Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
plötzlich und ergriff Moraths Arm.
    „In ein oder zwei Minuten geht sie hoch!” Morath wurde hinter der Sichtscheibe seines Helmes blaß.
    „Sie haben die Granate geworfen? Ohne Befehl? Sind Sie wahnsinnig geworden?” „Ich dachte, Sir ... der Robot griff uns an ...” „Er griff Reneé an, Sie ..., Sie ...” Morath fiel nichts Passendes ein, außerdem blieb keine Zeit zur Debatte. „Nichts wie weg hier.
    Die Explosion wird das ganze Dach wegreißen.” Sie stürzten in die Treppenschächte, vorbei an angehäuften Trümmerstücken und durch immer noch herabrieselnden Staub.
    Unten begegneten sie Reneé, der unschlüssig in der großen Empfangshalle stand und sie erwartete.
    „Höchste Beschleunigung!” befahl Morath und atmete unwillkürlich erleichtert auf, als er draußen im hartgefrorenen Schnee stand und die etwas verschobene Milchstraße über sich erblickte. „Wir haben höchstens dreißig Sekunden Zeit.” Im Hochsteigen sah Morath die schwarze Lücke in der grauweißen Wand. Schwach nur schimmerte das Licht aus der Funkzentrale der Posbis. Der Roboter ließ sich nicht mehr blicken.
    Er war zu seinem Schaltpult zurückgekehrt, um auf das Signal zu warten.
    Ein Signal, das nun niemals eintreffen würde.
    Die Stadt fiel unter ihnen weg, als sie steil emporrasten und dann hinaus auf das vereiste Meer glitten. In der Ferne war ein mattschimmernder Punkt - die Gazelle.
    Aber so schnell sie auch sein mochten, der grelle Lichtschein der Detonation überholte sie, als die Stadt einen Kilometer hinter ihnen lag.
    Morath drehte sich um.
    Eine trichterförmige Feuererscheinung stand über den unregelmäßigen Schneehügeln, unten schmal und oben breiter und weniger hell. Dazwischen wirbelten dunklere Gegenstände in den schwarzen Himmel hinein, wurden langsamer und fielen dann wieder zur Oberfläche zurück. Eine leuchtende Wolke formte sich nicht erst zu dem üblichen Pilz, wie er nur in der Atmosphäre richtig zur Geltung kommt, sondern strebte fast gleichmäßig nach allen Seiten auseinander. Dann zerriß eine zweite Explosion das ganze Dach des langgestreckten Gebäudes.
    Sekunden später landeten sie in der Schleuse der Gazelle.
    Als die Außenluke sich geschlossen und Luft in die Kammer eingeströmt war, entledigten sie sich der Anzüge. Etwas steifbeinig gingen sie in die Kommandozentrale, wo Miller hinter den Kontrollen saß und ihnen interessiert entgegensah.
    Morath nahm erschöpft Platz.
    „Herrschaften”, sagte er düster. „Es ist Ihnen wohl allen klar, daß wir uns einige gute Erklärungen zurechtlegen müssen. Nicht nur Sie, Miller, weil Sie Reneé hinter uns herschickten.” „Als die Verbindung abriß, Sir, machte ich mir Sorgen ...” „Die können wir uns jetzt alle machen”, wurde er von Morath unterbrochen. „Was sollen wir Henderson sagen? Wir haben eine Landung durchgeführt, obwohl er uns den Weiterflug befahl.
    Allerdings hatte er den Planeten nicht orten können, wir aber sahen ihn. Wir handelten eigenmächtig, aber meiner Meinung nach richtig. Nur wäre es nicht notwendig gewesen, die Funkstation der Posbis zu zerstören. Das geht auf Ihr Konto, Reneé. Aber es ist nicht zu ändern. Wer weiß auch, wozu es gut ist.” Reneé atmete erleichtert auf.
    „Hatten Sie Verbindung mit der Station, Miller?” „Sie riß plötzlich ab, Captain. Zwar konnten wir ihre Rufe empfangen, aber sie hörten unsere Antworten nicht.” „Das Abschirmfeld scheint zu variieren”, stellte Morath fest. „Also gut, starten wir. Und Henderson berichten wir alles ganz genauso, wie es geschehen ist. Mir fällt nichts Besseres ein.” Miller erhob sich und kehrte zum Sitz des Kopiloten zurück.
    Reneé und Mollner gingen nebenan in den Funkraum und riefen die Station. Paechler, der als einziger ein reines Gewissen haben konnte, klemmte sich hinter seine Geschützkontrollen, Morath nahm Millers Platz ein und startete.
    In sanftem Bogen glitt er noch einmal dicht über der Stadt dahin, die jetzt durch ein schwarzes Loch gekennzeichnet wurde.
    „Die Posbis werden sich wundern”, sagte Morath, und es klang ein wenig befriedigt.
    Dann schoß die Gazelle hinauf in das All, nahm direkten Kurs auf M-S-13 und raste der ersten Transition entgegen.
    Noch vor dem Hypersprung war der Funkkontakt mit der Station wieder hergestellt.
    Major Henderson tobte zuerst, als Morath ihm von der Landung auf dem wandernden Planeten berichtete, aber dann wurde er plötzlich ganz still. Schließlich meinte er: „Immerhin,

Weitere Kostenlose Bücher