0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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sondern nur eine Nebenerscheinung. Vielmehr dürfte sich unser Freund auf eine andere Sache konzentriert haben und diese Menschen hier nur so ganz nebenbei umgebracht haben. Ich spürte nämlich, daß sich das Zentrum der Macht nicht in unmittelbarer Nähe befand. Aber es ist vielleicht am besten, wenn ich die Toten direkt sehe -und auch diese seltsame Laserstellung interessiert mich. Ich vermute einen engen Zusammenhang.«
    Carohn nickte. »Wenn’s mehr nicht ist - kommen Sie bitte mit, oder haben Sie hier noch etwas zu tun?«
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf und stand wieder auf. Das Amulett pendelte jetzt -offen auf seiner Brust.
    »Ich glaube nicht. Gut, gehen wir.«
    Ein paar Trooper waren heilfroh, als der Zauberer gegangen war, und atmeten erleichtert auf. Einer schüttelte nur den Kopf.
    »Ich lasse mich versetzen«, kündigte er an. »Das hält ja kein Pferd aus. Erst stirbt hier eine ganze Besatzung unter ungeklärten Umständen, und dann zaubert dieser Hexenmeister hier herum - nein, danke…«
    ***
    Ein Versuch Zamorras, einen der Toten zum Sprechen zu bringen, brachte nichts ein. Er erfuhr dadurch nicht mehr, als sie ohnehin schon wußten. Anschließend ließen Zamorra und Nicole sich zu dem ehemaligen Observatorium bringen.
    Man hatte den toten Pentecoast noch nicht abtransportiert. Der Geheimdienst hatte die Leiche vorläufig beschlagnahmt. Der Erfinder lag in einem Zinksarg in einem der Nebenräume.
    Zamorra, Nicole und Mike Carohn betraten das Observatorium. Conway blieb draußen zurück. Zamorra betrachtete kopfschüttelnd das deformierte, teilweise geschmolzene Gerät, das einmal eine Superwaffe gewesen war. Die Laserrubine lagen samt und sonders frei und waren zersplittert. Die Schalteinheit war zu einem unkenntlichen Plastikmetallblock zusammengeschmolzen, die Mechanik des Revolvers derart verformt, daß sich nichts mehr erkennen ließ. Jemand mußte ganz Arbeit geleistet haben. Aber konnte ein Mensch ein Gerät derartig vernichten?
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Er nahm das Amulett und richtete es gegen den Schrottklumpen. Sofort leuchtete es hell auf und erwärmte sich teilweise.
    »Dämonische Kräfte«, murmelte der Professor. »Hier hat sich unser Freund ausgetobt. Er hat die Waffe zerstört, um sie nicht in menschliche Hände fallen zu lassen. Im Nebeneffekt starben die Leute im Tower.«
    »Das hört sich ein wenig fantastisch an«, erklärte Carohn. »Wissen Sie überhaupt, was Sie da sagen?«
    Zamorra nickte. »Sehr genau sogar. Pentecoast wurde erschossen, nicht wahr? Das ist nicht Dämonenart. Jemand muß den Erfinder überfallen haben und entwendete ihm die Unterlagen. Daraufhin vernichtete der Dämon, der sich ›Satan‹ nennt, den Laser, damit er nicht in britische oder überhaupt menschliche Hände fallen kann. Das läßt darauf schließen, daß die Waffe entwickelt wurde, um der Menschheit zu schaden. Mit ziemlicher Sicherheit nicht Ihrer Nation oder der westlichen Welt allein, Mister Carohn, sondern der gesamten Welt. Dämonen denken global. Hier war etwas Unglaubliches geplant, und ich fürchte, wir stehen erst am Anfang des Geschehens. Es wäre nicht das erste Mal, daß ein Dämon versucht, die Weltherrschaft zu erringen.«
    »Ein Dämon?« murmelte Carohn zögernd.
    Zamorra ging darüber hinweg. »Kann ich Pentecoasts Sarg öffnen? Ich habe einen Verdacht.«
    »Bitte…«
    Zamorra betrat den Nebenraum. Sekundenlang betrachtete er den einfachen Zinksarg, dann griff er zu und öffnete ihn. Starr und kalt lag der Ermordete darin. Er war noch voll bekleidet. Offensichtlich hatte der Secret Service angeordnet, bis auf weiteres nichts an dem Toten zu verändern. Zamorra war dem weitsichtigen Befehlsgeber dafür dankbar. Er hielt das Amulett an Pentecoasts Stirn.
    Es geschah nichts.
    Carohn stand in der Tür. Er hüstelte dünn.
    Zamorra sah auf. »Ich habe es mir gedacht. Das Amulett spricht nicht an, weder positiv noch negativ. Glauben Sie’s, oder glauben Sie’s nicht, weil es so fantastisch klingt: Dem Mann ist die Seele geraubt worden. Er ist das Opfer des Dämons geworden, auch wenn er von Menschenhand erschossen wurde. Ich vermute stark, daß er einen Pakt mit ›Satan‹ schloß und diesem seine Seele verschrieb. Als Pentecoast starb, nahm sich ›Satan‹, was ihm versprochen worden war.«
    Carohn hob die Schultern. Er fühlte sich unbehaglich. Von dem Toten ging etwas aus, das ihn frösteln ließ.
    »Ich nehme an«, fuhr Zamorra fort, »daß ›Satan‹ - bleiben