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0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Danach war die Panik perfekt. Die Menschen sprangen von ihren Sitzen und rannten dem Ausgang zu. Dabei schrien sie wild durcheinander, und einige Worte habe ich sogar verstanden. Sie, die Blonde, bezeichnete sich als Hexe. Nachdem das geschehen war, muß man das wohl glauben, denn sie ist für das Feuer verantwortlich.«
    Das war interessant, was mir Lady Sarah da berichtete. Auf ihr Urteil legte ich großen Wert.
    Ich nahm einen Schluck Tee und fragte: »Wissen Sie, wie die Frau, diese Hexe, meine ich, hieß?«
    »Ja. Sie nannte sich Godwina.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein.«
    Ich nickte. »Getäuscht haben Sie sich wirklich nicht, Mrs. Goldwyn?«
    Beinahe strafend schaute sie mich an. »Wo denken Sie hin, Oberinspektor? Was ich gehört und auch mit eigenen Augen gesehen habe, vergesse ich nicht.«
    Beschwichtigend hob ich beide Hände. »So war das nicht gemeint, nur eine Frage.« Ich schaute die Horror-Oma von der Seite her an. »Wie ich Sie einschätze und mittlerweile auch kenne, haben Sie die Sache bestimmt nicht auf sich beruhen lassen.«
    Sarah Goldwyn nickte heftig. »Ich war so frei, Sir, und habe mir erlaubt, schon einige Nachforschungen anzustellen.« Sie erhob sich und faßte sich an den Rücken. »Immer das Rheuma zu dieser Jahreszeit. Langsam werde ich doch alt.«
    »Sie werden 100 Jahre.«
    Lady Sarah winkte ab. »Schmeichler, Sie.« Dann schritt sie auf das Regal dicht am Fenster zu. Sie schaute in die zweite Reihe, dort hatte sie bereits ein Buch vorgeschoben. Mit zwei Fingern zog sie es hervor.
    Ich trank meine Tasse leer. Lady Sarah legte mir das Buch neben die Untertasse. »Lesen Sie, Oberinspektor.«
    Es war ein Hexenbuch. Ich schlug die Seite mit dem Lesezeichen auf und sah rot angestrichen den Namen Godwina.
    »Das ist sie«, erklärte mir Lady Sarah.
    Die Hexe war sogar abgebildet. Der Druck eines alten Holzschnittes stach mir ins Auge. Das Bild zeigte ein junges Mädchen auf dem Scheiterhaufen. Mit Ketten hatte man es an einen Pfahl gebunden, während drei Männer in der Tracht des Spätmittelalters die gewaltigen Reisigbündel anzündeten, die man um den Pfahl gelegt hatte.
    »Da staunen Sie, nicht?«
    Ich staunte zwar nicht, sondern fragte: »Sie haben die Hexe doch gesehen. Weist Ihre Godwina Ähnlichkeit mit der Hexe vom heutigen Tag auf?«
    »Nicht nur eine Ähnlichkeit. Die beiden sind sogar identisch.« Sarah Goldwyn nickte heftig, um ihre Antwort zu bestätigen.
    »Na, na, da kann man sich leicht täuschen.«
    »Ich weiß es besser.«
    »Mit anderen Worten: Die Hexe ist zurückgekehrt!«
    »Ja. Und wenn Sie die Geschichte lesen, Oberinspektor, werden Sie feststellen, daß dies tatsächlich möglich ist. Denn die Hexe hat geschworen, zurückzukehren.«
    Die Geschichte war nicht neu. Mit Hexen hatte ich schon des öfteren zu tun gehabt. Sogar Jane Collins sollte einmal als Hexe verbrannt werden.
    »Lesen Sie, und Sie werden überzeugt sein.«
    Es war die übliche Rachegeschichte. Ich überflog sie nur und klappte das Buch zu.
    »Werden Sie sich des Falles annehmen, Oberinspektor?«
    »Ich schätze schon.«
    »Sie müssen, Mr. Sinclair, Sie müssen, denn das, was ich erlebt habe, war sicherlich nur eine Einleitung. Ich glaube nicht, daß sich die Hexe damit zufrieden gibt. Sie wird weiter morden und weiterhin Unglück über die Menschen bringen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Möchten Sie noch Tee?« Rasch wechselte sie das Thema.
    »Ja, bitte.«
    Sie nahm die Kanne und schenkte nach. Ich knabberte ein wenig von dem Gebäck.
    »Haben Sie schon darüber nachgedacht, wo ich vielleicht ansetzen könnte?« fragte ich.
    Die Horror-Oma stellte die Teekanne zur Seite. »Klar habe ich das. Dieser verbrannte Hypnotiseur hatte eine Assistentin. Er hat sie Ariane genannt. Die würde ich mal fragen. Vielleicht weiß die von einer Verbindung zwischen der Hexe und diesem Hypno-Man.«
    »Die Idee ist gut. Sie wissen nicht zufällig, wo ich die Assistentin finden kann?«
    »In der Zeitung stand, daß man das Medium in ein Krankenhaus gebracht hat.«
    »Dann werde ich dahingehend meine Nachforschungen anstellen. Ich bin wirklich gespannt, was dabei herauskommt.«
    »Und suchen Sie vor allen Dingen die Hexe!« Die Lady schaute mich beschwörend an. »Ich bin Ihnen dabei behilflich.«
    »Langsam, langsam. Das ist viel zu gefährlich.«
    »Mondo war auch kein Waisenknabe.«
    »Da haben Sie Glück gehabt.«
    Sarah Goldwyn winkte ab. »Unsinn, das war Können. Reines Können. Wie sieht es

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