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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie untersuchten die zerfallenen Anlagen. Vieles blieb unverständlich, aber ihre Vermutung, es müsse sich hier um eine funktechnische Anlage handeln, schien sich zu bestätigen.
    „Noch ein Stockwerk, wenn ich mich nicht verrechnet habe”, sagte Mollner. „Vielleicht finden wir ganz oben etwas?” Sie erklommen die Stufenleiter und standen dann vor einer geschlossenen Tür. Das war nicht anders als vorher, nur mit dem einen Unterschied, daß sich die Tür nicht öffnen ließ. Der Knopfmechanismus versagte.
    „Wenn ich nicht irre”, begann Morath, „dann befinden wir uns hier unmittelbar unter dem Dach, dort etwa, wo die Kugelantenne angebracht ist...” Er sprach nicht weiter, denn er wurde unterbrochen. Eine Stimme sagte in ihren Helmen: „Leutnant Miller hier, Sir. Major Henderson läßt anfragen, warum keine Standortmeldung mehr erfolgt. Sie haben uns aus den Ortergeräten verloren.” Morath und Mollner sahen sich an. Fast hätten sie die Station vergessen. Was sollten sie antworten? Der Kommandant rechnete damit, daß sie weitergeflogen und nicht auf der fremden Welt gelandet waren. Sie hatten seinen Befehl mißachtet.
    „Hören Sie, Miller”, sagte Morath schließlich. „Wie können Sie Funkverbindung mit der Station haben, ohne von ihr geortet zu werden?” „Begreife ich auch nicht, Sir. Was soll ich antworten?” „Geben Sie zurück, daß wir planmäßig weiterfliegen.” „Aber...” „Tun Sie, was ich Ihnen sage! Wir können später erklären. Jetzt ist keine Zeit dazu. Und dann beenden Sie den Spruch mit dem Hinweis, daß wir uns in einer Stunde wieder melden.” „In Ordnung, Sir.” Mollner machte ein zweifelndes Gesicht.
    „Hoffentlich frißt uns Henderson nicht mit Haut und Haaren.” „Der Major ist kein Kannibale”, tröstete Morath und betrachtete erneut die verschlossene Tür. „Ehe ich umkehre, will ich wissen, was dahintersteckt. Wissen Sie, was ich glaube?
    Daß man die Kugelantenne erst nach der Katastrophe auf diesem Gebäude errichtet hat! Ich hätte eher daran denken sollen.
    Sie ist frei von Schnee, also existiert sie erst, als keine Atmosphäre mehr da war, die sich niederschlagen konnte.” „Das würde bedeuten ...” Mollner war zu erschrocken, seine Vermutung auszusprechen, aber Morath nickte mit Bestimmtheit.
    „Ja, genau! Die Posbis kamen später hierher und richteten einen Stützpunkt ein. Fragt sich nur, warum sie ihn wieder verließen und sich dann nicht mehr darum kümmerten. Vielleicht erfahren wir es.” Er zog den Strahler aus dem Gürtel. „Wir brechen die Tür mit Gewalt auf, denn wir haben nicht mehr viel Zeit” Das Material erwies sich als sehr widerstandsfähig, und als endlich der erste Riß entstand, erfolgte eine so heftige Explosion, daß beide Männer an die zwanzig Meter zurückgeschleudert wurden. Sie landeten weich in einem großen Haufen Staub, der so aufgewirbelt wurde, daß sie für Sekunden nichts mehr sehen konnten.
    Dann, als der Nebel sich lichtete, wurden sie von grellem Licht geblendet.
    Von der Decke herab fielen weiße Flocken - wie Schnee.
    Morath stöhnte: „Ich werde verrückt! Hinter der Tür war eine Atmosphäre! Als die Tür dem Innendruck nicht mehr standhielt, verpuffte sie. Wir haben Glück gehabt. Etwas beschädigt bei Ihnen?” „Ich glaube nicht”, antwortete Mollner und stand auf. Der kleine Hypersender in der Ledertasche baumelte an seiner Seite. Er hob den Strahler auf, der ihm entfallen war. „Alles heil.” Die Tür war aus ihrem Rahmen gerissen. Dahinter wurde ein Raum sichtbar, der keinerlei Beschädigungen aufwies. Zwar war die Luft gewaltsam aus ihm entwichen, aber der Sog hatte keinen Schaden angerichtet, außer daß er die Tür mitgenommen hatte, deren Halterungen gelockert worden waren.
    Unter der Decke brannte ein grelles Licht.
    Eine massige Gestalt schob sich plötzlich aus dem Hintergrund hervor und ging schwankend auf die beiden Männer zu, die sie wie eine Geistererscheinung fixierten. Selbst wenn es in diesem Raum noch Leben gab, so mußte es jetzt erloschen sein, als die Luft verlorenging.
    Dann erkannten sie, daß sie einem Roboter gegenüberstanden.
    Er besaß grob menschliche Umrisse, war gut zwei Meter hoch und so breit wie zwei ausgewachsene Männer. Ein Gesicht hatte er nicht, wohl aber eine schlanke Antenne auf dem Kopfhelm. Er stand auf einer kleinen Plattform mit zehn oder zwölf winzigen Gliedmaßen, die ihn davontrugen. Zwei Arme hingen an seiner Seite nach unten.
    Morath handelte

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