0135 - Wächter in der Einsamkeit
sein, sonst hätten wir weitere Sprüche aufgefangen. Vielleicht wäre es uns sogar gelungen, bei längerer Anpeilung die Position herauszufinden.” „Keine Sorge, wir werden Salorat finden”, versprach Rhodan. Er sah plötzlich auf. Vor ihnen im Gang schwebte Harno. Er wurde zusehends größer. „Ja, was gibt es?” „Ich glaube nicht”, teilte das Kugelwesen mit, „daß ihr noch etwas auf Salorat retten könnt. Die Katastrophe ist unvorstellbar. Ich könnte euch Bilder zeigen, aber sie würden euch nur erschrecken.
Noch nie hat die Galaxis einen solchen Feind gesehen - also stammt er nicht aus unserer Galaxis.” „Du weißt nicht, woher die Posbis kommen?” „Nein, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß es sie überall gibt - überall zwischen hier und den anderen Milchstraßen. Ihre Spuren verlieren sich in der Unendlichkeit, wenn man sie zurückverfolgt.
Jemand muß sie einst erschaffen haben, das steht fest. Aber wer?
Und wo? Und wann?” „Wir werden die Antwort eines Tages wissen”, sagte Rhodan zuversichtlich. „Weißt du, was im Regierenden Rat geschieht?
Gucky ist noch nicht zurückgekehrt.” „Sie debattieren noch”, entgegnete Harno und wurde zum Bildschirm.
Der Ratssaal der Akonen war zu erkennen. Gleichzeitig wurde hörbar, was gesprochen wurde.
Rhodan und Bully, immer noch im Hauptkorridor der THEODERICH, weilten unsichtbar im Heiligtum der Akonen. Sie sahen und hörten, zu welchem Entschluß die Akonen gelangten.
„... wird sich wohl auch der Rest meiner Meinung anschließen”, sagte Helos von Las-Toor gerade leidenschaftlich. „Es geht nicht allein um Salorat! Salorat ist verloren, daran kann nach den letzten Informationen kein Zweifel mehr bestehen. Das beweist eindeutig, daß mit den denkenden Robotern nicht zu verhandeln ist. Sie sind erbarmungslos. Sie sind Todfeinde. Kann man das auch von den Terranern behaupten, denen ihr so mißtraut? Haben sie uns vielleicht Schaden zugefügt, obwohl sie durchaus technisch in der Lage sind, unseren Planeten zu zerstören? Haben sie das je versucht? Wenn sie uns also Hilfe gegen die Roboter anbieten, so geschieht das in unserem wie in ihrem Interesse.” „Wir wollen zur Abstimmung schreiten”, rief Mentor von Karastor, immer noch in der Hoffnung, seine Anhänger würden seine Anschauung teilen. „Niemals werden wir den Terranern helfen!” „Einen Augenblick noch!” gellte Helos Stimme in den schon schwächer gewordenen Beifall und brachte ihn zum Schweigen.
„Ich habe noch mehr zu sagen. Es geht nicht allein darum, den Terranern zu helfen oder ihnen die Position von Salorat zu verraten. Es geht um mehr. Wenn die denkenden Roboter Salorat fanden, wer garantiert dafür, daß sie morgen oder übermorgen nicht die anderen Kolonialwelten finden? Wollt ihr, daß wir einen Planeten nach dem anderen verlieren, nur weil wir zu stolz sind, die Hilfe einer jüngeren Zivilisation anzunehmen? Der Angriff auf Salorat war der erste, aber er war bestimmt nicht der letzte!
Vielleicht geschieht es sogar, daß die Roboter die Sonne Akon finden. Und was dann?” Das eisige Schweigen war lähmend.
Nur mit Mühe erholte sich Mentor von Karastor von dem Schock, den ihm die Worte des jungen Mannes eingejagt hatten. Seine Stimme klang unschlüssig, als er rief: „Die Abstimmung! Ich ... ich enthalte mich der Stimme.” Ein erstauntes Gemurmel und einige wütende Zurufe begleiteten seinen Rückzug. Damit war der Sieg der Gruppe um Helos so gut wie sicher.
Der Vorschlag, den Terranern zu helfen, wurde fast einstimmig gebilligt.
Die nun folgende Debatte befaßte sich lediglich mit der praktischen Durchführung der Aktion.
Harno erlosch und wurde wieder zur kleinen Kugel.
„Das Problem also wäre gelöst”, teilte er mit. „Gucky wird gleich zurückkehren und berichten. Der kleine Mausbär wird ein dummes Gesicht machen, weil ihr schon alles wißt.” Das tat Gucky allerdings, als er in der Zentrale materialisierte, in die Rhodan und Bully inzwischen zurückgekehrt waren. Aber so schnell gab er nicht auf.
„Ach so, der Kugelfisch hat spioniert, um mich arbeitslos zu machen? Fein, dann brauche ich euch ja wohl auch nicht mehr zu sagen, was die Akonen vorhaben. Schlau sind die ja, das muß man ihnen zugestehen ...” Rhodan horchte auf und schaute Gucky forschend an.
„Was willst du damit sagen, Kleiner? Der Rat hat beschlossen, uns zu unterstützen. Also wird er uns in seiner zu erwartenden Botschaft auch die galaktische Position des
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