0133 - Roboter, Bomben und Mutanten
Während Marshall fieberhaft überlegte, materialisierte Gucky neben ihnen. „Deine Vermutung stimmt, John", gab er bekannt. „Das Band führt in eine Fabrik. Auf seinem Weg durchläuft es verschiedene Zwischenstationen."
„Hast du Posbis gesehen?"
„Nein", sagte der Mausbiber. „Ab und zu kontrolliert ein Springerrobot das Band, sonst ist alles ruhig."
„Chef!" rief Kakuta aufgeregt dazwischen. „Wir können nicht länger hier stehenbleiben. Sagen Sie uns, wo Sie sind, damit wir zu Ihnen stoßen können." Das Transportband war ein idealer ,Weg, sie zur Werft zu bringen. Sie vermieden damit jedes Risiko, auf der Oberfläche von Posbis gesehen zu werden. Die Frage war nur, wie Marshall alle fünfzig Männer in den Bunker bekommen sollte. Die drei Posbis standen wie festgefroren an ihrem Platz und versperrten Kakutas Gruppe den Weg. Über den freien Platz zwischen der inneren und der äußersten Station kamen drei Robotwagen herangerollt. Mißtrauisch verfolgte Marshall ihre Fahrt, bis sie auf eine Kuppel zusteuerten. „Was hat das wieder zu bedeuten?" fragte Dr. Bryant. „Versuchen Sie doch einmal, die Gedanken eines Roboters zu lesen", forderte Marshall ärgerlich.
Die Wagen hielten, und aus der Kuppel kamen drei Springerroboter, die zu den Auswurfvorrichtungen gingen. Jeder von ihnen wurde mit einem Paket beladen, dann glitten die Fahrzeuge geräuschlos davon. Plötzlich bewegten sich die Posbis so schnell, daß sie die Roboter einholten, bevor diese in die Kuppel treten konnten. Die Posbis hielten die Maschinen an und begannen, die Pakete gründlich zu untersuchen. Marshall bemühte sich, einen Sinn in diesem Geschehen zu erkennen. Anscheinend waren die Pakete für die Gefangenen bestimmt. Die Posbis wollten feststellen, ob die Händler etwas bekamen, mit dem sie den Wesen aus den Fragmentraumern Schaden zufügen konnten.
Inzwischen waren die Automatenwagen bei der nächsten Wohnstätte angelangt. Das Spiel wiederholte sich. Bevor die Posbis den Weitertransport der Pakete gestatteten, führten sie eine Untersuchung durch. „Sehen Sie die bunkerähnlichen Gebäude auf dem freien Platz, Tako?" fragte Marshall. „Natürlich, Chef", antwortete der • Japaner. „Marschieren Sie schleunigst dort- hin. Wir haben hier einen unterirdischen Gang entdeckt, der mitten in den Stützpunkt führt." Kakuta stieß einen leisen Pfiff aus. Gleich darauf setzten sich die Männer in Bewegung. Marshall unter- drückte seinen instinktiven Wunsch, die Ankommenden zu größerer Eile aufzufordern. Sie konnten nicht schneller gehen, ohne aufzufallen. Trotz des Wissens, daß die Robotmaske und der Individualabsorber einwandfrei arbeiteten und eine Entdeckung durch die Posbis verhindern würden, kam Marshall der Weg Kakutas über den freien Platz beinahe endlos vor. Endlich tauchte der Japaner im Eingang auf. „Wo sind die anderen?" war seine erste Frage. „Sie können noch nicht hier sein", erklärte Marshall. „Sengu und Atkins brauchen mindestens noch zehn Minuten." Er zögerte, und Kakuta, dem dies nicht entging, fragte sofort: „Was ist mit Ras?" Marshall blickte auf seine Uhr. „Er scheint festzustecken.
Wir haben schon über eine halbe Stunde länger gebraucht, als in unserem Plan vorgesehen war. Glücklicherweise", er zeigte auf das Transportband, „haben wir eine Möglichkeit, die verlorene Zeit wieder gutzumachen, denn wir werden uns schnell und bequem in die Fabriken bringen lassen."
In einem Punkt sollte Marshall recht behalten: es würde schnell gehen. Aber nicht bequem!
Die Außenschleuse der Kuppel war geöffnet, ein Zeichen, daß die Roboter aus dem Gebäude gekommen waren. Die falsche Ablösung, Tschubai und seine Begleiter, mußten also in die Schleusenkammer. Was die echte Ablösung tun würde, war ungewiß und hing ausschließlich von unbekannten Faktoren ab.
Was würde geschehen, wenn die Terraner in der Kammer waren? Der Teleporter dachte entsetzt an die Möglichkeit, daß sich die Schleuse automatisch schließen könnte. Damit wären die echten Springerroboter ausgesperrt und nicht mehr dazu in der Lage, ihrem programmierten Befehl nachzugehen. Innerhalb weniger Minuten würden die Posbis merken, daß etwas nicht stimmte.
Tschubai biß sich auf die Unterlippe. Sie durften auf keinen Fall vor den Robotern die Schleuse betreten. „Langsamer gehen", ordnete Tschubai an. „Laßt die Roboter an uns herankommen."
Der Afrikaner wußte, daß ein einziger Fehler von ihm ihr ganzes Unternehmen zum
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