0133 - Roboter, Bomben und Mutanten
Schon im nächsten Augenblick bereute er seinen Einfall, denn aus dem Schlund des Wagens kippte ein schweres Paket in seine Arme, unter dessen Last er fast zusammenbrach. Er hielt die Luft an und stemmte sich hoch.
Islacker, der direkt hinter ihm stand, sah ihn durch die Sichtscheibe des Druckhelmes fragend an. Marshall schnitt eine Grimasse.
Skeptisch stellte sich Islacker an die Auswurfvorrichtung. Marshall glaubte den Mann aufstöhnen zu hören, als auch dieser seine Last empfing und hinter seinem Vorgesetzten herwankte. Der Telepath beeilte sich, mit dem vor ihm gehenden Roboter Schritt zu halten.
Der Springerrobot trug seine Last beinahe mühelos dem Bunkereingang entgegen. Mitleidig dachte Marshall an Gucky, aber im gleichen Augenblick fiel ihm ein, daß sich der Mausbiber mit seinen telekinetischen Kräften schon helfen würde. Die Schwierigkeit, in einem arkonidischen Kampfanzug eine schwere Last zu tragen, erwies sich mit zunehmender Länge des zurückzulegenden Weges als beinahe unüberwindbar. Marshall glaubte, daß seine Arme abzusterben begannen, obwohl er verzweifelt versuchte, sein „Gepäck" gleichmäßig zu verteilen. „Ich glaube", sagte Islacker mühsam über den Helmfunk, „daß ver- schiedene der Männer mit Robotern nicht mehr viel gemeinsam haben." Marshall winkelte seine Arme an, so daß das Transportgut auf die Oberarme rutschte. Er fühlte sich etwas außer Atem, hätte aber den anderen gern einige ermunternde Worte zugerufen.
Wenn sie jetzt ihre Last einfach fallen ließen, würden die Posbis mißtrauisch werden.
Die Entfernung zum Bunkereingang kam dem Telepathen jetzt wesentlich größer vor als am Anfang. Er wagte es nicht, umzuschauen, denn er konnte sich vorstellen, wie neun plumpe Gestalten hinter ihm herschwankten, jede einzelne mit einem Paket beladen. Der Springerrobot vor Marshall hatte den Bunkereingang erreicht und verschwand darin. „Sie wollen ihm doch nicht etwa nachgehen?" fragte eine Stimme, die vor Anstrengung verzerrt klang. „Es wird uns nichts anderes übrig- bleiben", meinte Marshall. „Zwischen mir und Norton läuft einer dieser Roboter", meldete sich Yokida. „Wir bilden keine geschlos- sene Kette. Mindestens fünf dieser Maschinen haben sich bei uns eingereiht." Marshall war nun ebenfalls bei dem Bunker angelangt.
Er blickte durch die Öffnung in einen schmalen, schwach erleuchteten Gang, der nach unten führte. Seufzend ging er weiter.
Gleich darauf sah er den Roboter wieder, der die ganze Zeit über vor ihm gewesen war. Der Springerrobot trug das Material zu einem Fließband, das innerhalb des Ganges montiert war. Gleich darauf drehte er sich um und strebte dem Ausgang zu.
„Um Himmels willen, Chef", stöhnte Islacker. „Er geht zurück, um sich noch einmal zu beladen. Das können Sie uns nicht zumuten."
Marshall kam bei der Bandstraße an und warf ächzend seine Last ab. Islacker schwankte an ihm vorüber. Hinter dem Techniker folgte ein Roboter, der mit spielerischer Leichtigkeit sein Gepäck ablud. Marshall zog sich neben dem Fließband ein Stück in den Gang hinein. Er wartete, bis alle Männer versammelt waren. Ohne sich an ihnen zu stören, gingen die Roboter weiter ihrer Arbeit nach. Gucky, der als letzter kam, ließ sein Paket sanft auf das Band schweben; sich der neidvollen Blicke der übrigen wohl bewußt. „Was nun?" erkundigte er sich unternehmungslustig.
Nachdenklich verfolgten Marshalls Blicke das Material, das von dem Band davongetragen wurde. „Wohin mag es wohl führen?" fragte er sinnend. „In einen unterirdischen Lagerraum vermutlich", meldete sich Dr. Bryant zu Wort. „Das ist natürlich möglich", gab Marshall zu, „aber ich glaube es nicht." Yokida drängte sich an den übrigen Männern vorbei. „Was denken Sie, Chef? Sie haben doch einen bestimmten Verdacht?" Marshall streckte seinen Arm aus und deutete auf das Band. Unablässig kamen die Roboter heran, um ihre Lasten abzuladen und wieder zu verschwinden. „Ich nehme an, daß die Transferstraße mitten in den Stützpunkt führt", sagte Marshall gedehnt. „Sie könnten recht haben." Dr. Bryants Stimme wurde lauter vor Erregung. „Wir brauchen uns nur auf das Band zu setzen und in das Innere des Stützpunktes transportieren zu lassen." Das war ein sehr naheliegende Vorschlag, aber Marshall wollte seine Gruppe mit den anderen vereinigen, bevor er weitere Schritte unternahm: „Gucky wird den Weg des Transportbandes ein Stück verfolgen", befahl er. „Inzwischen
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