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0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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sein.
    Allmählich wurde es hell. Dann entdeckte er inmitten silbrig schimmernder Schleier sich selbst, sah auch die Kordel, die die beiden Körper miteinander verband.
    »Ich bin da!« meldete sich sein Doppelgänger. »Und ich werde dich wieder begleiten. Eigentlich sollte ich es nicht tun!«
    »Warum nicht?«
    Die Antwort kam sofort. »Weil du ohnehin nichts erreichen wirst! Du begibst dich nur in Gefahr.«
    »Das macht nichts«, gab Zamorra zurück. »Ich weiß, warum ich es tue!«
    Sekundenlang schwieg der schwebende Astralleib. Endlich kam die Aufforderung: »Geh los! Du kennst den Weg!«
    Professor Zamorra machte sich auf den Weg. Er hatte seine Hilfsmittel wie tags zuvor mit und hoffte, daß sie ihm auch heute gute Dienste leisten würden.
    Irgendwie war es an diesem Abend allerdings anders. Zamorra spürte, daß Spannung in der Luft lag, als er den Tempelgang betrat.
    Niemand zeigte sich, keine Schlange mit Jaguar-Kopf, kein Pumamann, kein Riesenweib, keine Mumie.
    Er ging auf Wände zu, die er vor sich sah und die plötzlich verschwanden, als er auf sie zuging. Zum ersten Male nahm er das wahr. Bisher hatte er nicht gewußt, ob überhaupt Wände oder Mauern vorhanden gewesen waren.
    Das Tempelgewölbe lag vor ihm.
    Verblüfft blieb er stehen, sah sich um.
    Er befand sich allein, aber das Gewölbe war besonders farbenprächtig geschmückt. Die Felswände waren bis oben hin mit Bahnen aus Goldbrokat verhängt. Es leuchtete purpurn und golden. Fackeln an den Wänden erhellten das Gewölbe taghell.
    Professor Zamorra sah sich um.
    Die Bankreihen waren leer. Es gab keinen Thronsessel.
    Dann setzte leise jene Musik ein, die er schon einmal gehört hatte.
    »Es wird nicht mehr lange dauern!« Es war die eigene Stimme, aber gesprochen hatte sein zweites Ich, das sich irgendwo hier im Gewölbe befand.
    »Und was wird dann sein?«
    »Pachachuti hat sich die drei Mädchen geholt. Topa Inka rast vor Wut! Du wirst sehen, daß es zum Kampf kommen wird. Zu einem grausamen Kampf.«
    Als Pachachuti plötzlich wie aus dem Erdboden gewachsen vor Professor Zamorra auftauchte, zuckte dieser entsetzt zurück. Für einen Augenblick war er erschrocken.
    »Fremder, du bist mutig! Ich hatte dir das Leben geschenkt! Diesmal werde ich es nicht tun! Warum bist du zurückgekommen?« Pachachuti lachte höhnisch. »Du brauchst nicht zu antworten, denn ich weiß es auch so! Du willst die Mädchen holen! Dort kommen sie! Und Inti wird mit mir zufrieden sein!«
    Davon war Zamorra gar nicht so sehr überzeugt. Und das sagte er auch deutlich.
    »Wer will das wissen, Pachachuti? Du? Ich glaube nicht, daß Inti zufrieden sein kann, denn es sind zuwenig!«
    Das Gesicht des Mumienfürsten verzog sich.
    »Das stimmt. Aber Inti weiß auch, daß es nicht meine Schuld, sondern die Topa Inkas ist!«
    Zamorra sah die drei Mädchen hinter dem Altar auftauchen. Flankiert wurden sie von drei Mumien links und drei rechts. Alle drei Mädchen waren unbekleidet. Das zuckende Licht der Fackeln warf Reflexe über die braunhäutigen Körper.
    Die Mädchen schienen unter einem Bann zu stehen. In ihren Gesichtern regte sich nichts.
    »Und dort kommt Topa Inka!« ließ sich Pachachuti höhnisch vernehmen. »Ich weide mich an seiner Niederlage! Lange habe ich auf diesen Moment warten müssen.«
    »Und nun triumphierst du, Pachachuti«, meinte Zamorra.
    »Ja. Ich habe es geschafft! Endlich! Dafür habe ich so lange im Reich der Schatten gelebt.«
    Zamorra wich plötzlich zurück. Dicht vor ihm und direkt neben Pachachuti schwebte das goldene Sonnenrad.
    Pachachuti streckte den rechten Arm aus.
    »Siehst du, Fremder?! Mit Hilfe dieses Feuerrades werde ich mit Inti sprechen! Aber erst wird das Opfer stattfinden!«
    Pachachuti ging langsam auf seinen Thronsessel zu, den vier seiner Mumiensklaven hereinbrachten. Sie stellten ihn zwischen Altar und Opferschale ab und traten an die Wand zurück.
    Zamorra wollte dem Mumienfürsten folgen, aber sein zweites Ich hielt ihn zurück.
    »Bleib!« sagte es. »Es hat keinen Sinn. Du kannst die Mädchen nicht retten! Und außerdem ist es noch nicht soweit.«
    Pachachuti blickte zu Topa Inka hinüber, der mit vor Wut und Haß verzerrtem Gesicht dastand und alles verfolgte. In seinen Augenhöhlen flammte es rot.
    Jetzt hob Pachachuti den Arm. Eins der Mädchen trat vor, blieb vor der auf der Säule stehenden Katze mit den Karfunkelaugen stehen.
    Wieder eine Armbewegung des Mumienfürsten, sofort zuckte eine Flamme empor, hüllte das

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