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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höhnisches Lachen nicht unterdrücken. Ich wußte, daß man dem Arawissenschaftler kein Gehör geschenkt hatte.
    „Wenn ihr noch langer dummes Zeug redet, werden wir in drei Minuten gebraten”, sagte Gucky.
    „Ich wollte, die Vierzehnte Flotte wäre schon hier”, seufzte Anz- tan. „Bitte sehr, ich richte mich ganz nach Ihnen. Nehmen Sie auf mich keine Rücksichten.” „Es tut mir leid, Sie in Gefahr gebracht zu haben, Doktor”, ent- schuldigte sich Rhodan. „Die Vierzehnte ist einsatzklar und speziell für einen Fernflug ausgerüstet. Wenn Claudrin sofort einen Funk- spruch absetzte, dürften die Schiffe zu dieser Zeit in Marsch ge- setzt werden.” Ich sagte nichts. Es war klar, daß Reginald Bull vor Ablauf von mindestens sechzig Stunden nicht hiersein konnte. Gucky schalte- te sich ein.
    „Ich orte viele Impulse. Sie sind schwach, aber es sind Impulse.
    Wohin gehen wir?” Ich sah mich um. Die technifizierte Umwelt von Everblack bot Mil- lionen Verstecke, nur fragte es sich, wie lange wir uns tatsächlich verbergen konnten.
    Rhodan schüttelte seine Resignation ab. Als er zu sprechen be- gann, fühlte ich, daß in dem Terraner der Wille zum Überleben er- wacht war. Perry gehörte zu jenen Männern, die in solchen Situa- tionen alle Denkvorgänge über mögliche Gefahren unterdrücken konnte. Wenn es um alles ging, ließ er sich niemals von Gefühlen und Zweifeln übermannen.
    „Wir lösen die Steckkontakte. Es herrscht weiterhin strengste Funkstille, die nur in äußersten Notfällen unterbrochen werden darf. Wir bleiben zusammen. Wir müssen dafür sorgen, daß wir uns nicht aus den Augen verlieren. Also haben wir uns immer ge- genseitig zu beobachten. Gucky dient zusätzlich als Verbindungs- mann. Kleiner - woher kommen die Posbis?” „Hauptsächlich vom Landefeld. Rechts und links sind aber auch welche. Ich führe euch.” Er wendete sich urn, ohne uns noch eines Blickes zu würdigen.
    Ich zog das Kabel aus dem Stecker und drückte auf den Federme- chanismus der Trommel. Sie spulte die Schnur auf.
    Meine Außenmikrophone konnten keine Geräusche vermitteln.
    Die Lufthülle fehlte überall. Die Ausbreitung von Schallwellen war unmöglich. Nur wenn wir mit den Rüstungen irgendwo anstießen, oder die Leichtstahlrippen der Stiefelsohlen auf dem Metallbelag des Bodens klackten, kam es zu Resonanzschwingungen, die ich als undefinierbare Laute vernahm.
    Weiter vorn schwangen die Tore der Halle zurück. In ihr war es dunkler als auf der Oberfläche. Wahrscheinlich gab es in dem Han- gar keine Wärmequellen.
    Gegen die Öffnung zeichneten sich einige menschliche Gestalten ab. Anztan griff zu seiner Waffe. Ich legte ihm die Hand auf den Arm und drückte ihn nach unten. Es war sinnlos, jetzt schon zu schießen. Noch hatten wir eine bessere Chance.
    Der Summer meines Symbolempfängers sprach an. Ich drehte den Kopf und sah nach oben. Das wichtige Gerät war eine Hand- breit über meiner Stirn eingebaut.
    Der Simultanübersetzer zeigte Grünwert. Der einlaufende Spruch, der lediglich aus Symbolgruppen bestand, wurde vollauto- matisch in verständliche Laute umgewandelt. Wenn wir selbst sen- den wollten, vollzog sich der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge.
    Das Summen verstärkte sich. Rhodan klopfte mit der gepanzer- ten Knöchelverkleidung seines Handschuhs gegen die Brustplatte meiner Rüstung. Ich winkte bestätigend. Jeder von uns schien die Nachricht zu empfangen.
    Dennoch fuhr ich zusammen, als der Lautsprecher des Symbol- empfängers zu arbeiten begann. Die Nachricht überraschte mich nicht. Den gleichen Wortlaut hatten wir seit dem Auftauchen der Posbis schon oft vernommen.
    „Seid Ihr wahres Leben?” fragte jemand unmoduliert an.
    Verspielt! teilte mir mein Extrahirn mit. Ich war anderer Auffas- sung.
    Rhodan pochte wieder gegen meine Rüstung und gab mir ein Zeichen. Ich verstand, daß ich antworten sollte.
    Rasch kippte ich den Außenschalter der Symbolanlage nach un- ten. Die stereotype Frage war durchaus nicht so leicht zu beant- worten, wie wir kürzlich noch gedacht hatten. Ich besaß zwar im Umgang mit Robotern Erfahrung, trotzdem wäre ich jetzt glücklich gewesen, wenn der geniale Terraner Van Moders bei uns gewesen wäre.
    Die allgemeine Robotpsychologie traf für die Posbis in vielen Fal- len nicht zu. Sie mußten anders reagieren als rein mechanische Konstruktionen, deren Denkvorgänge selbst bei höchster Vollen- dung den kybernetischen Grundgesetzen unterlagen. Das bedeu- tete, daß

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