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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frage stellen, aber Meech kam ihm zuvor: „Das Boot entfernt sich”, sagte er.
    Im gleichen Augenblick hörte Meech die weibliche Stimme wieder.
    „Wir kehren schon um?” Sie mußten im Innern des Bootes Raumanzüge tragen und die Sender auf maximale Leistung geschaltet haben. Sonst wäre die Unterhaltung nicht hörbar gewesen.
    „Ja”, antwortete der Mann mit dem Akzent. „Es hat keinen Sinn mehr. Draak ist ein schlaues Vieh. Er kann sich wochenlang verstecken, wenn er weiß, daß wir auf der Suche sind. Unsere Chance liegt darin, ihn zu überraschen.” Ein Seufzer war deutlich zu hören.
    „Ich wüßte gern, wie Sie das alles fertig bringen, Tats. Wie kann ein Tier wissen, daß jemand auf der Suche nach ihm ist?” „Ooh ... schließlich ist Draak nicht irgendein Tier”, antwortete der Mann mit dem merkwürdigen Namen Tats. „Er besitzt gewisse Fähigkeiten, die normale Tiere nicht besitzen.” Stolz schwang in Tats' Stimme. Die Unterhaltung schien mit seiner letzten Bemerkung beendet. Man hörte kein Wort mehr.
    Um so aufmerksamer war dafür Meech. Mit seinen positronischen Sinnen folgte er dem Kurs des Bootes und verständigte Ron, der neben ihm kauerte, mit ruhiger Stimme über seine Beobachtungen.
    Sein Sender war so geschaltet, daß niemand außer Ron ihn empfangen konnte.
    „Sie fliegen eine Schleife nach Norden”, erklärte Meech, „und kommen jetzt zurück. Offenbar haben sie vor, in das Tal einzufliegen. Ja, sie sind jetzt elf Kilometer entfernt, Richtung dreihundertfünfundfünfzig, Höhe fast null.” Rons Spannung stieg. Hier war die große Chance! Das Boot kam aus den Verstecken der Akonen, und dorthin würde es wieder zurückkehren. Meech verfolgte es ununterbrochen.
    „Sie bremsen”, sagte Meech. Und eine halbe Minute später: „Nur drei Kilometer nördlich von hier.
    Sie halten jetzt genau Westkurs. Sie müssen gegen die Felswand prallen, wenn sie nicht...” Er unterbrach sich. Fast im gleichen Augenblick sah Ron den Keil grellen Lichts, der weiter oben im Tal aus einer der Bergwände schoß. Es mußte Ultrarotlicht sein. Er sah es durch den Filter hindurch.
    Meech brauchte nichts mehr zu sagen. Im hellen Glanz beobachtete er die kleine Scheibe des Bootes, wie sie sich dem Ursprung des Lichts näherte und im Felsen verschwand. Sekunden später erlosch die Helligkeit.
    „Merk dir die Stelle genau”, sagte Ron. „Wir müssen morgen dort hinein.” Über Nacht hatte Ron seinen Plan geändert. Er glaubte nicht daran, daß jener Zugang zu dem akonischen Versteck, der so groß war, daß er sogar Flugboote aufzunehmen vermochte, nicht bewacht würde. Dennoch wählte er diesen Eingang aus. Die Akonen auf Afzot rechneten schwerlich damit, daß terranische Agenten versuchen würden, in ihr Versteck einzudringen. Bislang mußten sie noch glauben, daß von der Existenz des Stützpunktes Afzot niemand etwas wußte.
    Darin lag also keine Schwierigkeit. Der Zutritt war zu erzwingen. Aber die Akonen würden Wind bekommen - die Akonen, denen die Bewachung des Eingangs oblag. Sie mußten gefangengenommen und fortgeschafft werden, bevor irgend jemand Verdacht schöpfen konnte. Das heißt, Verdacht würden sie immer noch schöpfen, wenn sie merkten, daß ihre Wachtposten verschwunden waren. Aber auf einer Welt wie Afzot gab es tausend Gründe dafür, warum eine Handvoll Männer plötzlich verschwinden konnte. Niemand würde darauf kommen, daß sie vom terranischen Agenten beseitigt worden waren.
    Ron stellte also weitere vier Männer dazu ab, die Gefangenen unbemerkt durch das Tal und über den Bergrücken hinweg zur Gazelle zu schaffen. Die vier würden an dem Angriff auf den Zugang teilnehmen und sich mit den Gefangenen unverzüglich auf den Weg machen. Ron hatte den Beginn der Aktion auf zehn Minuten nach Sonnenuntergang festgesetzt. Wenn die Männer sich beeilten, würden sie noch vor Sonnenaufgang an Bord des Raumbootes und damit in Sicherheit sein.
    Noch in derselben Nacht übrigens, kurz nachdem das Flugboot verschwunden war, setzte Ron Landry seine Leute in Marsch, ließ sie in das Tal hinunterklettern und zur westlichen Talwand hinüber wechseln. Zwei Kilometer südlich der Stelle, an der etwa fünfzig Meter über dem Talboden der Eingang zum Versteck der Akonen lag, ließ Ron Landry haltmachen. Das war wenige Minuten, bevor die Sonne aufging. Der Rastplatz war so gewählt, daß mit einer Entdeckung nicht zu rechnen war. Die Männer warfen sich auf den Boden und versuchten, ein paar

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