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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie die Distanz blitzartig zurücklegen.
    Akuna keuchte.
    Du wirst den Ruf hören! In deinem Geist! hallte es in ihm nach, und instinktiv legte er die Hand an den Zündschlüssel des Wagens, legte mit der anderen den Gang ein, bereit, innerhalb von Sekundenbruchteilen den Wagen wieder zu starten und vorwärts zu katapultieren.
    Plötzlich verwischte etwas vor seinen Augen. Er sah dort hinten, wie sich die Gestalt plötzlich in die Luft erhob, riesige Flughäute ausbreitete…
    Ich träume! schrie es in ihm. Nein! Was ist das?
    ***
    Gay Shatner lächelte verloren. Vor etwa zwanzig Minuten war sie zurückgekehrt, allein. Der Abend mit William war etwas anders verlaufen, als sie sich ursprünglich vorgestellt hatte. Es war zum Streit gekommen, und er war gegangen, hatte sie einfach im Restaurant sitzengelassen. William, dachte sie. Es ist vorbei, für immer. Es wird nie wieder etwas aus uns werden.
    Sie stand am Fenster und sah hinaus. Obwohl hinter ihr im Zimmer eine schwache Lampe diffuses Licht verbreitete, vermochte sie die Dunkelheit draußen mit ihren Augen zu durchdringen. Und doch war ihr die schattenhafte, düstere Gestalt entgangen, die sich dem Haus genähert hatte und lautlos durch die Gitter und die Glastür geflossen war.
    Sie war knapp über zwanzig Jahre alt. Nach dem Tod ihrer Eltern wohnte sie allein in dem Haus, leitete auch allein das Schreibwarengeschäft im Erdgeschoß. Eine Weile hatte es so ausgesehen, als würde William sich mit ihr verloben, doch nach diesem Abend war es aus, vorbei für immer. William würde nicht wiederkommen, das wußte sie.
    Schließlich wandte sie sich um und zog die Vorhänge vor das Fenster. Sie sah auf die Uhr. Um diese Zeit gab es nichts Interessantes mehr im TV, und sie beschloß, noch etwas zu lesen.
    Im gleichen Moment fühlte sie, daß etwas nicht stimmte. Spürte die Aura des Bösen, die sie plötzlich umgab. Ihre Nackenhärchen stellten sich auf. Unwillkürlich sah sie sich um. Doch hinter ihr war niemand, konnte auch niemand sein. Und doch…
    Irgend etwas war in der Nähe…
    Da knarrte die Etagentür.
    Eine eiskalte Hand griff nach ihr. Sie hatte vergessen abzuschließen! Ein Einbrecher…?
    Das Telefon stand im anderen Zimmer. Aber der Einbrecher mußte sich bereits im kleinen Korridor befinden.
    Durch das Fenster flüchten? Nein. Sie traute sich den Sprung aus etwa fünf Metern Höhe nicht zu. Aber…
    Die Zimmertür schwang auf, und da war er!
    Gays Atem stockte.
    Ein hagerer, großer Mann, dunkel gekleidet. Das Gesicht lag halb im Schatten des breitrandigen Hutes. In der Hand hielt der Fremde einen flachen Aktenkoffer, den er jetzt sorgsam absetzte. Gay versuchte, seine Augen zu erkennen. Aber da war nur ein rötliches Glühen…
    Der Mann öffnete den Mund. Spitze weiße Eckzähne schoben sich hervor. Seine Hände hoben sich, streckten sich ihr entgegen, Klauen gleich. Er schritt langsam und drohend auf sie zu.
    Ein Vampir!
    »Verschwinden Sie!« keuchte sie erschrocken. »Gehen Sie, hauen Sie ab! Sie… Sie Wahnsinniger…«
    Sie hielt ihn für einen Irren, der sich wie ein Vampir zurechtgemacht hatte. Doch wie war er ins Haus gekommen? Die Außentüren waren auf jeden Fall abgeschlossen!
    »Nicht!« schrie sie ihn an, als er noch näher kam. Sie wich zurück, schrittweise, näherte sich immer mehr dem Fenster. »Bleiben Sie stehen, oder ich schreie um Hilfe!«
    Der Unheimliche schwieg immer noch. Doch plötzlich war er mit einem weiten Schritt bei ihr, packte zu.
    Gay Shatner schrie auf. Der spitze, helle Laut ließ den Vampir zusammenfahren, schmerzte offensichtlich in seinem Gehörzentrum. Gay warf sich zurück, prallte gegen die Fensterkante. Stoff riß, als die Klauen des Vampirs abglitten, die sich in ihre Bluse verhakt hatten. Gay versuchte, sich an die wenigen Judo-Griffe zu erinnern, die sie einmal gelernt hatte. Doch sie war zu langsam. Das Entsetzen verlangsamte ihre Reaktionen.
    Der Vampir war wieder heran, durchbrach ihre schwache Abwehr und hielt sie fest. Abermals zerriß dünner Stoff, als er ihren Hals, ihre Schulterpartie freilegte. Sie schrie immer noch voller Verzweiflung, während seine Eckzähne ihren Hais fanden.
    Im gleichen Moment wirkte der Vampirbiß. Gay Shatner wurde schlagartig ruhig, ihre Gegenwehr erstarb. Schlaff sank sie in den Armen des Vampirs zusammen.
    Schließlich ließ er ihren blassen Körper achtlos fallen. Sie war tot. Die Augen des Vampirs schienen jetzt zu brennen. Für diese und vielleicht auch die nächste

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