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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließen sie deutlich vor dem Hintergrund abstechen, und ihr Fell wirkte wie von einem Blutregen Übergossen.
    »Ich!« rief sie laut. »Ich bestimme die Regeln des Kampfes. Es wird sich nicht jeder auf jeden stürzen, das gibt es nicht, sondern vier kämpfen der Reihe nach gegen einen – gegen den Stärksten. Und wer von euch ist der Stärkste? Wer will mich als erster in den Armen halten und mein König sein?«
    Alle sprangen vor.
    Und auch ich machte keine Ausnahme, denn ich wollte ihr ebenfalls imponieren.
    Sie lachte laut. »Nicht so schnell, meine Freunde. Ich kann wirklich nur einen aussuchen. Stellt euch nebeneinander.«
    Wir gehorchten.
    Am Rande der Lichtung bauten wir uns auf. Ich stand als letzter in der Fünferreihe.
    Neben mir hielt sich ein Werwolf auf. Er überragte mich um einen halben Kopf. Sein Fell verströmte einen beißenden Geruch, der sogar mich abstieß. Unruhig scharrte er mit den Füßen. Hin und wieder drehte er den Schädel, dann warf er mir einen Blick zu, aus dem der Haß mir fast körperlich entgegenströmte.
    Er würde mich vernichten.
    Langsam schritt die Königin der Wölfe die Reihe ab. Jeden schaute sie genau an, wobei sie immer erst stehenblieb und ihren Blick in jedes einzelne Gesicht heftete.
    Bei dem ersten schüttelte sie den Kopf, beim zweiten ebenfalls, beim dritten auch.
    Dann stand sie vor dem vierten.
    Er war der Größte von uns, und er plusterte sich noch stärker auf, als Lupina stehenblieb.
    Die Wölfin hob ihre Arme und fuhr mit beiden Händen durch das Gesicht der Bestie.
    »Du siehst gut aus«, stellte sie fest.
    »Ich bin der Stärkste.«
    »Wer weiß.« Sie lächelte auf eine seltsame Art und Weise. »Ich habe dich kämpfen sehen, Goro, bisher hast du gewonnen. Ob es immer so sein wird, kann ich nicht beurteilen.«
    »Probiere es aus!« forderte er.
    »Das werde ich auch.«
    »Dann gibst du mir die Chance?« fragte er fiebernd.
    Sie wiegte den Kopf. »Vielleicht?« Dann ging sie einen Schritt weiter und blieb vor mir stehen.
    Ich spürte sofort die Lockung, die von ihr ausging. Sie machte mich regelrecht an, und am liebsten hätte ich diese Königin in meine Arme gerissen.
    Nur mühsam bewahrte ich die Beherrschung.
    Ihre Zunge spielte gegen die Lippen, als sie sagte: »John Sinclair, der Werwolf. Als letzter zu mir gestoßen, aber unter den Menschen gibt es ein Sprichwort: Die letzten werden die ersten sein. Stimmt es?«
    »Ja, so heißt es.«
    »Und du bist der letzte gewesen!«
    »Dann bin ich auch der erste?«
    »Nein!« röhrte Goro neben mir. »Das bin ich. Ich will dich. Ich werde kämpfen.« Er stampfte mit dem Fuß auf und hinterließ im Boden einen Abdruck.
    »Ich hätte dich genommen, aber du bist zu ungeduldig. Warum kannst du nicht warten?«
    »Weil ich es nicht will.«
    »Für mich ist Sinclair der stärkste Wolf hier auf der Lichtung. Beweis mir das Gegenteil. Du zuerst, Goro!«
    Der Werwolf riß sein Maul auf und zeigte sein Gebiß. Davor konnte man wirklich Angst bekommen, auch als Bestie. Er würde mich mit großem Vergnügen zerreißen.
    Die anderen hatten den Dialogen stumm gelauscht. Jetzt traten sie zur Seite.
    »Der Kampf kann beginnen!« rief Lupina, hob den Arm und ließ ihn fallen.
    Und Goro griff sofort an!
    ***
    Schlaf hatten sie nur wenige Stunden gefunden. Sie, das waren Jane Collins, Shao, Suko und Bill Conolly. Sie saßen zusammen in Sukos Wohnung und berieten.
    Es gab nur ein Problem.
    Mein Verschwinden!
    Was hatte Scotland Yard nicht alles in Bewegung gesetzt! Ringfahndung, Absperrung der Ausfallstraßen, Überwachung der Luft, der Häfen, Straßenkontrollen – alles hatte nichts genutzt. Der Gesuchte war und blieb verschwunden.
    »Wo sollen wir noch anfangen?« fragte Bill und hob in einer verzweifelten Geste die Schulter. Das sagte eigentlich alles, denn so dachten auch die anderen.
    »Ich weiß es nicht«, stöhnte Jane.
    Auch Suko schüttelte den Kopf.
    Nur Shao hatte praktisch gedacht. Sie kam mit einer Kanne Tee und schenkte ein.
    Jeder trank gern eine Tasse. Minutenlang genossen sie nur das belebende Getränk.
    Sogar Sukos Beziehungen nach Chinatown hatten nichts genutzt.
    Er hatte seine zahlreichen Vettern angespitzt, doch eine positive Nachricht hatte er nicht bekommen.
    Keine Spur von John Sinclair.
    »Kann mir jemand sagen, was wir noch alles machen können?« fragte Bill Conolly.
    »Ruf im Yard an«, sagte Jane. »Vielleicht hat sich etwas Neues ergeben.«
    »Dann hätten wir doch Bescheid bekommen.«
    »Vielleicht

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