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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wachstumsforschungen.
    Bei Versuchstieren war es gelungen, amputiertes Gewebe ohne operative Verpflanzung nachwachsen zu lassen. Die Wissenschaft der Galaktischen Mediziner war nicht zu überbieten.
    Anztans große Augen hatten etwas Faszinierendes. Er war ein alter Mann. Seine blaugrüne Haut unterschied sich von der ande- rer Aras. Niemand wußte besser als ich, daß sie etwas mutierte Abkömmlinge von früharkonidischen Kolonisten waren. Auch die Springer und Antis waren aus meinem Volk hervorgegangen. Wir kannten etwa fünftausend Völker, deren Vorfahren auf den Arkon- planeten die Schiffe des Kolonisationskommandos bestiegen hat- ten, um auf fernen Welten eine neue Heimat zu suchen.
    Ich nickte dem Wissenschaftler zu. Er versuchte ein Lächeln. Die terranischen Offiziere diskutierten flüsternd, bis Rhodan das Rau- nen unterbrach.
    „Dr. Anztan ist durchaus zuverlässig, meine Herren. Gucky und ich werden ebenfalls an der Expedition teilnehmen. John Marshall bleibt als telepathischer Verbindungsmann auf der THEODERICH zurück. Mehr Mutanten konnten wir nicht aufbieten, da sie sich alle in wichtigen Einsätzen befinden.” Ich sah mich vergeblich nach dem Mausbiber um, bis mir der Zweite Offizier zuflüsterte, Gucky wäre in einen erholsamen Tief- schlaf versenkt worden.
    „Der Imperator des Großen Imperiums wird gebeten, ebenfalls teilzunehmen”, vernahm ich Rhodans Stimme.
    Ich schreckte auf. Verblüfft sah ich nach vorn. War der Terraner verrückt geworden? Ich antwortete heftig: „Meiner Auffassung nach genügte es, wenn ein führender Staats- mann seinen Kopf in den aufgesperrten Rachen des Posbiunge- heuers stecken will. Ich sehe nicht ein, was wir auf Everblack su- chen und entdecken sollen. Das Unternehmen ist im Interesse der allgemeinen Abwehr fraglos erforderlich, nur verstehe ich nicht, warum an deiner und meiner Stelle nicht spezialisierte Wissen- schaftler eingesetzt werden.” „In Tuners Begleitung befinden sich sechs Wissenschaftler und Techniker”, wies Rhodan meinen Einwand zurück. „Ich will persön- lich sehen, was auf dieser Welt geschieht. Meine Eindrücke wer- den entscheidend sein für unsere Maßnahmen.” Ich war wütend. Dieses Argument, mit dem Rhodan seit vielen Jahrzehnten seinen Hang nach Abenteuern verschleierte, hatte ich erwartet. Ich sah mich um.
    Etwa hundert terranische Offiziere, darunter fähige Naturwissen- schaftler und Fachingenieure, lachten mich einträchtig an. Keiner fühlte sich genötigt, meine düstere Miene nachzuahmen, oder auch nur ein Zeichen seiner Zustimmung zu geben.
    „Ich stelle fest, daß ich mich im Kreise von unverbesserlichen Narren aufhalte!” sagte ich apathisch. „Sie lernen es wirklich nie, meine Herren! Wie oft habe ich es eigentlich schon gesagt?” Aus den Lautsprechern der Übertragungsanlage drangen seltsa- me Geräusche. Die THEODERICH war vollautomatisiert. Trotzdem benötigte sie noch zweitausend Besatzungsmitglieder.
    Diese Zweitausend schienen nun Mühe zu haben, ihr Gelächter nicht zu laut werden zu lassen.
    „Fahren wir fort”, unterbrach Rhodan. Seine Lippen zuckten ver- dächtig. In dem Augenblick fühlte ich wieder einmal, daß ich unter diesen Männern zu Hause war. Sie durchschauten mein Grollen seit Jahren. Wenn ich zu schimpfen begann, lachten sie. Wenn ich rot vor Zorn brüllte, diesen Wahnsinn würde ich niemals unterstüt- zen, richteten sie sich stillschweigend auf meine Ankunft ein. Ich war gewissermaßen zum ewig polternden Onkel geworden, der sich erst mit Händen und Füßen wehrte, um schließlich doch zuzu- stimmen.
    Innerlich lachte ich mit. Sie kannten mich eben zu gut, diese wild- verwegenen Terraner, die das Abenteurerblut ihrer Vorfahren nicht verleugnen konnten.
    „Der Teufel soll euch holen!” erklärte ich.
    „Ausgezeichnet. Dann können wir ja weitermachen”, meinte Rho- dan. „Wir fliegen den Planeten an, orten, gehen auf hundert Licht- jahre heran und schleusen die Gazelle GZ-24 aus. Kommandant ist Major Tuner. Das Boot wurde mit einem überstarken Individual- absorber ausgerüstet. Es ist ausgeschlossen, daß die Posbis in uns organische Wesen erkennen. Ihre Liebe zu anderen Robotge- schöpfen ist bekannt. Bisher ist es immer geglückt, sie zu täu- schen. Notfalls werden wir eine neuartige Waffe einsetzen, die un- ter Mitwirkung von Dr. Anztan konstruiert wurde. Im Prinzip handelt es sich um den Narkosestrahler, dessen Schwingungen eine Be- täubung hervorrufen.” „Aber nicht bei

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