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0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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verhindern?!«
    Professor Zamorra lächelte. Das war typisch Nicole. Hin und wieder zeigte sie, wie skeptisch sie sein konnte. Selbst in einer Situation wie der ihrigen - schließlich hatte sie sich ja in der Gewalt dieser teuflischen Mumien befunden - versuchte sie noch, eine andere Erklärung als jene zu finden, die einzig und allein in Frage kommen konnte.
    Ruiz lächelte ebenfalls.
    »Ich weiß, für einen Europäer muß der Hinweis auf Inti seltsam und unwirklich erscheinen. Aber wenn Sie hier lebten, dann sähen sie alles mit völlig anderen Augen. Natürlich vermag ich nicht zu sagen, ob es Inti gegeben hat! Aber er hat die wohl dominierendste Rolle bei den Inkas gespielt. Für mich existiert er auch heute noch. Und das ist keineswegs Aberglaube!«
    Nicole schwieg. Ein Blick Zamorras hatte sie gewarnt. Aber sie verstand Ruiz nicht, der schließlich Wissenschaftler und eine Kapazität war, sich der Unterstützung höchster Regierungsstellen erfreute. Für sie mußte ein Wissenschaftler nüchtern und sachlich sein. Dabei übersah sie allerdings, daß auch Zamorra eine Kapazität war, aber alles andere als nur nüchtern und sachlich.
    »Weißt du, Chérie«, hatte Professor Zamorra einmal zu ihr gesagt, als sie über dieses Thema diskutierten, »du bist eine Frau. Und Frauen neigen eher als Männer dazu, ihrem Instinkt zu folgen. Eben dem weiblichen Instinkt. Spötter sprechen dann von ›echt weiblicher Logik‹.«
    Sie hatte ihn verstanden.
    Darum schwieg sie jetzt auch und war froh, als man sich endlich entschloß zurückzufahren.
    Bis zum Abend ruhte sich Zamorra aus. Er lag hinter dem Haus im Liegestuhl, hatte die Augen geschlossen, blinzelte nur hin und wieder zu Nicole hinüber, die neben ihm lag und den nur von einem Tanga bedeckten Körper von den Sonnenstrahlen umschmeicheln ließ.
    Nicole aber dachte an das, was er vorhatte. Sie fragte sich, ob sie Angst hatte, konnte sich jedoch keine Antwort darauf geben.
    Seltsame Gefühle erfüllten sie - wie eigentlich immer, wenn Zamorra sich allein auf den Weg machte, um gegen Mächte der Finsternis zu kämpfen.
    Auf der einen Seite hatte sie Angst um ihn, auf der anderen Seite aber kannte sie seine Fähigkeiten, wußte auch, daß er im entscheidenden Augenblick stets richtig reagierte.
    Aber sie konnte nichts dagegen unternehmen, in ihr stritten sich beide Gefühle.
    Als sie einen tiefen Seufzer von sich gab, öffnete Zamorra die Augen und sah zu ihr hin.
    »Mach dir keine Sorgen, mon amour! Ich habe einen Schutzengel bei mir! Mein zweites Ich!«
    »Vielleicht! Möglicherweise schaffst du es diesmal nicht - ich meine die Bilokation.«
    »Ich werde es schaffen, Nicole! Ich weiß es!«
    ***
    Professor Zamorra hatte mit Hilfe von Inez und deren Vater zu einer kleinen List gegriffen.
    Da er Nicole und ihr sprunghaftes Wesen kannte, hatte er unter allen Umständen vermeiden wollen, daß sie ihm heimlich folgte. So etwas hatte sie vor einem Jahr schon einmal getan, und ihm war es nur mit größter Mühe gelungen, sie aus den Händen eines Vampirs zu befreien.
    Inez hatte in Nicoles Tee ein Schlafmittel gemischt. Es wurde aus zwei verschiedenen Kräutern gemischt, die im Mate keinen Fremdgeschmack hinterließen.
    Tatsächlich war Nicole wenig später müde geworden. Das Mittel wirkte so schnell, daß sie am Tisch einschlief. Inez hatte sie dann ins Bett gebracht.
    Zamorra war beruhigt. Einerseits konnte Nicole ihm nicht folgen, falls sie plötzlich den Mut dazu und das Bedürfnis hatte, es zu tun. Zudem schlief sie so fest, daß sie auch nicht von Sorgen um ihn gequält werden konnte.
    Es war kurz vor zweiundzwanzig Uhr, als er am alten Platz begann, sich zu konzentrieren.
    Er war gespannt, ob er es auch diesmal wieder schaffte, eine astrale Projektion herbeizuführen.
    Bisher hatte er es oftmals geschafft, aber noch niemals war die Bilokation so intensiv gewesen wie hier in Peru.
    Die Frage, warum es so war, konnte er nicht beantworten. Es war in der Tat ein Phänomen, daß sein astraler Doppelgänger auf irgendeine Weise materialisiert gewesen war, daß er sich der gleichen Waffen gegen die Mächte der Finsternis bedienen konnte wie er selber. Und Zamorra glaubte nicht, daß er dieses Rätsel jemals würde lösen können.
    Das Hämmern und Klopfen in den Schläfen begann. Um ihn herum versank die vom Neumond fast taghell beschienene Bergwelt.
    Minutenlang saß Professor Zamorra da.
    Seine Augen waren fast geschlossen. Er hatte das Gefühl, in völliger Dunkelheit zu

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