0135 - Der Moloch
den Körper eines brutalen Mafiabosses namens Solo Morasso einfahren lassen. Solo Morasso, ebenfalls tot, stand wieder auf. Bei seiner eigenen Beerdigung geschah dies, und Dr. Tod lebte wieder. Er war kein Untoter im eigentlichen Sinne, sondern eine Mischung zwischen Mensch und Dämon. Er dachte, überlegte und handelte wie ein Mensch, konnte geweihtes Silber anfassen, war aber auch gleichzeitig gegen Kugeln immun. Ein Monstrum, wie man es nicht alle Tage zu Gesicht bekam, dachte ich mit Galgenhumor.
Der nächste Name. Tokata, Samurai des Satans. Ihn hatte Dr. Tod als ersten erweckt. In unheiliger, japanischer Vulkanerde hatte er gelegen, bevor Dr. Tod sich seiner erinnerte. Tokata kehrte zurück und war von nun an Morassos Leibwächter. Seine gefürchtetste Waffe war sein Schwert. Der Legende nach sollte es in der Hölle geschmiedet worden sein. Möglich war alles. Ich hatte bereits gegen Tokata gekämpft und ihn dabei mit meinem Bumerang attackiert.
Die Waffe, die auch den Schwarzen Tod erledigt hatte, hieb Tokata den linken Arm ab, mehr geschah nicht. Von seiner Gefährlichkeit hatte er allerdings nichts eingebüßt. Im Gegenteil, er verfolgte mich mit noch größerem Haß.
Das zweite Mitglied der Mordliga war eine Frau. Und ein völlig normaler Mensch, allerdings ohne Gefühle. Eine Frau, die sich auf das Töten spezialisiert hatte und im Kreis der gefährlichsten Terroristinnen zu suchen war. Ihr Name: Pamela Barbara Scott, bekannt unter dem Spitznamen Lady X. Ihn hatte sie von den Reportern der Revolverblätter bekommen, und sie war stolz darauf.
Das dritte Mitglied der Mordliga paßte zu dem Club wie die Faust aufs Auge. Mr. Mondo, der geniale Verbrecher und Wissenschaftler. Skrupellosigkeit und Genialität paarten sich bei ihm zu einer immens gefährlichen Allianz, denn er war es gewesen, der mir auch das Werwolfserum eingespritzt und mich zu einer reißenden Bestie gemacht hatte. Als Werwolf war ich auf das vierte Mitglied der Mordliga getroffen.
Lupina, die Königin der Wölfe!
Sie war etwas Besonderes, allein schon vom Äußeren her. Ihr Körper war der einer Bestie, ihr Kopf der eines Menschen. Vom Gesicht her war sie eine Schönheit, hinzu kam das lange, blonde, wellige Haar und die faszinierenden Augen. Eine Frau-Bestie, wie sie ein Maler nicht fantastischer hätte erschaffen können.
Auch mich hatte sie fasziniert. So stark sogar, daß ich mich in meiner Eigenschaft als Werwolf in sie verliebte. Wenn ich daran dachte, rann mir jetzt noch ein Schauer über den Rücken.
Blieb das letzte Mitglied der Mordliga, Vampiro-del-mar. Ein uralter Vampir, der auf dem Grund der Nordsee gelegen hatte und von Tokata an die Oberfläche geholt worden war. Sein Erwachen lag noch nicht lange zurück, gut zweieinhalb Wochen. Ich hatte mich auf der Bohrinsel befunden, war dann von Tokata und Vampiro-del-mar gejagt und von Bill und Suko im letzten Augenblick gerettet worden.
Dazwischen lag unser Grönland-Abenteuer, wo Asmodina, die Teufelstochter, wieder zugeschlagen hatte. Sie stand praktisch über Dr. Tod, denn er hatte ihr seine Existenz zu verdanken. Asmodina hatte den Schwarzen Tod abgelöst, hielt sich jedoch mehr im Hintergrund als dieser furchtbare Dämon.
So sahen im Augenblick unsere Gegner aus, wobei ich an die anderen gar nicht dachte.
Da waren noch Destero, der Dämonenhenker, Maddox, der unheimliche Richter, Belphegor, der Spuk und andere.
Einen Gegner allerdings hatten wir weniger: Myxin, den Magier.
Er hatte sich im Laufe der Zeit auf unsere Seite gestellt, nur wußten wir nie, wo wir den Kleinen, wie wir ihn heimlich nannten, finden konnten. Er war plötzlich da und dann wieder verschwunden. Er fühlte sich noch immer sehr schwach und kämpfte weiterhin darum, seine magischen Fähigkeiten zurückzubekommen.
Aber zur Mordliga.
Es fehlte noch ein Mitglied. Die Nummer sechs.
Nur – wer war es? Darüber zerbrachen wir uns die Köpfe. Und wir saßen nicht umsonst in meinem Büro, denn von hier aus hatte ich einen direkten Draht zur EDV. Dort sollten alle bekannten Fakten eingegeben werden. Vielleicht spie der Computer ein Resultat aus, oder eine Spur. Eventuell wies er uns auch den Weg.
Das war nicht so unwahrscheinlich, wie es klingt. Die Kollegen in den Staaten haben dies vorexerziert. Sie haben ihre Computer mit Daten über Banküberfälle gefüttert, und siehe da, der Roboter spie wirklich ein Ergebnis aus, so daß es den Polizisten gelang, einem Überfall zuvorzukommen.
Diese Berichte
Weitere Kostenlose Bücher