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0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jetzt konnte niemand hereinschauen. Im Licht seiner Schreibtischlampe addierte er noch einige Zahlenkolonnen. Das waren Einnahmen, die sein Buchhalter nicht zu sehen bekam.
    Als er einen Automotor hörte, zog er eine Schublade auf und ließ die Rechnung verschwinden.
    Jemand kam.
    Zwei Türen schlugen zu. Savino hörte das dumpfe Schwappen bis ins Büro.
    Danach folgten Schritte. Vor der Tür verstummten sie, es wurde geklopft und Nick rief: »Come in.«
    Die beiden erschienen. Kantige Typen mit harten Gesichtern und gnadenlosen Augen.
    Savino lief ein Schauer über den Rücken, trotzdem zwang er sich ein Lächeln ab. »Ich freue mich, daß Sie endlich da sind, Gentlemen.«
    »Die Zeit war vereinbart.«
    »Natürlich, natürlich. Darf ich Ihnen einen kleinen Schluck anbieten?«
    »Nein, wir wollen die Ware.«
    »Die bekommen Sie sofort.« Savino deutete auf eine schmale Tür.
    Sie führte in den Nebenraum, wo sich auch der Tresor in der Wand befand. Viel Geld lag hier nie, höchstens 1000 Pfund.
    Die Mafiosi ließen Savino vorgehen. So war es immer. Nie einen im Rücken wissen, auch wenn es der Geschäftspartner war.
    Der Tresor war in die Wand eingelassen worden. Die Stahltür zeigte die gleiche Farbe wie die der Mauer. Umständlich kramte Savino einen Schlüsselbund aus der Tasche und suchte den flachsten Schlüssel hervor.
    Er lächelte den beiden Männern knapp zu und öffnete den kleinen Tresor.
    Es schwappte, als er die Tür aufzog.
    Der grüne Leinenbeutel mit dem Rauschgift stand direkt vornean. Savino brauchte nur die Hand auszustrecken. Er nahm den Beutel und überreichte ihn einem der Männer.
    Der zog das dünne Band auf, schaute hinein, räusperte sich und ließ seinen Kumpan hineinsehen.
    So etwas hatte er noch nie getan, und Savino wunderte sich. Er hatte plötzlich ein ungutes Gefühl.
    Die Augen des zweiten Mafioso wurden groß. Er sagte aber nichts.
    Nick lächelte fahrig. »Ist irgend etwas nicht in Ordnung?«
    Im Licht der Deckenleuchte krempelte der Mafioso den Rand des Beutels um und ließ Nick in den kleinen Sack schauen.
    Savino bekam Stielaugen.
    In dem Beutel befand sich kein Kokain, sondern ein graues Pulver. So sah Asche aus…
    ***
    »Das – das ist doch nicht möglich«, stotterte er. »Ich – ich habe reines Kokain übernommen. Ehrlich!«
    Die Männer hoben die Schultern. Der Beutel wurde Nick aus der Hand gerissen und umgekippt. Die graue Asche rieselte zu Boden.
    »Wo ist der Stoff?« wurde Nick gefragt.
    »Keine Ahnung.«
    Der Fragesteller zog seine Waffe, einen schweren Colt Python. Er trat dicht an Nick heran und bohrte ihm die Mündung in die Wange. »Her mit dem Zeug!«
    Schweißtropfen glitzerten plötzlich auf Nicks Stirn. »Ich habe ihn nicht genommen. Wirklich nicht. Ich kann es mir doch selbst nicht erklären. Da muß mir jemand einen Streich gespielt haben.«
    »Das nehmen wir dir nicht ab.«
    »Es ist aber so!« schrie Savino.
    »Keif hier nicht rum.« Der Mann trat wieder zurück. Er schaute auf seine Uhr.
    »Wir geben dir genau bis um Mitternacht Zeit. Dann kommen wir wieder, und du wirst uns den Stoff geben. Wenn nicht, legen wir dich um!«
    Der andere Kerl nickte bestätigend.
    Dann gingen die Männer.
    Sie ließen einen völlig zerbrochenen Nick Savino zurück, für den eine Welt zusammengestürzt war. Kokain hatte er bekommen, Asche war darin gewesen.
    »Das ist schon Zauberei«, murmelte Nick Savino. Er ahnte nicht, wie nahe er damit der Wahrheit kam…
    ***
    Ich fühlte plötzlich die Hand der Lady an meinem Arm und schaute mich vorsichtig um.
    Nichts zu sehen.
    Aber die Stimme existierte. Wir hatten sie genau gehört. Jemand mußte sich in das Haus geschlichen haben. Oder aber es war ein Geist erschienen.
    Ja, das konnte durchaus sein.
    Die Lady ging einen Schritt vor. »Hier ist wirklich keiner«, murmelte sie. »Seltsam, sehr seltsam. Dabei habe ich die Stimme genau vernommen. Es scheint doch zu spuken.«
    »Und wer spukt?« fragte ich.
    »Die Hexe natürlich. Godwina. He, komm raus, du Biest. Wir wissen, daß du hier bist.«
    Die Horror-Oma hatte keine Angst. Energisch reckte sie ihr Kinn vor und faßte nach dem Spazierstock, der an der Wand lehnte. Das heißt, sie wollte es, und ihre Finger berührten bereits den Griff, als sich der Stock plötzlich selbständig machte.
    »Huch!« rief die alte Dame. Sie schaute auf ihren Spazierstock, der hoch in die Luft flog und fast die Decke berührte. Dann fiel er wieder nach unten, blieb in Hüfthöhe stehen und

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