Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Du fühlst dich noch immer reichlich stark, wie?” „Solange ich lebe, eine Waffe und eine erstklassige Ausrüstung zur Verfügung habe, scheint für mich die Sonne.” Ich sah mich unwillkürlich um.
    „Die nächste ist mehr als hunderttausend Lichtjahre entfernt. Du bist ein Optimist, kleiner Barbar. Aber so seid ihr nun einmal. Du erinnerst mich an einen französischen Adeligen, den das Tribunal auf die Guillotine schickte. Er legte seine Perücke in die Hände des Scharfrichters mit dem Bemerken, sie dürfe nicht beschmutzt wer- den, da er sie später noch brauche.” Rhodan murmelte etwas, was ich nicht verstehen konnte.
    „Was ist mit dem Mann geschehen?” erkundigte er sich schließ- lich.
    „Er war ein Optimist wie du, allerdings hatte er eine bessere Chance als wir. Ich holte ihn von dem Blutgerüst herunter. Mein Psychostrahler war sehr wirksam.” Perry lachte. Es klang ungezwungen.
    „Schon, dann wollen wir hoffen, daß die Vierzehnte Flotte in un- serem Falle deine Rolle übernimmt. Ist der Planet nicht schon sehr nahe?” „Wir schwenken in die Kreisbahn ein. Ein Glück, daß der kosmi- sche Felsbrocken keine Atmosphäre besitzt.” Anschließend kontrollierte ich meine Waffen. Sie waren in Ord- nung. Die Zeit der Nervenbelastung begann erneut. Gegen das be- vorstehende Landemanöver war der Flug durch den Raum eine Spielerei gewesen. Seit einigen Augenblicken befanden wir uns in Schußweite der Everblack-Kanonen.
    Ich spürte den Schlag gegen meine Füße. Die Manschettenge- lenke knickten ein, ich gab ungewollt einen Gegenimpuls, worauf- hin die Rüstungsbeine zurückfederten.
    Der Schwerkraftregler stand auf einem Grobwert von 1,3 Gravos Absorberleistung. Infolgedessen wurde ich gleich einem Spielball hochgeschleudert und davongetrieben.
    Ich vernahm ein fremdartiges Schimpfwort, das nur von dem Ara stammen konnte. Gucky, der zehn Minuten vor der Landung wie- der zu sich gekommen war, piepste wie ein erschreckter Vogel.
    Die Situation war tragikomisch. Der Gegner hatte auf einen Be- schuß verzichtet, doch dafür hatte man uns mit Traktorstrahlern so schnell aus dem schwarzen Himmel geholt, daß die Landung ei- nem Absturz geglichen hatte.
    Anztan hatte überflüssigerweise gemeint, die Posbis hätten uns wahrscheinlich geortet. Weder Rhodan noch ich dachten daran, diese Wahrscheinlichkeit abzustreiten. Die Tatsachen sprachen für sich.
    Vor meinen Augen entstand ein Kaleidoskop mit sich überlagern- den Bildern. Ich wirbelte so lange durch den leeren Raum, bis es der Automatik meiner Rüstung gefiel, die Rotation aufzuheben.
    Ich deaktivierte den Antigravprojektor. Die Restleistung genügte, um meinen Sturz so zu bremsen, daß ich einigermaßen weich auf dem Boden aufsetzte. Wieder knallte es metallisch hart. Ich be- merkte, daß wir auf einem weiten Gelände angekommen waren, das anscheinend als Hafen für die Fragmentraumschiffe der Nach- schubflotte diente.
    Meine Infrarotanlage arbeitete tadellos. Infolge des relativ hohen Wärmeanfalles auf Everblack konnte ich die Umgebung so gut se- hen, als schiene eine Sonne. Noch vor der Ankunft hatte ich auf extreme Weitwinkelerfassung geschaltet. Das hatte den Nachteil, daß die wahren Entfernungen infolge der Bildraffung verfälscht wurden.
    Ich wartete nicht, bis Rhodan ebenfalls den Boden berührte. Er hatte Anztan umklammert und dirigierte ihn nach unten.
    Ich zerrte die Hände aus den Gelenkarmen und schaltete zusätz- lich die Normaloptik ein. Die laserverstärkte Wiedergabe war je- doch so schwach, daß ich nur solche Gebäude und Geländestrei- fen erblicken konnte, die durch irgendwelche Umstände von Scheinwerfern oder anderen Lichtquellen ausgeleuchtet wurden.
    Ich kippte den Schalter zurück. Der Rundumschirm innerhalb des Helmes diente jetzt nur noch für die I-Kamera, deren Bilder nach Bedarf verstärkt werden konnten.
    Es war ein unwirkliches Sehen, an das man sich erst gewöhnen mußte. Wenn unsere Köpfe nicht in den unbeweglichem Helmen gesteckt hätten, wären die neuen I-Brillen mit eingebauter Aufnah- mevorrichtung besser am Platze gewesen. Sie vermittelten das ge- wohnte Blickfeld. Jetzt waren wir gezwungen, den handbreiten Streifen des Kreisschirmes zu beobachten. Der Vorteil einer direk- ten Rundumsicht war nicht so bemerkenswert, wie es die Kon- strukteure behauptet hatten. Ich fühlte jetzt schon die Versuchung, alle Augenblicke den Kopf zu drehen, um ohne Körperwendung zu kontrollieren, was hinter mir

Weitere Kostenlose Bücher