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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Goro hatte zu früh zugebissen, er traf meinen Hals nicht, ich konnte mich ein wenig zur Seite drehen und gleichfalls zubeißen.
    Wieder traf ich seine Schulter. Rot quoll es dort zwischen dem Fell hervor.
    Sein Blut.
    Und es regte mich an, mobilisierte meine Kräfte. Es gelang mir, ein Bein anzuziehen und meinen Fuß in seinen Unterleib zu stemmen. Dann hievte ich ihn ein Stück hoch.
    Schwer fiel er auf die Seite, aber nicht auf mich. Er blieb neben mir liegen.
    Ich brachte mich kriechend aus der Gefahrenzone und kam hoch.
    Das Feuer tanzte vor meinen Augen. Ebenso wie die Königin der Wölfe oder die anderen Zuschauer. Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten, doch nach einiger Zeit ging es wieder.
    Goro war jetzt vorsichtiger geworden. Er umschlich mich wie eine Katze den heißen Brei. Aus seinem Maul drangen knurrende, drohende Laute.
    Lupina lachte. »Du scheinst doch nicht so stark zu sein, Goro«, spottete sie.
    Das war raffiniert gemacht. Sie heizte uns noch mehr ein, wir sollten noch verbissener kämpfen, denn schließlich ging es um sie, um ihre Gunst, da war ihr jedes Mittel recht.
    Goro schüttelte unwillig den Schädel. Seine Bewegungen waren nicht mehr so geschmeidig wie am Beginn des Kampfes. Er hatte Kraft verloren, ebenso wie ich.
    Die anderen drei Werwölfe standen auf dem Sprung. Sie lauerten darauf, daß einer von uns den Kampf verlor und der Sieger so geschwächt sein würde, daß sie ihn besiegen konnten.
    »Wollt ihr euch ausruhen?« höhnte Lupina.
    Das war für uns ein Startsignal.
    Wir stürmten aufeinander zu. Keiner wich einen Zoll zur Seite.
    Auf der Mitte der Lichtung krachten wir voll gegeneinander. Goro besaß noch mehr Kraft als ich. Er hieb seine Pranken in meine Schultern und drückte mich in die Knie.
    Verzweifelt stemmte ich mich gegen den Griff, doch mein Gegner war zu stark. Er ließ mich nicht hochkommen. Im Gegenteil, er packte fester zu und schleuderte mich herum, so daß ich jetzt mit dem Rücken zum Feuer stand.
    Ich ahnte, was er vorhatte. Er wollte mich allein durch seine immense Kraft besiegen und mich dabei ins Feuer schleudern.
    Ich stemmte mich gegen seinen Griff, doch er schien seine Kraft verdoppelt zu haben. Immer näher brachte er mich dem verdammten Feuer. Ich hörte bereits das Knistern des Holzes und spürte die Hitze, die über meinen Rücken strich.
    Noch ein, zwei Schritte, dann war es geschehen.
    Goro schnaufte wild. Geifer tropfte aus seinem aufgerissenen Maul und platschte in dicken Tropfen zu Boden. Seine Augen blickten wild und waren haßerfüllt.
    Wenn mir jetzt nichts einfiel, war ich verloren.
    Ich war noch nicht völlig in meiner neuen Rolle aufgegangen, als daß ich mein Menschsein vergessen hätte, deshalb griff ich zu einem Trick.
    Ich machte mich schlaff unter seinen zupackenden Pranken und sackte dann in den Knien durch.
    Im nächsten Augenblick fiel ich hin.
    Goro folgte mit seinem Körper meiner Bewegung, und das genau hatte ich erhofft.
    Ich winkelte meine Beine an, rammte ihm beide Füße in den Leib, gab mir genügend Schwung und schleuderte ihn über meinen Körper hinweg.
    Er landete in dem brennenden Holzstoß.
    Funken wirbelten hoch. Kleinere Holzteile wirbelten als glühender Regen über die Lichtung, und die langen Feuerzungen leckten wie gierige Finger nach ihrem neuen Opfer.
    Goro brannte.
    Von einem roten Kranz umhüllt, jagte er in den Wald.
    Die anderen rührten sich nicht.
    Mit dieser Wendung des Kampfes hatte wohl niemand gerechnet.
    Auch nicht Lupina.
    Ich schaute sie an.
    Ein nachdenklicher Ausdruck lag in ihren gelben Augen. Dann aber lächelte sie und sagte: »Du bist der Sieger!«
    Ich nickte.
    Aus meiner Schnauze tropfte ebenfalls Geifer. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, so schwindlig war mir. Dabei taumelte ich von einer Seite zur anderen. Am liebsten hätte ich mich hingelegt und wäre eingeschlafen, doch der Kampf ging weiter.
    Lupina hatte es so bestimmt, sie wich nicht davon ab.
    Ihr Arm deutete auf die drei anderen. »Jetzt ihr«, sagte sie.
    Darauf hatten die drei Wölfe nur gewartet. Sie waren frisch, hatten Kraft und stürmten auf mich zu…
    ***
    Myxin wies der blonden Detektivin den Weg, und sie verließen London in nördlicher Richtung.
    Kurz vor Harrow bogen sie nach Westen ab und fuhren in die Provinz Buckingham.
    Es war längst ländlich geworden und auch dämmrig. Die Wagen hatten ihre Scheinwerfer eingeschaltet und breiteten einen hellen Teppich auf dem Grau des Asphalts.
    Myxin sprach

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