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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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den Hausapparat an und erkundigte mich, wo die Verhandlung stattgefunden hatte. Danach ließ ich mich sofort mit der Untersuchungsabteilung des Gerichtes verbinden und erkundigte mich, ob der Mann schon auf freiem Fuß sei.
    »No, Agent Cotton«, sagte irgendein Justizsekretär. »Aber in ein paar Minuten ist es soweit, Sie wissen ja, die Bürokratie heutzutage! Wir mussten doch erst noch die Entlassungspapiere fertigmachen.«
    »Okay, okay, Mann! Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Im Gegenteil! Hören Sie zu: In ein paar Minuten wird sich mein Kollege Phil Decker bei Ihnen melden. Sie lassen den Mann nicht eher frei, als bis Phil Decker bei Ihnen ist, verstanden? Ziehen Sie’s noch ein paar Minuten in die Länge!«
    »Ich weiß nicht, Agent Cotton, wenn es nicht zu lange dauert…«
    »Ich sage doch, in ein paar Minuten!«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und wandte mich zu Phil. Der stand bereits am Garderobenhaken und schlüpfte in seinen Mantel.
    »Ich weiß schon«, sagte er. »Dich kennt er. Also übernehme ich seine Beobachtung. Heute Abend rufe ich dich bei einer passenden Gelegenheit an. Diesen Knaben müssen wir uns warmhalten. Wenn die Mafia seinetwegen Zeugen unter Druck setzt, dann muss er ihr etwas wert sein. Und in dem Fall ist er uns genauso viel wert. Cheerio!«
    Er winkte mir zu und verließ das Office. Zwischen uns sind selten lange Erklärungen notwendig.
    Ich stand auf und ging zum Fenster. Wenig später sah ich aus der Ausfahrt vom Hof einen neutralen Wagen auf die Straße brausen. Phil. Er würde sich jetzt an die Verfolgung des Mörders machen, sobald sich für diesen die Tore des Untersuchungsgefängnisses öffneten.
    Ob ein Resultat dabei herauskam, das für uns gut war, stand auf einem anderen Blatt. Irgendwie hatte dieser ganze Fall etwas seltsam Unwirkliches.
    Da war ein Mann mit einem Auto verunglückt, aber hinterher stellte sich heraus, dass die Radbolzen eines Vorderrades angesägt waren. Der Wagen gehörte dem Bruder des Verunglückten, und ein paar Tage später wird dessen Kind erschossen. Wofür das alles? Jeder Gangster verfolgt mit seinen Verbrechen ein bestimmtes Ziel, einen genau umrissenen Zweck. Nur ein Idiot handelt plan- und ziellos ins Blaue hinein. Unsere beiden Fälle erweckten aber nicht den Eindruck, dass sie von einem Idioten begangen wurden.
    Ich blieb am Fenster stehen und grübelte. Dass Verbrecherkreise einen jungen Mann durch einen vorgetäuschten Autounfall umbrachten, dafür ließ sich eine Reihe von Gründen finden. Roberto Castrello konnte sich aus einem Dutzend verschiedener Ursachen den Zorn einer Bande zugezogen haben.
    Aber, zum Teufel, was konnte der kleine Tonio Castrello mit seinen elf Jahren denn schon verbrochen haben, dass man ihn dafür auf offener Straße niederschoss? Ein Kind in diesem Alter kann doch für eine Bande niemals eine ernstliche Gefahr darstellen! Oder doch?
    Ich wandte mich vom Fenster ab und steckte mir eine Zigarette an. Auch in unserer Arbeit erreicht man ab und zu einmal den Punkt, wo man aufgeben möchte, wo einem alles zum Halse heraushängt. Ich war so weit.
    Wir hatten nun fast zwei Wochen lang Banden und Einzelpersonen beobachtet, ihren Umgang registriert, ihre Bekannten und Verwandten aufgeschrieben, geheime Erkundigungen über sie eingezogen, aber war das eine Art, wie man die Mafia bekämpfen konnte?
    Das Telefon schrillte. Ich nahm den Hörer und brummte meinen Namen.
    »Hallo, Jerry!«, sagte eine mir bekannte Stimme. »Hier spricht Roy. Ich stehe in dem Drugstore in der 58sten Straße. Beobachtung der Holder-Gang.«
    »Weiß Bescheid. Tut sich was Besonderes, dass du anrufst?«
    »Ich weiß nicht. Jedenfalls haben sich in den letzten zwei Stunden sämtliche neun Mitglieder der Bande hier nach und nach eingefunden.«
    »In dem Drugstore?«
    »No. Gegenüber, bei der kleinen Speditionsfirma. Ich kann sie von dem Drugstore aus gut beobachten. Und jetzt ist noch ein zehnter Mann dazugekommen, den ich hier noch nicht gesehen habe. Er kam mit einem Lastwagen, einem Anderthalbtonner mit Plane. Der Wagen trägt den Namen der Spedition.«
    »Sonst noch irgendetwas Auffälliges?«
    »Nein. Ich dachte nur, ich sollte dich auf jeden Fall von dem Meeting der Bande verständigen.«
    »Ja. Vielen Dank. Sag mal, wie lange beobachtest du die Holder-Gang schon?«
    »Ich bin heute den ganzen Tag hier. Du weißt doch, dass wir uns ständig austauschen, damit nicht immer dasselbe Gesicht in derselben Gegend auftaucht und

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