0131 - Königin der Wölfe
Grund.«
»Sicher.«
Jane Collins folgerte rasch. Sie ahnte, warum Myxin erschienen war und sagte: »John!«
»Genau.«
Tief atmete Jane Collins durch. »Weißt du mehr?« fragte sie.
»Ja und nein.«
»Dann komm hoch zu den anderen. Die warten auch.«
»Das will ich nicht.«
»Und warum nicht?«
»Weil zu viele oft schädlich sind. Du liebst John Sinclair doch, oder nicht?«
»Klar.«
»Bist du auch bereit, die Sache durchzustehen?«
»Was heißt das?«
»Ob du bereit bist, für ihn zu kämpfen.«
»Ja.« Die Antwort klang fest.
»Dann ist es gut.« Myxin stieg aus, ging um den Wagen herum, weil er hinter dem Fahrersitz gesessen hatte, und stieg auf der anderen Seite ein.
Neben Jane ließ er sich nieder.
Die Detektivin beobachtete ihn. Myxin sah aus wie immer. Er trug seinen langen dunklen Mantel, hatte nach wie vor das schmale Gesicht mit der grünlichen Gesichtsfarbe. Die Hände steckten in den Mantelaufschlägen.
Jane Collins konnte es vor Neugierde kaum aushalten. »Was weißt du von John?«
»Er war bei Mondo. Man hat ihm ein Serum eingespritzt.«
»Welches Serum?«
»Das ihn zu einem Werwolf macht.«
Jane wurde blaß. Sie schluckte zweimal, bevor sie fragte: »Ist er zu einem Werwolf geworden?«
»Ja.«
»Woher weißt du das?«
Da lächelte Myxin weise.
Doch Jane war das nicht genug. »Ich will eine Antwort, verdammt. Oder steckst du mit denen unter einer Decke?«
Entrüstet schaute Myxin die Detektivin an. »Wie kannst du das von mir denken?«
»Dann beweise mir das Gegenteil. Ich will, und ich muß wissen, was geschehen ist.«
»Gut, ich will es dir sagen. Es hört sich fantastisch an, aber du mußt es mir glauben.«
»Sicher.«
»Wie du weißt, habe ich mich auf eure Seite gestellt. Dafür mußte und muß ich noch schwer büßen. Asmodina hat das nicht vergessen, sie raubte mir meine magischen Kräfte und nahm mich gefangen. Außerdem verhöhnte und verspottete sie mich. Es war eine verdammt schlimme Zeit für mich, und manchmal reute mich es, daß ich mich so entschlossen hatte und nicht anders. Ein Zurück gab es nicht, ein Voran auch nicht. Ich dachte an Aufgabe, doch da waren John Sinclair und seine Freunde, die mich wieder aufrichteten. Wir erlebten einige Abenteuer gemeinsam, kämpften gegen die Ritter, Sinistro und die Eisvampire. Ich arbeitete an mir und schaffte es tatsächlich, einen winzigen Teil meiner Kräfte zurückzubekommen. Natürlich hütete ich das Geheimnis, ich würde es nie einem Schwarzblütler anvertrauen, denn wenn Asmodina wüßte, daß ich dabei bin, mich zu regenerieren, dann würde sie alles daransetzen, um mir den Todesstoß zu geben. Außer euch erfuhr niemand etwas, aber ich führte wieder Beschwörungen durch, und sie gelangen mir sogar. Ich erfuhr so manches aus dem Reich des Schreckens, das mir sicherlich irgendwann einmal nützlich sein kann.«
»Was hat das alles mit John zu tun?« fragte Jane Collins, die ziemlich ungeduldig geworden war.
»Laß mich weiterreden. Auch gestern führte ich zum Zwecke des Trainings wieder eine Beschwörung durch. Castral, ein Schwätzer und Dämon der niederen Stufe, erschien. Er war äußerst guter Laune, freute sich und lachte. Ich erkundigte mich nach dem Grund. Er sagte mir, daß es Asmodinas Helfer Dr. Tod gelungen wäre, seinen Erzfeind Sinclair endlich zu fangen. Zuerst erschrak ich, wurde jedoch ruhiger, als ich hörte, daß man ihn zum Werwolf gemacht hatte. Ja, John soll als Werwolf weiterexistieren. Ich fragte dann, welche Aufgabe man ihm zugedacht habe, doch das wußte Castral nicht. Er wußte jedoch, daß sich Lupina für ihn interessierte.«
»Wer ist nun das schon wieder?« hakte Jane Collins nach.
»Lupina ist die Königin der Werwölfe«, erklärte ihr Myxin. »Sie sucht schon seit Jahren einen Begleiter, einen König, der ständig an ihrer Seite steht. Bisher hat sie keinen gefunden. In regelmäßigen Abständen läßt sie die Bewerber um ihre Gunst gegeneinander kämpfen. Einer, den sie sich aussucht, muß gegen alle antreten. Schafft er sie, so wird er ihr König. Bisher hat es noch keiner geschafft. Und heute, bei Vollmond und um Mitternacht, soll das Ritual abermals stattfinden.«
Jane schaute den kleinen Magier an. »Du meinst, dann wird John Sinclair gegen die Wölfe kämpfen?«
»Der Werwolf Sinclair wird sich gegen die anderen stellen, denn er will ihr Begleiter werden, weil er sich wahrscheinlich unsterblich in Lupina verliebt hat.«
»Nein«, flüsterte Jan, »das macht er
Weitere Kostenlose Bücher