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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden. Wo sollte er ihn jetzt suchen?
    Auf den Gang zurück wollte er nicht. Man würde ihn festhalten, und bis er die Polizei überzeugt hatte, daß er Yakatomo nicht ermordet hatte, konnten einige Jahre Zuchthaus mit anschließender Begnadigung ins Land gehen. Nein, es war besser zu verschwinden.
    Er öffnete das Fenster. Zwei Stockwerke… Es war zu riskant. Doch vom Fenster des Nebenzimmers aus vermochte er einen Vorsprung zu erreichen, das massive Vordach des Eingangs. Er benutzte die Verbindungstür und verließ das Einzelzimmer auf diesem Weg.
    Dann ein Sprung - und er stand auf dem Vordach. Vorsichtig kauerte er sich zusammen. Hatte jemand das dumpfe Geräusch des Aufpralls vernommen?
    Egal. Er mußte fort von hier. Abermals sprang er, kam unten auf dem Weg auf. Der Livrierte sah ihn etwas fassungslos an.
    Akuna ging auf ihn zu. »Tut mir leid, Sir«, lächelte er, holte kurz aus und schlug dem überraschten Mann die Handkante gegen die Schläfe. Der Livrierte brach betäubt zusammen.
    In weiten Sprüngen hetzte Akuna zum Landrover, stieg ein und startete. Er war verschwunden, bevor mit flackerndem Rundumlicht und jaulender Sirene ein Polizeiwagen heranraste und abstoppte, genau dort, wo noch vor kurzem der Vauxhall Royale der beiden russischen Vampire gestanden hatte.
    Akuna fuhr wie ein Teufel durch das nächtliche Birmingham. In seinen Gedanken gab es nur zwei Dinge: Die Laser-Unterlagen und Rache!
    Daß er von diesem Moment an als Mörder gejagt wurde, wußte er noch nicht.
    ***
    Die beiden Vampire nutzten die Stunden der Nacht. Längst hatten sie Birmingham verlassen und waren wieder in Richtung Süden unterwegs. Doch nicht sie allein, sondern auch vier weitere Wesen dieser Art, die als Eingreifreserve zurückgeblieben waren, begaben sich jetzt auf den Weg. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie waren nicht daran interessiert, in Dinge verwickelt zu werden, die sie nur behindern konnten. Und mittlerweile war die Polizei bereits aktiv geworden, die Geschehnisse im Hotel begannen ihre Kreise zu ziehen. Die KGB-Agenten mußten untertauchen, mußten irgendwo verschwinden, wo niemand sie vermutete.
    So kam es, daß ein anderes Wesen vorübergehend den Kontakt verlor. Die suchende Vampirin stieß ins Leere. Jene, die sie suchte, waren verschwunden.
    Ihr tastender Geist griff ins Nichts, suchte nach den bekannten Ausstrahlungen der Blutsauger-Gehirne. Doch da war nichts mehr. Sie hatten Birmingham verlassen.
    Warum? Es war ungewöhnlich, erkannte sie. Ein Vampir verließ nicht von einem Moment zum anderen sein Jagdrevier, um spurlos zu verschwinden. Nicht einmal dann, wenn er gehetzt wurde. Etwas anderes mußte mit im Spiel sein, etwas, das sie nicht sofort ergründen konnte.
    Doch dann geriet etwas anderes in ihre Empfindungen. Ein menschliches Bewußtsein, in dem sich Angst spiegelte. Und Tanja erkannte sofort, warum sie ausgerechnet auf diesen Menschen stieß.
    Er war mit Vampiren zusammengetroffen.
    Tanja zögerte, versuchte, den Menschen zu lokalisieren. Vielleicht konnte sie von ihm Näheres erfahren.
    Und als sie ihn erfaßt hatte, benutzte sie ihre Fähigkeit der zeitlosen Ortsversetzung und erreichte ihn.
    ***
    Akuna hielt den Wagen am Ortsrand an, versuchte, seine Gedanken zu sammeln und zu rekapitulieren, was sich ereignet hatte. Er war bestürzt. Seine Gefährten tot, die Konstruktionsunterlagen verschwunden - und irgendwo zwei Vampire. Es mußten zwei gewesen sein. Hinter der dunklen Scheibe des Royale hatte er zwei noch dunklere Schatten gesehen.
    Wie und wo sollte er sie jetzt finden? Akuna war ratlos, Allein Birmingham war für eine Einzelperson gigantisch und unüberschaubar. Wer jedoch konnte mit Sicherheit sagen, ob die Vampire überhaupt noch im Ort waren, ob sie nicht längst die Stadt verlassen hatten? England ist groß. Für Akuna als einzelnem war es nahezu unmöglich, seine Gegner aufzuspüren. Er hatte auch keine Zeit gehabt, nach irgendwelchen Spuren zu suchen. Und zur Polizei gehen und eine Fahndung veranlassen konnte er auch nicht. Denn dann würde er sich als Tokkoka-Mann zu erkennen geben müssen. Das aber war das Letzte, was er tun würde. Denn nach den Ereignissen des Vormittages würde die britische Spionage-Abwehr ohnehin ein besonders waches Auge auf jeden Ausländer halten. Akuna glaubte nicht, daß man den Abschuß von insgesamt sechs Flugzeugen der RAF so einfach hinnehmen würde. Der Secret Service hatte mit Sicherheit die Stellung ausgehoben und die Leiche des

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