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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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neuentwickelten Waffe die Testmaschine abzuschießen. Doch wie sehr diese Erklärung an den Haaren herbeigezogen war, erkannte jeder, der dieser Theorie länger als zehn Sekunden zuhörte.
    Nichts paßte zusammen. Und in dieses Rätselraten hinein geriet Zamorra.
    ***
    Zamorra sah sich aufmerksam um. Die Soldaten der Air Force, die mit Räumarbeiten beschäftigt waren, sahen in ihm nichts weiter als einen zusätzlich hinzugekommenen Secret-Service-Beamten. Das gleiche galt offensichtlich für Nicole. Zamorras Englisch war akzentfrei. Die beiden Agenten, die ihn in Empfang genommen hatten, schmunzelten, als der Professor seine diesbezügliche Vermutung aussprach.
    Die Toten waren aus dem Tower verschwunden. Die Luftüberwachung lief wieder. Andere Männer taten jetzt hier Dienst. Einige waren damit beschäftigt, kleinere Beschädigungen, die die Sterbenden im Todeskampf verursacht hatten, zu beseitigen.
    Zamorra ließ sich noch einmal schildern, was man in Erfahrung bringen konnte. Es war im Grunde nur das, was die angeschlossenen Stellen über Funk mitgehört hatten. Dazu kamen die Fotos, die man gemacht hatte. Eine automatische Überwachungskamera, die jede Sekunde des Dienstbetriebes aufzeichnete, gab es hier nicht. Dafür war die Luftüberwachung Brighton trotz Küstenlage zu unbedeutend.
    »Hm«, brummte er.
    »Was gedenken Sie jetzt zu tun?« fragte der Secret-Service-Mann, der sich als Mike Carohn vorgestellt hatte. Zamorra hob die Schultern. »Es ist alles so eigenartig. Ein Strahlenangriff scheidet wohl aus.«
    »Mit ziemlicher Sicherheit«, erklärte Carohn. »Wir vermuten eher ein Para-Phänomen. Deshalb haben wir ja um Ihre Hilfe gebeten.«
    »Ich müßte den Raum einmal auspendeln«, erlärte Zamorra. Der Geheimdienstmann runzelte die Stirn.
    Nicole griff ein. »Er meint, er will versuchen, mit einem magischen Instrument Restschwingungen aufzufangen.«
    »So etwas gibt’s?« fragte Carohn verblüfft.
    Zamorra nickte knapp. Er öffnete sein Hemd und holte das an einem silbernen Kettchen auf seiner Brust hängende Amulett hervor. Es war eine Silberscheibe mit einem Drudenfuß im Zentrum, umgeben von den zwölf Tierkreiszeichen, und eingefaßt von einem Band mit eigenartigen Hieroglyphen, die bislang jedem Übersetzungsversuch getrotzt hatten und einer nichtirdischen Sprache zu entstammen schienen. Zamorra hatte das Amulett auf Umwegen von einem seiner Vorfahren, dem Magier Leonardo de Montagne, erhalten, der zur Zeit des ersten Kreuzzuges sein Unwesen trieb. Das Amulett besaß ungeheure magische Kräfte und Fähigkeiten, die längst noch nicht vollständig erforscht waren. Zamorra vermutete, daß er mehr als ein ganzes Menschenleben benötigen würde, um die Geheimnisse der Silberscheibe vollständig zu enträtseln. Das einzige, was bisher definitiv geklärt worden war, war die Herkunft des Zaubermedaillons. Merlin, der Zauberer, hatte es in einer anderen Dimension aus der Kraft einer entarteten Sonne erschaffen.
    »Was ist das?« fragte Mike Carohn interessiert. Sein Kollege, der sich als Roger William Conway vorgestellt hatte, kam hinzu.
    »Das ist das magische Instrument, wie meine Sekretärin es nannte«, erklärte Zamorra knapp. »Eigentlich ist es viel mehr als nur das. Bitte, treten Sie zurück.«
    Er blieb in der Mitte des Raumes stehen und konzentrierte sich auf die geheimnisvollen Schwingungen, die von dem Amulett ausgingen. Seine Finger strichen leicht über die Anreihung der Hieroglyphen, berührten hier und da einen Punkt. Er tat es nicht bewußt, sondern ließ sich dabei selbst von den geheimnisvollen Kräften des Amuletts lenken, um gewisse Funktionen, die menschliche Gehirne nie zu begreifen in der Lage waren, zu aktivieren.
    Das Amulett verstärkte seine telepathischen Kräfte, sorgte mit seiner Fähigkeit der Zeitverschiebung zugleich dafür, daß die Vergangenheit wieder erwachte. Doch nicht nur das. Zamorra selbst rutschte teilweise in die Zeitebene zurück, in der das entsetzliche Geschehen sich abgespielt hatte. Für die anderen sah es aus, als würde er entstofflichen. Sein Körper wurde transparent, der Hintergrund schimmerte durch. Zamorra war nur mehr ein Schatten in dieser Welt.
    Die Trooper sahen entsetzt zu ihm herüber, konnten das Geschehen nicht begreifen. Zwei der Männer bekreuzigten sich. »Ein Hexer«, flüsterte einer von ihnen.
    »Weitermachen«, schallte die Stimme des Alpha durch den Raum. Der Commander war eingetreten und beobachtete die Ablenkung seiner Männer mit

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