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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Captain, haben Sie etwas geschafft, das vor Ihnen keiner schaffte. Sie haben mit vier Mann und einer kleinen Gazelle den Posbis einen ganzen Planeten weggenommen. Oder meinen Sie, die Roboter würden ihn wiederfinden, wenn ihnen die Möglichkeit fehlt, ihn anzupeilen? Leider aber haben wir diese Möglichkeit auch nicht. Oder sehen Sie den Planeten noch?” Morath gab Mollner einen Wink. Die Ortergeräte traten in Aktion.
    Nach zwei Minuten war das Ergebnis da.
    „Nein, Sir. Der Planet ist verschwunden. Der Raum im Umkreis von fünfzig Lichtjahren ist leer - bis auf unsere Stationen und zwei weitere Gazellen. Aber wir kennen ja seine Position.” „Ich fürchte”, sagte Henderson, „da täuschen Sie sich. Sie haben zwar die Funkstation vernichtet, aber keineswegs die Erzeugerstation jener Energien, die das Schutzfeld errichten und den Planeten auf seiner Bahn halten. Vielleicht geschieht es automatisch, vielleicht weilt aber noch ein weiterer Posbi dort.
    Jedenfalls gehe ich mit Ihnen jede Wette ein, daß die Kursprogrammierung des Planeten intakt geblieben ist. Aber wir kennen den Kurs nicht. Und da versuchen Sie mal, ihn wiederzufinden.” Morath zog es vor zu schweigen.
    Erst viel später sollte sich herausstellen, daß Major Glenn Henderson mit seiner Vermutung genau ins Schwarze getroffen hatte.
    Chef-Funker Fritz Bose wartete geduldig.
    Längst schon hatten alle Meßstationen ihre Empfangsbereitschaft gemeldet, aber die Zentrale Schramm ließ sich heute ungewöhnlich viel Zeit. Sie hatte zwar bestätigt, gab aber das Wartezeichen. Das konnte nur bedeuten, daß die Informationssendung noch nicht endgültig zusammengestellt war.
    Major Henderson und Captain Morath saßen in der Kommandozentrale von M-S-13 und warteten, wenn auch nicht so geduldig wie Bose, der durchgeschaltet hatte.
    „Bin gespannt, was Schramm zu Ihren Kapriolen sagen wird”, sagte Henderson und sah Morath mürrisch an. „Nein, keine Sorge, ich werde im eigenen Interesse nichts davon erwähnen, daß ich die Landung verbot. Somit wird die Sache legal, denn wozu ist ein Aufklärer schließlich da? Na, sehen Sie.” Morath wußte zwar nicht, was er sehen sollte, aber er nickte.
    Die Minuten vergingen, dann meldete sich Schramm. Seine unpersönliche Stimme hatte heute ein wenig Farbe und verriet, daß ihr Besitzer auch nur ein Mensch war. Irgendwie beruhigte Henderson das. Morath auch.
    „Entschuldigen Sie die Verzögerung”, sagte Schramm, ohne einen Grund anzugeben. „Kurzinformationen heute sind: Die Untersuchungen des Nervenplasmas der Posbis ergaben, daß keine Qualitätsunterschiede vorhanden sind. Allein die jeweils vorhandene Menge entscheidet über die Intelligenz des betreffenden Posbi. Meist ist nur soviel vorhanden, um die Haßgefühle gegen organisches Leben zu erzeugen. Die daraus erfolgenden Reaktionen sind bekannt. Weiter erzeugt das Plasma übersteigerten Lerneifer bei den Robotern. Es wird vermutet, daß eine genügende Menge des Plasmas echter Denkvorgänge fähig ist. - Das sind die Informationen. Ich erbitte nun die Meldungen der einzelnen Stationen. Danach auf Empfang bleiben da für eine der Stationen eine wichtige Meldung erfolgt. Ende.” Henderson sah Morath fragend an.
    „Was soll denn das bedeuten? Eine der Stationen erhält noch eine wichtige Meldung? Welche denn?” Morath wußte keine Antwort.
    Schweigend verfolgten sie die Routinemeldungen der anderen Stationen, bis M-S-13 aufgerufen wurde. So knapp wie möglich schilderte Major Henderson den soeben beendeten Aufklärungsflug der stationseigenen Gazelle, erwähnte das unheimliche Auftauchen des Dunkelplaneten, der hinter einem Schutzschirm unbekannter Natur verborgen war, und berichtete dann über die Landung Captain Moraths und die Vernichtung der Sendestation der Posbis.
    Als Schramm bestätigte, geschah es mit der gleichen Unpersönlichkeit, mit der er jeden Tag die Meldungen bestätigte.
    Dann strahlte M-S-14 ihre Tagesmeldung ab.
    Henderson sank in den Sessel zurück.
    „Na, wenn das alles ist, können wir froh sein. Nicht einmal protestiert hat er, daß Sie ohne seine Anweisungen landeten.
    Vielleicht haben Sie wirklich Glück, und das Abenteuer hat kein Nachspiel.” Morath verteidigte sich.
    „Ich bin mir keiner Schuld bewußt, Sir. Ich würde immer wieder so handeln, solange wir mit den Posbis auf Kriegsfuß stehen. Was hätte ich sonst tun sollen?” Nach einer weiteren Stunde beendete Schramm die Ringsendung.
    „Meldungen empfangen. Sendung

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