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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zähne malmend aufeinanderkrachten, gelang es ihm, auf die Knie zu kommen.
    In diesem Moment wünschte er sich Bill Fleming herbei mit seiner Pistole. Er brauchte eine Waffe!
    »Bill!« gellte sein Schrei. »Hilf mir!«
    War Bill überhaupt im Nebenzimmer? Hörte er den verzweifelten Schrei?
    Der schuppige Schwanz der grünbraunen Panzerechse fuhr herum und erwischte den Professor. Zamorra spürte den teuflischen Schmerz des Schlages und flog quer durch das Zimmer. Das Amulett entfiel seiner Hand. In diesem Moment erst kam ihm der Gedanke, es als Waffe zu verwenden. Aber jetzt war es zu spät. Die Silberscheibe lag irgendwo in einer Zimmerecke, und Zamorra lag in einer anderen.
    Mit blitzartigen Bewegungen wieselte das Krokodil herum. Der Rachen des Reptils klaffte auf, und Zamorra sah dem Tod in die Augen.
    Es war aussichtslos, gegen das Ungeheuer zu kämpfen. Die Enge des Zimmers verhinderte es.
    Die Panzerechse schnappte zu…
    ***
    Nicoles Sturz ins Nichts wurde abrupt aufgefangen. Irgendwo im Nichts blieo sie abfedernd hängen.
    Etwas geschah mit ihr! Sie spürte den Eingriff einer unsichtbaren Kraft, die sich an ihr zu schaffen machte. Im nächsten Moment sah sie sich im Zentrum einer gläsernen Kugel, die irgendwo im Wasser trieb. Dunkelheit umgab sie.
    War sie in diese Kugel gestürzt?
    Sie befand sich schwebend und schwerelos in dieser Kugel und trieb mit ihr in Meerestiefen.
    Im Atlantik?
    Überrascht registrierte sie, daß kein Meerestiefen-Überdruck an ihr zerrte, wie dies in Taucherkugeln üblich war. Auch keine Schwerkraft belastete sie. Wie ein Astronaut im Weltraum schwebte sie im Innern der Kugel und stellte fest, sich darin frei bewegen zu können. Dennoch fühlte sie sich wie eine Gefangene.
    Was war mit ihr geschehen?
    Sie sah an sich herunter. Von einem Moment zum anderen war sie ihrer Kleidung ledig geworden. Die unbekannte Kraft, die sie während des Sturzes in diese Unterwasser-Kugel telepatiert hatte, hatte gleichzeitig dafür gesorgt, daß sie völlig nackt war.
    Nicole erschauerte. Was hatte man mit ihr vor?
    Sollte sie einem Unheimlichen vorgeführt werden?
    Sekundenlang glaubte sie ein teuflisch glühendes Augenpaar zu sehen, das riesengroß über ihr auftauchte und dem Gehörnten gehörte. Aber sofort verschwand es wieder.
    Dafür kam etwas anderes mit hoher Geschwindigkeit heran.
    Was war es,- das sich im finsteren Ozean bewegte wie im freien Weltraum und keine Behinderung durch Wasser-Überdruck zu kennen schien?
    Ein riesiger Hai? Ein Oktopus? Eine titanische Qualle?
    Das Wesen hatte von allem etwas, war aber dennoch nicht eindeutig zu klassifizieren. Facettenaugen starrten Nicole an, Augen, die bei einem Untersee-Wesen biologisch unmöglich waren. Krakenarme tasteten über die transparente Kugel-Hülle, und gewaltige Zahnreihen eines haifischartigen Maules blitzten auf.
    Nicole fror. Sollte sie diesem unheimlichen Wesen als Opfer dargereicht werden, nackt und schutzlos wie sie war?
    Was war das überhaupt für ein dämonisches Wesen?
    War dies der Urheber des Grauens, der Auslöser der entsetzlichen Panikstrahlung?
    Nein! schrie es in ihr. Aufhören! Ich ertrage es nicht länger!
    Sie schloß die Augen, konnte damit aber nicht das Bild des Ungeheuers verdrängen. Es blieb in ihr und ließ sie frösteln.
    Plötzlich schwand die Schwerelosigkeit. Sie riß die Augen auf und fand sich wieder in der Grotte. Abermals hatte der Unheimliche zugeschlagen und sie zurückteleportiert. Demnach war sie wirklich zur Schau gestellt worden!
    Ein bitterer Geschmack blieb auf ihrer Zunge zurück.
    Zamorra, wann kommst du?
    Der verwaschene Eindruck einer finsteren Ankündigung eines unsagbar fremdartigen Wesens schwang durch ihr Bewußtsein, gedämpft durch Was sermassen und Felsen. Doch irgendwie vernahm sie die Impulse, vermochte sie zu deuten. Sie stammten von dem See-Ungeheuer.
    Ich komme in dieser Nacht!
    Sie wußte, daß es ihr Todesurteil war.
    ***
    Bill hörte den wilden Schrei aus dem Nebenzimmer und die rumpelden Geräusche. Wie elektrisiert fuhr er auf.
    Ein Kampf? Zamorra? Was geschah dort?
    Mit einem Satz war er an der Tür. Riß sie auf, flog förmlich auf den Korridor und hatte schon den Türgriff des Nachbarzimmers in der Hand, als ihm auffiel, vor Nicoles Tür zu stehen. Wertvolle Sekunden verstrichen ungenutzt! Bill wirbelte herum, hetzte zur anderen Seite und stieß diese Tür auf.
    Er sah, wie ein riesiges, grünbraunes Ding durch den Raum wirbelte und ein Rachen knackend

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