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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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teuflischen Ritual opfern? Oder diente sie nur als Geisel?
    In welcher Richtung sie auch ihre Überlegungen ausdehnte, sie kam zu keinem endgültigen Entschluß.
    Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde tropfte dahin. Zähflüssig und nervenzerfetzend. Körperlich frisch, fühlte sie sich geistig zerschlagen und am Ende ihrer Nervenkraft. Ihre einzige Hoffnung war Zamorra, der doch eine Möglichkeit finden mußte, ihre Spur zu finden und sie zu befreien. Hoffentlich war es bis dahin nicht zu spät. Wann brach die Nacht herein und damit die Stunde des Unheils?
    Plötzlich vermißte sie den Widerstand des magischen Fesselfeldes. Mühelos war sie in der Lage, sich zu erheben.
    Sofort federte sie hoch. Hoffnung keimte in ihr auf, diesem Gefängnis zu entrinnen. Ließ die Aufmerksamkeit oder die magische Kraft ihres Widersachers nach?
    Sie schwang die schlanken Beine von der Pritsche, bekam Bodenkontakt und erhob sich. Es war ein wunderbares Gefühl, nach einer Ewigkeit wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Sie reckte ihre Glieder und hatte jetzt endlich Gelegenheit, sich in der Grotte umzusehen, weil zuvor auch ihr Kopf durch das Fesselfeld fixiert gewesen war und dadurch ihr Blickfeld auf die Beweglichkeit der Pupillen beschränkt war.
    Aus Naturstein bestanden die Wände. Die Grotte besaß einen Durchmesser von etwa sieben Metern und besaß die Pritsche, auf der sie gelegen hatte, als einziges Einrichtungsstück. Direkt vor ihr befand sich die Tür, die unverriegelt war. Nicole glitt mit ein paar raschen Schritten darauf zu, brachte durch den entstehenden Lufthauch fast die Kerze zum Erlöschen und drückte die Klinke nieder.
    Das Quietschen und Knarren blieb aus. Lautlos schwang die Tür auf und gab den Weg durch einen gemauerten Weg frei.
    Wohin führte er?
    In die Freiheit?
    Oder direkt in die Höhle des Löwen?
    Nicole mußte es riskieren, Wenn sie in der Grotte blieb, war sie auf jeden Fall verloren, denn daß der Gehörnte sie unbeschadet davonkommen ließ, war ein Wunschtraum, nicht mehr.
    Sie setzte sich in Bewegung, huschte durch den Gang, der sich in engen Windungen in die Höhe schraubte.
    Bedeutete das, daß sie sich im Erdinnern befand und bald an die Oberfläche stoßen würde?
    Weiter lief sie. Ihre Schritte hallten durch den Korridor.
    Plötzlich ging es nicht mehr weiter. Eine Tür versperrte ihr den Weg. Probeweise drückte sie die Klinke und atmete erleichtert durch, als diese das Schloß öffnete.
    Auch diese Tür öffnete sich lautlos und schwang leicht in das Innere des Raumes auf, der dahinter lag.
    Sekundenlang packte sie der Leichtsinn. Mit der Tür trat sie ein und verlor im gleichen Moment den Bodenkontakt.
    Sie trat ins Leere!
    Unter ihr war nichts, und in dieses Nichts stürzte sie mit einem gellenden Schrei hinein!
    ***
    Komm! sandte der Alte den Ruf aus. Sieh, welches Opfer ich dir darbringe! Sieh, was in der kommenden Nacht dein wird!
    Es war eine Phase, in der die Schmerzen des langsam Sterbenden wieder etwas nachließen. Er konnte wieder klarer denken, und diese Phase nutzte er aus. Er mußte dem, den er rief, einen Anreiz bieten, um ihn schneller heranzuholen, denn allmählich wurde für ihn die Zeit knapp. Der Verfall wurde immer schneller, und die normale Zeit des Nahens würde nicht ausreichen. Außerdem durfte der Gerufene nicht ahnen, was mit ihm geschehen würde. Er sollte seine Unsterblichkeit verlieren, um dem Gehörten das ewige Leben neu zu schenken. Er war die einzige Chance des Sterbenden, dem Tod doch noch einmal zu entgehen.
    Mit seinem magischen Können löste der Alte die Sperren und pflanzte Nicole Duval einen vermeintlichen Fluchtweg ein. Zugleich spürte er, wie sich in Meerestiefen etwas zu regen begann. Der Andere, dessen Vorbote das namenlose Grauen war, folgte der Aufforderung, zu schauen, was Sein werden sollte.
    Der Alte zeigte seinen Triumph nicht im Para-Bereich. Dort stellte er Ausgeglichenheit zur Schau, während der Köder begann, sich seinem Killer zu präsentieren. Alles lief nach Plan.
    Da wußte der Alte, daß es in dieser Nacht geschehen würde.
    Die Kreatur aus den Tiefen des Atlantik würde endgültig an der Erdoberfläche erscheinen - und sein Opfer werden…
    ...ohne es zu ahnen!
    Der teuflische Plan war perfekt.
    Im gleichen Moment aber spürte er den Impuls, den eine Zeitmanipulation verursachte. Jemand versuchte in die Zukunft zu gehen. Das konnte nur der neue aufgetauchte Widersacher sein.
    Der Gehörnte beschloß, ihm einen

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