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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gähnte ein riesiges Viereck schwarzen Nachthimmels. Am unteren Rand des Vierecks wartete eine Reihe glitzernder Gestalten, die schweigend auf ihn herabsahen.
    Dor-Par war entsetzt. In seinem Helmempfänger sagte eine fremde Stimme: „Bleiben Sie, wo Sie sind. Bewegen Sie sich nicht, und sprechen Sie kein Wort!” Dor-Pars erster Impuls war, eine lautstarke Warnung in die Runde zu schreien. Aber er sah rechtzeitig die Läufe der Waffen, die die Fremden auf ihn gerichtet hielten. Acht zählte er. Er würde die Warnung mit seinem Leben bezahlen, und das erschien ihm ein zu hoher Preis.
    „Was ist das für ein Gerede?” brummte Adnil von irgendwo aus dem Hintergrund.
    Dor-Par wagte nicht einmal, den Kopf zu drehen. Das Geräusch von Adnils Sprüngen war lauter geworden. Er mußte jetzt ganz in der Nähe sein.
    „Was...!” schnappte er in maßloser Überraschung. „Wer ist das, Dor-Par?” Dor-Par antwortete nicht. Statt dessen sagte einer der Fremden: „Die Anweisung gilt für Sie ebenfalls! Bewegen Sie sich nicht und sprechen Sie kein Wort!” Dor-Pars Verstand begann wieder zu arbeiten. Er wußte nicht, was die Fremden vorhatten, aber es erschien unmöglich, daß sie Erfolg haben könnten. Ihre Helmsender wurden im Hintergrund der Halle ebenso gut empfangen wie hier vorne. Es brauchte nur ein einziger durch die Innenschleuse zu kommen und das Gespräch abzuhören. Im nächsten Augenblick war der Stützpunkt alarmiert, und Pfamatt würde wenigstens dreihundert Leute ausschicken, um nach dem Rechten zu sehen.
    Dann fiel ihm ein, daß die Fremden es auch fertiggebracht hatten, das äußere Schleusenschott zu öffnen, ohne daß die Positronik Alarm gegeben hatte. Es kam ihm in den Sinn, daß die Eindringlinge, wer immer sie auch sein mochten, vielleicht doch schlauer waren, als er geglaubt hatte.
    Vier von ihnen stießen sich jetzt von der Kante des Eingangs ab und kamen langsam heruntergesegelt.
    Zwei von ihnen nahmen Adnil in die Mitte. Die anderen beiden postierten sich rechts und links von Dor-Par. Dor-Par wurde neugierig. Er wollte wissen, was sie mit ihm vorhatten. Er drehte den Kopf, so daß er durch ihre Helmscheiben sehen konnte. Vielleicht verrieten ihm die Gesichter, woher sie kamen.
    Er hatte Erfolg. Hinter einem der Gläser sah er ein gebräuntes Gesicht mit zwei zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen und einer Nase, deren Spitze sich in die Höhe reckte. Unter den langen, schmalen Nasenlöchern streckte sich ein Büschel gestutzter Haare nach beiden Seiten.
    Terraner, dachte Dor-Par. Es müssen Terraner sein.
    Das schuf eine unbehagliche Situation. Terraner waren ernstzunehmende Gegner. Von allen Rassen der Galaxis waren sie die tatkräftigsten und zielbewußtesten. Dor-Par überlegte, ob er es nicht doch riskieren solle, einen Hilferuf auszustoßen. Aber bevor er noch zu einem Entschluß kam, explodierte irgend etwas in seinem Rücken. Brennender Schmerz lief das Rückgrat entlang und breitete sich durch den Körper aus. Dor-Par wurde steif. Röchelnd sank er zu Boden. Er war bewußtlos, als sein Helm den grauen Asphalt berührte.
    Sergeant Pardo schob den Schocker in die Tasche.
    „Alles fertig dort drüben?” fragte er ohne sich umzusehen.
    Die Frage wurde bejaht. Je zwei Männer nahmen einen bewußtlosen Akonen bei Füßen und Armen und schleuderten ihn zu den vier Mann hinauf, die an der unteren Schleusenkante stehengeblieben waren. Dann schwangen sie sich selbst in die Höhe.
    „Sehen Sie zu, daß Sie vor Sonnenaufgang wenigstens die andere Talseite erreichen”, drängte Ron Landry. „Verlieren Sie keine Sekunde!” Schweigend machten sich die vier mit ihren beiden Gefangenen auf den Weg. Ron sah ihnen nach, bis sie in der Finsternis verschwunden waren. Dann glitt er in die Halle hinunter.
    „Schließ das Schott, Meech!” befahl er.
    Sekunden später war das quadratische Stück sternenbesäten Nachthimmels verschwunden.
    Ron hatte schon von der Schleusenkante aus einen Überblick über die Halle gewonnen. Das zwanzig Meter breite Luk machte etwa die Hälfte der Hallenbreite aus. Zehn Meter von den Schottkanten entfernt stiegen Wände schräg in die Höhe, gingen in einen Kreisbogen über und begegneten einander in etwa zwanzig Metern Höhe. Lange Reihen grellweißer Gasleuchten liefen die gewölbte Decke entlang und schienen sich im Hintergrund zu einem Lichtfleck unerträglicher Helligkeit zu vereinen. Im Schein der Lampen glitzerten acht Flugboote des Typs, wie er in der vergangenen

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