0133 - Dr. Tods Horror-Insel
schreckliche Zukunftsaussicht. Noch immer hatte Mark die Szene vor seinem geistigen Auge. Er sah, wie die Skelette sich ins Wasser warfen. All seine Freunde und Kameraden – tot…
Ein Schauer durchlief ihn, und Dr. Tods Stimme erst riß ihn aus seinen Gedanken. »Was ist? Schlafen Sie?«
»Nein, nein.«
»Achten Sie auf den verdammten Bohrer, denn wenn er Schwierigkeiten macht, lasten wir Ihnen das an.«
Mark nickte.
Es war nichts gebrochen, und die erste Schicht des Gesteins hatten sie bereits durchbohrt, aber noch lag eine Hälfte vor ihnen.
Würde der Bohrer halten?
Wenn ja, was erwartete sie tief unten im Meer? Dieser Morasso hatte von jemandem gesprochen, dem nur noch der Pflock aus der Brust gezogen werden mußte. Schon lange hatte er über die Worte nachgedacht und war zu dem Entschluß gekommen, daß es sich dabei nur um Vampire handeln konnte.
Vampire tötete man mit einem Pflock. Doch dieser Vampir schien nicht tot zu sein, trotz des Pflocks.
Wieder trafen sich seine und die Blicke der schwarzhaarigen Frau. Sie lächelte spöttisch und auch arrogant. Von ihr hatte er keine Hilfe zu erwarten, obwohl Mark schon darauf spekuliert hatte, sie auf seine Seite zu ziehen.
Aber die Terroristin war Dr. Tod verfallen, regelrecht hörig.
Nein, seine Chancen waren gleich Null.
Von dieser Insel würde er nur noch tot kommen.
Plötzlich horchte er auf. Selbst durch das Hämmern des Bohrers hatte er das Motorengeräusch vernommen.
Ein Hubschrauber flog über die Bohrinsel.
Auch Dr. Tod hatte das Geräusch gehört. Seine Augen verengten sich, er warf Mark einen kalten Blick zu. »Was hat das zu bedeuten?« wollte er wissen.
Mark Brennan hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
Dr. Tods Augen verengten sich, und er ging einen Schritt vor.
»Lüge nicht, verdammt!«
Mark wankte zurück, wobei er beide Hände hob. »Nein, nein, wirklich. Ich habe damit nichts zu tun.«
Wie Dr. Tod und Lady X lauschte er auf das Motorengeräusch des Hubschraubers. Es wurde leiser, und als alle aufatmeten, schwoll es wieder an.
Dr. Tods Gesicht wurde zu einer bösen Grimasse. »Nein!« keuchte er. »Ich werde es ihnen zeigen!« Sein Gesicht schien im nächsten Augenblick zu erstarren. Jeder Muskel wurde ruhig. Man konnte das Gefühl haben, Solo Morasso wäre versteinert.
Nach etwa zehn Sekunden entspannte er sich wieder.
»Es ist alles klar«, sagte er.
Mark Brennan wollte wissen, was geschehen war.
Dr. Tod lächelte. »Ich habe mich auf den Todesnebel konzentriert«, erwiderte er. »Denn er ist mein Kind. Ich kann ihn lenken und steuern.«
»Und Sie haben ihn auf den Hubschrauber…«
»Ja.«
Brennan schüttelte den Kopf. »Unglaublich«, ächzte er, »einfach unglaublich.«
»Ich will hier keine Störung haben«, sagte Morasso hart. »Der Nebel wird sie fressen, und das soll auch für die anderen eine Warnung sein. Haben Sie das verstanden?«
»Ja.«
»Dann ist es gut. Ich hoffe nur, daß Ihr Bohrer hält, denn er muß freikommen. Die nächste Stunde wird entscheidend sein. Wenn es uns gelingt, ihn zu erwecken, um so besser. Gelingt es nicht, werden Sie sterben, Brennan.«
Mark gab keine Antwort. Er senkte den Blick. Dabei sah er wieder diesen riesenhaften Samurai, der sich in einer Nische verborgen hielt und nur mehr zu ahnen war.
Dr. Tod blieb einige Sekunden wie überlegend stehen, dann drehte er sich um und schaute Mark an. »Sie wollten doch so gern wissen, weshalb der Bohrer das Gestein aufreißt?«
»Ja.«
»Ich zeige Ihnen etwas.«
Als Mark nicht voranging, winkte Dr. Tod hastig. »Kommen Sie, kommen Sie…«
Und die Frau machte eine Bewegung mit ihrer Maschinenpistole, sie war unmißverständlich.
Die Männer ließen das Bohrgestänge außer acht und gingen wieder zu den Fahrstühlen. Tokata folgte wie ein Schatten…
»Lange können wir nicht wegbleiben«, sagte Mark. »Sonst ist der Bohrer außer Kontrolle.«
»Ich weiß.«
Sie fuhren eine Etage tiefer, wo auch die Aufenthaltsräume der Arbeiter lagen. Die Leitenden schliefen hier ebenfalls. Allerdings in besseren Räumen.
»Gehen Sie in Ihr Zimmer!« wurde Mark befohlen.
Der führte den Schlüssel immer bei sich und öffnete die Tür. Sie schwang quietschend zurück und gab den Blick frei auf einen kärglich möblierten Raum, in dem das moderne Radio, das einzig ausgefallene Stück war.
Normalerweise.
Doch dann entdeckte Mark Brennan den auf dem Tisch stehenden Gegenstand, der durch ein Tuch verdeckt wurde. Trotzdem ahnte er die
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