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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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dieser Hinsicht eine Sensation auf uns warten.
    ***
    Bis zum späten Nachmittag kramten wir weiter in den alten Akten. Wir machten uns eine Liste mit den Namen aller Leute, die in Fälle verwickelt gewesen waren, von denen man wusste oder auch nur annahm, dass Mafia-Leute beteiligt waren.
    Gegen sechs Uhr kamen wir aus der Registratur zurück ins Office. Auf meinem Schreibtisch lagen ein paar getippte Berichte. Ohne sie genauer anzusehen, teilte ich den Stapel nach Augenmaß und schob Phil di£ eine Hälfte zu. Papierkrieg wird von uns immer schnellstens erledigt, weil wir beide nicht dafür geboren sind.
    Schon beim ersten Blatt, das ich mir ansah, wurde ich lebhafter.
    »Entschlüsselung des Codebriefes Nr. 2016/59/V«, stand unterstrichen obenan. »Brief von VB 11 aufgrund der Anfrage Co an alle V. Der Text des Schreibens unter Weglassung aller zur Verschlüsselung dienenden Füllwörter lautet: Es konnte in Erfahrung gebracht werden, dass im mittleren Block der 58sten Straße südlich des Central Parks seit etwa sechs Monaten eine Bande ihr Hauptquartier zu haben scheint, die für die Mafia arbeiten soll. Die Bande wird in einschlägigen Kreisen allgemein Holder-Gang genannt und hatte sich früher auf das Ausrauben einsamer Spaziergänger im Central Park spezialisiert. Welcher Art ihre Tätigkeit für die Mafia sein soll, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Bei ernstlichem Vorgehen gegen die Mafia wird allerhöchste Vorsicht für alle in dieser Sache arbeitenden Beamten empfohlen. Die Größe der New Yorker Mafia ist nicht einmal abzuschätzen. Versuche, weiteres über Holder-Gang herauszufinden. Berichte wie üblich per Code-Briefe an Onkel Thomas.«
    Onkel Thomas war ein tatsächlich existierender Mann, der uns seinen Namen und seine Adresse für Deckbriefe zur Verfügung gestellt hatte, nachdem ihm das FBI einmal das Leben und eine hübsche Menge Dollar vor dem Zugriff von Gangstern bewahrt hatte. Alle unsere V-Leute hatten derartige Deckadressen von Männern, mit denen sie unauffällig Zusammenkommen konnten.
    Ich nahm das nächste Schreiben zur Hand.
    Der Inhalt war ähnlich, nur wurde von einer anderen Bande gesprochen.
    Im dritten und vierten Brief wurden die Namen von drei Einzelgängern mitgeteilt, die angeblich Mafia-Leute waren.
    Der fünfte Brief teilte mit, dass seinem Urheber nichts über die Mafia bekannt geworden sei. Er versprach jedoch, diese Frage in Zukunft mit verstärkter Aufmerksamkeit zu behandeln.
    Bei Phil lag das Ergebnis ähnlich. Als wir unsere Kenntnisse ausgetauscht hatten, rieb sich Phil grinsend die Hände.
    »Jetzt können wir anfangen, auf breiter Basis zu arbeiten. Uns sind jetzt fünf Gangs genannt worden, die für die Mafia arbeiten sollen. Diese Banden müssen von uns überwacht werden.«
    »Dazu kommen die Namen von insgesamt neun Einzelpersonen, die im Verdacht stehen, Mitglieder der Mafia zu sein. Natürlich werden sich einige dieser Meldungen als Gerüchte erweisen. Aber wenn auch nur in zwei oder drei Fällen der Verdacht zutrifft, haben wir die ersten brauchbaren Spuren der Mafia in der Hand. Ich denke, wir machen Schluss für heute und besprechen morgen die ganze Sache mit Mr. High. Der Chef soll entscheiden, was wir im Einzelnen unternehmen können. Irgendwie ist das Ganze auch eine Frage der Anzahl der G-men, die wir dafür ansetzen dürfen.«
    »Richtig. Aber ich möchte annehmen, dass man diesmal großzügig in der Zuweisung von Kollegen sein wird«, meinte Phil. »Jedermann weiß schließlich, was los ist, wenn es um die Mafia geht.«
    ***
    Die Tage vergingen mit kriminalistischer Routine-Arbeit. Mit Phil und mir standen in den nächsten elf Tagen siebzehn G-men Nacht für Nacht in tagsüber ausgesuchten Hauseingängen, Toreinfahrten, Schuppen auf Hinterhöfen oder in anderen Verstecken. Die uns von den V-Leuten genannten Banden und Einzelpersonen wurden heimlich überwacht. Jede Person, mit der sie zusammentrafen, wurde registriert und wiederum heimlich überprüft. Es wär die langweilige, Nerven tötende Routine-Arbeit des Alltags.
    Oft standen wir von abends neun bis morgens fünf und warteten darauf, dass unser beobachteter Mann auftauchte, weil in seiner Wohnung noch immer Licht brannte. Und dann hatte der Kerl vielleicht nur vergessen, das Licht auszudrehen oder war darüber eingeschlafen.
    Mit dieser Art von Arbeit vergingen die Tage und Nächte bis zum Montag, dem 5. Oktober. Es waren jetzt genau drei Wochen her, seit Roberto Castrello seinen

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