Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einem grandiosen Anblick sterben mußte.
    Man wurde dabei noch kleiner und nichtiger als man es von Natur aus schon war. Pathetische Gefühle erloschen, und die Angst der Kreatur gegen das Unabänderliche brandete auf. Sie über- schwemmte unsere Sinneseindrücke gleich den Wogen eines vom Orkan gepeitschten Meeres.
    Ein ziehendes Gefühl breitete sich vom Magen her aus. Ich ver- suchte, meine spröden Lippen mit der Zungenspitze anzufeuchten.
    Da vernahm ich Perrys Stimme. Sie klang wieder betont forsch. „Nur nicht die Nerven verlieren, Freunde. Die THEODERICH ist gleich hier. Ganz klar, daß sie dem Gegner die Breitseiten zeigen wird.” Ich lächelte. Beherrschen konnte er sich, dieser grauäugige Bar- bar. Anztans Stöhnen lenkte mich ab. Aras verabscheuten alles Kriegerische, sie waren dementsprechend empfindlicher. Sie ent- wickelten ihre Qualitäten in stillen Labors. Der alte Mann mußte jetzt Höllenqualen durchstehen.
    Als ich den Kopf nach vorn beugte und hinunter sah, wurde mir schwindelig. Es wurde Zeit, daß etwas geschah. Der Ortungstaster sprach jetzt mit Lautstärke sieben an. Der Sender näherte sich.
    Natürlich befand er sich an Bord eines Raumschiffes, oder er hätte nicht lauter werden können.
    Demnach zu urteilen, hatten die Posbis doch nicht darauf ver- zichtet, uns vier Einsamen nachzufliegen. Wo blieb die THEODE- RICH?
    Der terranische Schlachtriese war aus der Kalupschen Zwischen- zone gekommen.
    Kommodore Claudrin und die Soldaten der Besatzung waren Meister ihres Faches. Wenn man die Kampfkraft der THEODE- RICH nach den Qualitäten ihrer Mannschaft einstufte, so war sie unbesiegbar. Ich kannte kein Volk der Galaxis, das den Menschen in Mannesmut, Kühnheit und klarer Überlegung hätte die Stirn bie- ten können. Ich wußte daher seit langem, daß Superschlachtschif- fe der Erde nur dann zu schlagen waren, wenn sie von übermächti- gen Flottenaufgeboten oder mit Ultimaten Waffen angegriffen wur- den.
    Die THEODERICH machte ihrem Namen alle Ehre. Das atomare Feuerwerk ihres Breitseitentaktes konnte ich mit bloßem Auge nicht sehen. Wenn die Strahlungsbündel jedoch in die Schutzschir- me des Gegners einschlugen, entstanden im intergalaktischen Raum leuchtende Fanale.
    Mein nur handgroßer Energietaster-Schirm wurde von farbigen Linien überzogen. Das Superschlachtschiff feuerte mit allen Waf- fen auf Ziele, die wir infolge unserer dürftigen Ortungsgeräte nicht ausmachen konnten.
    „Wenigstens zehn Fragmentraumer!” hatte Rhodan kurz nach dem Erscheinen des Flottenflaggschiffes festgestellt. Da war mir klargeworden, daß Claudrin keine Erfolgsaussichten hatte. Wir kannten die sogenannten Transformstrahler der Posbis, mit denen atomare Sprengkörper im Tausend-Gigatonnen-Bereich verschos- sen wurden. Gegen eine solche Kräfteballung unmittelbar vor dem Ziel gab es keine Abwehr.
    Allerdings konnte Claudrin den Fiktivtransmitter einsetzen, mit dem es möglich war, Fusionsbomben vor den Schutzschirmen der Fragmentschiffe zu zünden. Wir arbeiteten mit überschweren Kern- waffen im Gigatonnenbereich.
    Das war unsere wirkungsvollste Waffe, jedoch besaßen wir leider nur einen Fiktivtransmitter.
    Das Gefecht dauerte erst drei Minuten. Während dieser Zeit hatte die THEODERICH zwei Fragmenter abgeschossen.
    Im Hyperkom waren die Kommandos der leitenden Offiziere zu hören. Claudrin hatte auf unsere Frequenz umschalten lassen. Er befand sich mit seinem Schiff etwa zwei Millionen Kilometer ent- fernt.
    Wieder und wieder leuchtete es dort auf, wo die THEODERICH stehen mußte. Die Glutbälle waren so gewaltig, daß wir bei ihrem Aufblähen die Augen schließen mußten. Uns war, als würden ringsumher ultrastrahlende Sonnen entfacht. Eine Transformdeto- nation erfolgte so nahe, daß wir unser Ende gekommen glaubten.
    Wir hatten die Magnetleinen eingezogen und die Raumpanzer Seite an Seite verankert. Gucky war noch immer besinnungslos.
    Wir konnten ihm nicht helfen.
    „Das geht nicht gut”, erklärte Dr. Anztan. „Sie sind zu mächtig. Ich...!” „Ruhe”, unterbrach Perry schroff. Eine Nachricht kam durch.
    „Claudrin spricht”, dröhnte es aus unseren Helmgeräten. „Durch- schlagstreffer in Ringwulsthöhe. Zwei Triebwerke ausgefallen, Ma- növrierfähigkeit beschränkt. Können Sie die zu Ihrer Rettung aus- geschleusten Space-Jet orten?” „Rhodan an THEODERICH. Wo müßte das Bergungsboot au- genblicklich stehen?” „Ganz in Ihrer Nähe, Sir. Der Pilot hatte Sie bereits auf den

Weitere Kostenlose Bücher