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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mal, dann brach das glasähnliche Material endgültig auf. Nicole griff mit zu, fetzte große Bruchstücke heraus, bis die ›Schlafende Prinzessin‹ völlig frei lag.
    Irgendwo heulte Ynnchaahr wütend auf. Gigantische Flammenwolken brachen aus seinem Rachen hervor, fauchten über den Schrein hinweg, doch sie vermochten den beiden Menschen nicht zu schaden. Nicole wandte den Kopf.
    Entsetzt sah sie, daß die ersten der langsam sich zersetzenden Skelette den Rand der Plattform erreicht hatten, sich emporzuziehen begannen. Immer wieder drängten andere nach, schoben sich an die Stellen der Zerfallenden. Und dort, wo sich einmal ein Skelett vorangekämpft hatte, gab es kein Hindernis mehr, war die Macht des Schreins gebrochen. Langsm aber sicher drangen die Knochenmänner vor, für die ständig Ersatz aus irgendeinem Hyperraum kam. Es war wie bei der Hydra, für jeden vernichteten Kopf wuchsen zwei neue nach…
    Zamorra stand vor dem silbrigen Lager der Prinzessin, der Priesterin Lemurias. Wie sollte er sie erwecken? Er entsann sich des Märchens von Dornröschen. Schon oft hatte sich hinter Märchen, Sagen und Legenden ein wahrer Kern verborgen.
    Zamorra handelte.
    Er legte das silbern funkelnde Amulett auf ihre Brust, berührte mit beiden Händen ihre Schläfen. Dann beugte er sich über sie und hauchte ihr den Lebenskuß auf die roten Lippen.
    ***
    Ein Zittern ging durch den Saal. Wie elektrisiert sprang Zamorra zurück, wurde von Nicole gerade noch gehalten, bevor er einem zerbröckelnden Knochenmann in die Arme stürzen konnte. Fünf dieser Ungeheuer hatten die Plattform bereits erklettert.
    Ynnchaahr brüllte!
    »Verdammter, was hast du getan?« donnerte seine Stimme. »Zamorra, ich verfluche dich! Tausend Tode sollst du sterben!«
    Zamorra nahm es nur am Rande wahr. Wie gebannt starrte er auf die ›Schlafende Prinzessin‹.
    Die schlief nicht mehr!
    Sie hatte ihre Augen geöffnet, ausdrucksvolle, schwarze Augen, die wie tiefe Maare schimmerten. In einer geschmeidigen, katzenhaften Bewegung richtete sie sich auf, schwang sich von ihrem Jahrtausendlager. Eine faszinierende Gestalt, ein betörend schöner Körper einer strahlenden, goldhäutigen Frau.
    »So habt ihr mich gefunden«, kam es wie ein Windhauch über ihre roten Lippen. »Zamorra… und Nicole…«
    »Wer bist du?« fragte der Meister des Übersinnlichen.
    Die Goldhäutige mit den seidigen, schwarzen Haaren, die ihre Schultern weich umflossen und bis fast zu den Hüften herabfielen, lächelte, und ihr Lächeln war, als erscheine eine strahlende Sonne am Morgenhimmel.
    »Weißt du es nicht, Zamorra de Montagne?« fragte sie melodisch und warm. »Hat es dir die Frau, die in deiner Seele wohnt, nicht gesagt?«
    Zamorra wechselte einen raschen Blick mit Nicole. Nicole öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Lemurerin kam ihr zuvor.
    »Ich bin Ansu Tanaar!«
    ***
    Abermals brüllte der Dämon auf, als der Name der Prinzessin erklang. Doch diesmal war das Gebrüll schon schwächer.
    Ansu Tanaar vollführte einige blitzschnelle Handbewegungen. Es war, als schlüge eine gigantische Faust eine Bresche in die Reihen der Knochenmänner. Sie wurden zur Seite gewirbelt, und eine Gasse entstand, die direkt zum Dhyarra-Schwert führte.
    »Komm zu mir!« rief die Goldhäutige. Im nächsten Moment raste das Schwert, mit dem Griff voran, direkt auf sie zu und landete in ihrer Hand. Sie lächelte.
    Zamorras Blick klebte an ihrem schlanken, geschmeidigen Körper, während er einen Arm um Nicoles Schulter legte und sie zurückzog bis an den Schrein. Instinktiv begriffen beide, daß für sie jetzt nichts mehr zu tun war, daß alles, was jetzt kam, einzig Ansu Tanaars Aufgabe war. Sie allein konnte das tun, was noch zu tun war.
    Wie eine Göttin stand sie da, hochaufgerichtet, stolz und schön. Ihr Arm mit dem Schwert erhob sich; die Klinge warf schillernde Reflexe.
    »Deine Zeit ist abgelaufen, Ynnchaahr«, sagte Ansu Tanaar ruhig und beherrschend. »Du und Wesen deiner Art ließen Lemuria versinken und zerstörten ein galaxienweites Weltreich. Doch der Montagne, der mich in den Ewigen Schlaf versenkte, um dir einen Gefallen zu tun, beging damit einen Fehler. Er konnte nicht wissen, daß der Schlaf meine Kräfte nur stärken konnte. Diese Stärke, Ynnchaahr, wird jetzt zu deinem Verhängnis.«
    Sie wandte den Blick von Ynnchaahr ab auf den vordersten der Knochenmänner, die erstarrt stehengeblieben waren. »Knie nieder, Sklave der Finsternis!«
    Klappernd und

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