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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rätselhaften Schutzschirm verborgen, wanderte der Planet seine einsame Bahn, einem unbekannten Ziel entgegen.
    „Wir brauchen die Bombe nicht”, flüsterte er Mollner zu. „Gehen wir. Der Robot wird die Tür bald wieder verschließen, Luft erzeugen und dann warten. Warten, bis die Ablösung erfolgt. In tausend oder in zehntausend Jahren. Oder nie.” Der Posbi beachtete sie nicht, als sie zu der Wandlücke gingen und die Station verließen. Erst als sie vor der Treppe standen und gerade ihre Flugaggregate einschalten wollten, um sich langsam in die Tiefe sinken zu lassen, geschah es.
    Eigentlich waren es zwei Dinge, die zugleich geschahen.
    Es war Sergeant Reneés Stimme, die in ihren Helmen ertönte.
    Sie klang laut und sehr nahe.
    „... seit dreißig Minuten, Sir! Melden Sie sich! Wo stecken Sie? Es muß doch diese Stadt unter mir sein, oder irren wir uns? Die goldene Kugel - das wurde doch erwähnt? Captain Morath!
    Können Sie mich hören?” Morath stand an der obersten Stufe der Treppe. Er sagte: „Wir hören Sie, Reneé. Brüllen Sie nicht so! Wir haben die Funkverbindung nicht eine Minute unterbrochen. Mit Ihren Geräten stimmt etwas nicht.” „Gott sei Dank!” kam es erleichtert zurück. „Da sind Sie ja, Sir!
    Wo halten Sie sich auf?” „Unter der goldenen Kugel. Was war nun mit der Funkstille? Wer hat Ihnen befohlen, das Schiff zu verlassen?” „Leutnant Miller, Sir, als Ihre Funksignale ausblieben. Wir erhielten plötzlich keine Verbindung mehr. Kann ich ...?” Morath sah die Bewegung aus den Augenwinkeln heraus und schnellte herum. Der Robot schritt auf sie zu, die beiden Arme rechtwinklig angehoben. Das starre Linsenauge funkelte bösartig.
    „Weg hier!” rief der Captain Mollner zu, der immer noch die Atomgranate in der linken Hand hielt. „Etwas muß schiefgegangen sein!” Er ließ sich einfach in den Schacht hinter der Treppe fallen und schaltete während des Sturzes erst sein Antigravfeld ein. Mollner sah hinter ihm her, drückte auf die Zeitmarke der Bombe und warf sie dann an dem Robot vorbei in die Funkzentrale. Dann folgte er dem Captain mit einem selbstmörderischen Satz.
    Die Bombe würde in genau drei Minuten detonieren.
    „Was ist los?” gellte Reneés Stimme in ihren Kopfhörern. „Ich habe den Eingang gefunden.” Jeder der drei Männer konnte verstehen, was der andere sagte.
    Sogar auf der Gazelle konnte man sie nun wieder hören.
    Noch während Mollner nach unten fiel und Morath einholte, vernahm er über sich ein langgezogenes Zischen, als ströme unter Druck stehendes Gas durch eine kleine Düse ins Freie.
    Gleichzeitig wurde es blendend hell. Glutflüssige Mauerreste stürzten an Mollner vorbei und erstarrten noch, ehe sie den Boden erreichten.
    Der Robot hatte seine Energiewaffe eingesetzt und mit einem einzigen Schuß die Außenwand des Gebäudes zum Einsturz gebracht. Er hatte nicht hinter Morath und Mollner hergeschossen, sondern ihre Flucht gar nicht beachtet. Seine Absicht war eine andere gewesen. Wenn er einen Gegner gefunden hatte, dann hielt sich dieser nicht im Gebäude, sondern außerhalb desselben auf.
    Mollner versuchte noch eine Erklärung dafür zu finden, daß er in der Atmosphärelosigkeit dieser Welt das Zischen der Strahlschüsse vernommen hatte, und kam zu dem Schluß, daß sich inzwischen wieder eine gewisse Luftmenge gebildet hatte, die den Schall über wenige Meter hinwegtrug.
    Dann landete er neben Morath.
    „Begreifen Sie nicht?” schrie der ihm zu. „Reneé!” „Was ist mit mir, Sir?” fragte der Funker, den sie noch nicht sehen konnten. „Mir ist fast das halbe Haus auf den Kopf gefallen.
    Und jetzt steht oben in der herausgebrochenen Öffnung ein Roboter ...” „Ihr Mentalabsorber, Reneé!” schrie Morath mit sich überschlagender Stimme. „Was ist damit?” Für wenige Sekunden herrschte verblüfftes Schweigen. Dann kam es ein wenig kleinlaut zurück: „Diese Kampfanzüge mit ihren vielen Kontrollen - verzeihen Sie, Sir. Ich muß ihn versehentlich abgeschaltet haben. Warum?” „Der Roboter hat Ihre Zellschwingungen aufgefangen, Reneé.
    Daher sein plötzlicher Angriff. Haben Sie eingeschaltet?” Auch ohne Reneés Antwort zu hören, hatte er die Antwort gewußt. Er brauchte nur nach oben zu blicken. Der Robot hatte das Feuer eingestellt. Sie sahen seine mächtige Silhouette gegen den aus der Zentrale fallenden Lichtschein. Er hatte sich umgedreht und kehrte in sein Reich zurück.
    „Die Bombe!” flüsterte Mollner

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