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0132 - Die Macht der Unheimlichen

Titel: 0132 - Die Macht der Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderes taten die Besatzungen dieses Verbandes. Der Befehl des Flotten-Oberkommandos lautete kurz: Beobachtung des Planeten Frago. Jeden Zusammenstoß mit Fragmentschiffen vermeiden.
    Es war ein nervenaufreibendes Beobachten. Innerhalb der Sola- ren Flotte hatte sich herumgesprochen, daß Planet Frago, 15.000 Kilometer durchmessend und damit bedeutend größer als die Erde, ein einziges Industrieunternehmen war.
    92.000 Lichtjahre von M13 entfernt, bewegte sich Frago auf ei- ner Bahn, die immer noch nicht genau festlag. Ein Punkt schien eindeutig beantwortet werden zu können: Frago war ein Planet, der ursprünglich der Population des Andromeda-Nebels angehört hatte!
    Eine Gruppe Experten um Perry Rhodan hatte sich mit dieser fast unvorstellbaren Tatsache inzwischen vertraut gemacht. Angeneh- me Gefühle empfanden die Wissenschaftler nicht, wenn sie von diesem Punkt ausgingen. Immer wieder versuchten sie, sich den 1,5 Millionen Lichtjahre weiten Abgrund zwischen der eigenen Ga- laxis und dem Andromeda-Nebel vorzustellen, in dem sich irgend- wo ein Planet - diese Welt der Posbis - bewegte.
    Wenn allein das Licht vom Andromeda-Nebel 1,5 Millionen Jahre benötigte, um diese Galaxis zu erreichen, war dann dieser inter- kosmische Abgrund nicht viel zu weit, um von einem losgerissenen Planeten bewältigt zu werden?
    „Frago treibt auf uns zu!” behaupteten jene Experten mit konstan- ter Hartnäckigkeit, die die Theorie unterstützten, Frago sei ein Pla- net aus dem Andromeda-Nebel.
    „Frago steht dicht vor unserer Galaxis!” Nun, 80.000 oder 90.000 Lichtjahre zu bagatellisieren und zu be- haupten, Frago stände dicht vor der Milchstraße, konnte nur dann anerkannt werden, wenn man diese 1,5 Millionen Lichtjahre Di- stanz zum Vergleich heranzog.
    „Die Posbis auf Frago haben bisher zum Andromeda-Nebel ge- sehen, weil sie nur von dort Gefahr erwarteten. Erst in jüngster Vergangenheit müssen sie begriffen haben, daß auch jene Gala- xis, auf die sie zutreiben, von organischen Intelligenzen bewohnt ist!” Die Gegner der Theorie vom losgerissenen Planeten Frago wi- dersprachen erregt. Sie verwiesen auf die Laurins, die Unsichtba- ren aus dem interkosmischen Raum. Als Gegenargument brachten sie vor: „Unser Bild vom interkosmischen Raum ist vollkommen falsch. Die Theorie, er hätte höchstens Wolken kosmischen Stau- bes aufzuweisen, ist allein durch die Unsichtbaren ad absurdum geführt worden. Wahrscheinlich werden in den Tiefen des kosmi- schen Raumes die Laurins gar nicht mehr unsichtbar sein. Erst das Licht unserer Milchstraße macht sie für unsere Augen unsichtbar.” Theorien standen gegen Theorien. Ein weiterer Punkt trat in den Vordergrund: Die Vorstellung, der interkosmische Raum wäre leer, schien falsch zu sein!
    Die Besatzungen der sechzehn Kreuzer kümmerten sich nicht um wissenschaftliche Streitgespräche. Für sie war der Raum zwi- schen den Galaxien das Einsamste, Scheußlichste und Langwei- ligste.
    Rund zehntausend Lichtjahre von Frago entfernt, bildeten diese sechzehn Schiffe einen Halbbogen. In ihren Kugelzellen arbeiteten Tag und Nacht hochwertigste Geräte, saßen Techniker, Experten, vor Schirmen, Instrumenten oder Rechengehirnen und waren uner- müdlich auf dem Posten.
    Frago wurde sechzehnfach überwacht. Bei einem Abstand von rund zehntausend Lichtjahren war die Überwachung nur möglich, wenn sie sich des Hyperraumes bediente. Teilweise waren die da- für erforderlichen Geräte erst vor Wochen hergestellt worden, die eine solche Kontrolle auch ermöglichten, teilweise hatte man auf Vorhandenes zurückgreifen können.
    „Aber zum Einschlafen ist es doch!” sagte Leutnant Eskens auf der MADRID zu seinem Freund Daumier, während über die Spezi- al-Hyperfunkantenne der Symbolspruch eines Fragmentraumers hereinkam, der irgendwo in den Tiefen des sternenleeren Raumes kreuzte.
    Leutnant Daumier ging auf Eskens' leicht demoralisierende Be- merkung nicht ein. „Gib den Streifen her”, drängte er, nahm ihn an sich und schob ihn in den Symbolübersetzer. Das Gerät hatte die praktische Bewährungsprobe längst hinter sich und sich bisher in puncto Übersetzung als narrensicher erwiesen.
    Es arbeitete schnell. Drei Sekunden später las Daumier schon den Klartext, zog die Stirn in Falten und stand auf. „Den Spruch möchte ich lieber dem Alten zeigen.” Der Alte war fünfundzwanzig Jahre alt, Captain, und hieß George Lassalle.
    „Warum verfütterst du ihn nicht an die Positronik, Daumier?”

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