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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme, die zu dem Gesicht gehörte.
    „Danke”, antwortete Con-Ki trotzig. „Wie man sich eben nach einem künstlichen Nervenschock fühlt.” „Es tut uns leid, daß wir so vorgehen mußten. Aber wenn Sie die Situation noch einmal überdenken, werden Sie einsehen, daß wir nicht anders handeln konnten.” Con-Ki hob die rechte Hand und drehte sie mit der Innenseite nach oben.
    „Was für einen Unterschied macht es schon”, sagte sie verächtlich.
    „Oh, sagen Sie das nicht!” Die fremde Stimme hatte einen Unterton von Wärme. „Ihr Befinden ist für uns sehr interessant. Sie werden uns nämlich, sobald Sie auf den Beinen stehen können, zu Kule-Tats führen.” Con-Ki bäumte sich auf.
    „Nein, das werde ich nicht!” schrie sie den blonden Terraner an.
    Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    „Keine voreiligen Versprechungen”, warnte er sie ruhig. „Wir kennen einige sehr wirkungsvolle Methoden, voreilige Entschlüsse rückgängig zu machen. Wir wenden sie nicht gern an, aber in einem Fall wie diesem bliebe uns keine Wahl.” Con-Ki schloß die Augen. Natürlich, dachte sie. Terraner. Sie werden mir jeden Finger einzeln abreißen, bis ich sage, was sie wissen wollen, Barbaren!
    „Also, stehen Sie auf!” sagte die Stimme.
    Con-Ki gehorchte. In dem Augenblick, in dem sie die beiden Boote sah, kam ihr eine Idee. So beiläufig wie möglich hob sie den Arm und sah auf die Uhr. Ihr Herz schlug schneller, als sie sah, wie spät es war. Nur noch eine Stunde bis Sonnenuntergang.
    Ja, das war die einzige Chance!
    Die Terraner unterhielten sich miteinander in einer Sprache die Con-Ki nicht verstand. Der größte von ihnen, der mit den grauen Augen und dem blonden Haar, deutete abwechselnd auf die beiden Boote. Anscheinend überlegten sie, welches von beiden sie benutzen sollten. Con-Ki war es gleichgültig. Ihr Plan hing nicht davon ab, in welchem Boot sie fuhr.
    Der große Blonde entschied sich schließlich für das Fahrzeug, mit dem Con-Ki selbst gekommen war. Er befahl ihr einzusteigen und dirigierte sie auf einen der hinteren Sitze. Der Platz war nicht besonders günstig. Die Absicht, ihren Plan unbemerkt durchzuführen, mußte Con-Ki aufgeben. Aber das machte ihr nichts aus. Der Erfolg würde der gleiche sein - was den Stützpunkt anging. Um sich selbst durfte sie sich in dieser Lage keine Gedanken machen.
    Der Schlanke, mit dem sie zuerst gesprochen hatte und den die ändern Larry nannten, setzte sich ans Steuer des Bootes. Con-Ki sah, daß er die Schaltungen sicher und geschickt handhabte. Einen Augenblick lang empfand sie Bewunderung für ihn. Dann fiel ihr wieder ein, daß Bewunderung wohl das letzte sei, was man für einen terranischen Spion empfinden dürfe.
    Wie waren sie nur hier hereingekommen? Wie konnten vier Terraner auf Afzot landen und den Stützpunkt betreten, ohne daß jemand etwas davon merkte? Und warum hatten sie es auf Kule-Tats abgesehen?
    Sie ärgerte sich jetzt, daß sie sich so leicht hatte überrumpeln lassen. Wäre sie rechtzeitig auf die Idee gekommen, daß außer den ersten zwei Terranern noch zwei andere da waren, die sich von rückwärts durch das Innere der Insel anschlichen, während sie sich mit den ersten beiden unterhielt, dann sähe die Sache jetzt wahrscheinlich anders aus. Dabei war der Gedanke nicht einmal so abwegig. Sie war einfach zu überrascht gewesen, um draufzukommen.
    Das Boot setzte sich jetzt in Bewegung. Con-Ki wurde nach dem Kurs gefragt. Sie antwortete bereitwillig und richtig. Larry schaltete das Triebwerk auf höchste Leistung. Das flache Fahrzeug schoß schräg über das Wasser.
    Der Blonde kam jetzt nach hinten und setzte sich neben Con-Ki.
    „Wie lange werden wir brauchen?” fragte er.
    „Bei diesem Tempo etwas mehr als eine Stunde”, antwortete sie. „Aber machen Sie sich keine Hoffnung. Gleich hinter der Schleuse werden ...” Er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    „Machen Sie sich um uns keine Sorgen”, riet er ihr. „Wir werden unseren Weg schon finden. Ich bin übrigens gekommen, um Ihnen etwas zu erzählen.” Con-Ki sah ihn überrascht an.
    „Danke. Ich habe keinen Bedarf an Geschichten”, wehrte sie ab.
    „Sie werden sich diese hier trotzdem anhören”, erklärte er, und seine Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Dann begann er zu reden. Er tat es geschickt, so daß er ihre Aufmerksamkeit gleich von Anfang an fesselte. Außerdem war das, was er zu berichten hatte, an sich schon interessant. Die Geschichte

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