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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer um Lofty.
    Von der Spinne aber war keine Spur zu sehen.
    Ron wollte sich erkundigen, was geschehen war. Aber das Wort blieb ihm im Halse stecken.
    In seinem Helmempfänger ertönte eine Stimme. Es war die Stimme einer Frau, sanft und neugierig zugleich. In akonischer Sprache sagte sie: „Merkwürdig! Hier ist der Ausreißer auch nicht. Ich mochte wissen, wo er sich versteckt hält.” Ron begriff augenblicklich. Er wußte jetzt, warum Meech vorhin die hastige Bewegung gemacht hatte.
    „Lofty! Licht aus!” schrie er mit aller Kraft und hoffte voller Inbrunst, daß Lofty noch innerhalb der Reichweite seines Senders stünde.
    „Er ist weg, wie ich erfahre”, dachte der graubraune Klumpen und rotierte träge in der schleimigen Flüssigkeit.
    „Ja, das ist richtig”, war die Antwort. „Spurlos verschwunden. Natürlich aus eigener Initiative.” „Ich möchte wissen, wie man das macht”, dachte der Klumpen bedauernd. „Selbst wenn ich mir wünsche zu verschwinden ... ich könnte mir den Wunsch nicht erfüllen.” „Wir sind noch nicht vollkommen”, belehrte ihn sein Gesprächspartner.
    „Wir sind zwar das Wichtigste. Aber zur Vollkommenheit fehlen uns noch eine Reihe von Organen.” „Das ist eine alte Geschichte, die kenne ich schon. Die Frage ist, wie erlangt man solche Organe?” Der Partner antwortete nicht.
    „Hat er noch nie etwas darüber hören lassen?” war die nächste Frage.
    „Ich glaube, wir kennen nur einen Teil seines Bewußtseinsinhalten. Den Teil nämlich, den er uns von sich aus mitgegeben hat. Damit existieren wir. Den Rest seines Bewußtseins hält er geheim.” „Warum?” „Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er Angst, daß wir uns selbst Organe verschaffen und davonlaufen, wie der Draak es getan hat.” „Das mag sein.” Und mit der Sprunghaftigkeit, die in seiner Natur lag, wechselte der Klumpen zu einem anderen Thema. „Was ist überhaupt aus dem Lärm über uns geworden? Wo sind die Terraner?
    Ich muß wohl eingeschlafen sein.” „Der Lärm hörte plötzlich auf. Von den Terranern keine Spur.” „Ich bedaure das”, antwortete der Klumpen, und wenn er einen Mund gehabt hätte, hätte er jetzt geseufzt. „Ich wollte so gern einmal einen Terraner sehen.” Eine männliche Stimme antwortete: „Früher oder später werden wir ihn finden. Vorläufig haben wir keine Eile. Draak kann sich hier draußen selbst erhalten, Dafür ist er gemacht.” Ron begriff. Die männliche Stimme sprach die akonische Sprache mit einem deutlichen Akzent, und zwar einem Akzent, den Ron Landry kannte. Und außerdem wußte er nun über die wundersame Riesenspinne Bescheid.
    Lofty hatte die Lampe längst abgeschaltet. Wahrscheinlich hatte er das Zwiegespräch zwischen den beiden Unsichtbaren ebenso gehört und richtig reagiert. Denn Ron schätzte, daß sein verzweifelter Sprung ihn wenigstens fünfzig Meter weit von Lofty fortgetragen hatte. Das war zuviel für seinen Helmsender, selbst wenn man bedachte, daß er dessen Reichweite kurz zuvor auf vierzig Meter erhöht hatte.
    Ron war sanft aufgekommen und hatte sich sofort auf den Rückweg gemacht. Die Spinne mußte die Annäherung der beiden Suchenden auf irgendeine geheimnisvolle Art und Weise bemerkt haben.
    Wahrscheinlich lag ihr nichts daran, wieder eingefangen zu werden. Deswegen hatte sie sich schleunigst aus dem Staub gemacht. Was Ron für einen Angriff gehalten hatte, war in Wirklichkeit hastige Flucht gewesen.
    Er rief nach Meech, der sofort Antwort gab. Durch die Finsternis lief Ron zu ihm hinüber. Er schaltete seine Sendeleistung herunter und fragte: „Was und wo?” Meech antwortete ruhig und ohne Zögern: „Eine nicht allzu starke Energiequelle. Ich nehme an, daß es sich um ein Mittelstreckenboot handelt.
    In drei Kilometern Höhe über unserem Niveau, Richtung zwanzig Grad, Radiusvektor knapp vierzehn Kilometer.” Ron schätzte die Richtung ab. Zur Zeit des Empfanges mußte das Boot hinter dem Berggipfel gestanden haben, an dessen Fuß sich das Lager befand. Das war beruhigend.
    „Können sie den Lichtschein gesehen haben?” fragte er vorsichtshalber.
    „Das ist unwahrscheinlich”, antwortete Meech. „Von ihrem Standort aus war bestenfalls Streulicht wahrnehmbar. Wenn sie nicht darauf aus sind, schwaches Ultrarotlicht anzumessen, haben sie nichts gesehen.” Ron war beruhigt. Die beiden in dem Boot waren auf der Suche nach einem entflohenen Ungeheuer, nicht nach Quellen ultraroten Streulichts. Ron wollte noch eine

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