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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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Kenntnisse gehabt haben?«, fragte ich
    »Ganz bestimmt, Heparin ist kein alltägliches Mittel, und die Injektion war kunstgerecht gemacht.«
    »Es kann also nur eine ehemalige Schwester oder eine Ärztin in Betracht kommen.«
    »Vielleicht auch eine Laborantin. Es gibt mehr Leute als man denkt, die darüber Bescheid wissen.«
    »Ich frage mich, woher die Frau überhaupt wusste, in welchem Zimmer Lucia Marino lag.«
    »Das habe ich bereits festgesellt. Sie fragte auf dem Gang eine Lernschwester, die ihr auch nichtsahnend Auskunft gab.«
    Mit der-Versicherung, dass Lucia nichts mehr geschehen könne, und dem festen Versprechen, eine ständige Wache an ihr Bett zu beordern, verließ ich das Hospital.
    Ich wollte die paar Schritte zum Hotel zurückgehen, meinen Wagen holen und nach Phil fragen, aber ich kam nicht dazu.
    »Hey, Mister!«
    Ich sah mich Um und bemerkte den Pförtner, der, die Arme wie Windmühlenflügel schwingend, hinter mir herrannte.
    »Der Professor lässt sie bitten, zurückzukommen. Die Patientin ist auf gewacht und will mit Ihnen sprechen.«
    Ich setzte mich in Trab. Vor der Tür zu Lucias Krankenzimmer erwartete mich Professor Malter.
    »Seien Sie bitte sehr vorsichtig. Miss Marino ist immer noch schwach. Ich wollte es nicht erlauben, aber sie besteht darauf, Sie zu sehen, und ich kann es mir nicht leisten, sie durch eine Weigerung aufzuregen.«
    Auf den Fußspitzen trat ich ein. Lucia lag tief in den Kissen. Sie war so weiß, dass ich, wären die großen schwarzen Augen nicht gewesen, geglaubt hätte, eine Tote vor mir zu haben. Neben dem Bett war ein Gestell aufgebaut, das einen großen, mit einer gelben Flüssigkeit gefüllten Glasbehälter trug. Von diesem führte ein dünner Schlauch bis zur Beuge ihres rechten Armes und war mit einer Kanüle an die Vene angeschlossen. Die Schwester, die am Bett gesessen hatte, verschwand lautlos. Der Professor blieb in der Nähe der Tür stehen.
    »Guten Tag, Lucia«, sagte ich lächelnd. »Wie ich sehe, geht es Ihnen ja wieder besser.«
    Sie ging gar nicht darauf ein. Es schien, als ob sie keine Kraft an Nebensächlichkeiten verschwenden wollte.
    »Die fremde Schwester gab mir eine Spritze«, sagte sie leise und mühsam. »Dann sah sie mich so gehässig an, dass ich mich fürchtete. Sie sagte: ›Höre, du kleines Biest, du hast genau drei Minuten Zeit, um mir zu verraten, wo dein Alter den silbernen Zigarrenkasten versteckt hat. Ich meine nicht den, der auf seinem Schreibtisch stand. Das war nur ein Bluff, auf den wir leider hineingefallen sind. Ich meine den richtigen. Wenn du die Wahrheit sagst, so wirst du leben. Wenn du dich weigerst, bist du in einer halben Stunde tot. Ich habe dir etwas injiziert, das dich verbluten lässt. Ich kann dir das Gegenmittel geben, aber ich verlange dafür meine Auskunft. In drei Minuten fängt die Spritze an zu wirken, und dann kann dir keiner helfen. Also beeile dich.‹ - Ich sah sofort, dass die Frau es ernst meinte, und wollte schreien. Da deckte sie ihre Hand über meinen Mund. Ich versuchte zu beißen, aber ich glaube, ich schaffte es nicht. Ich hatte nur einen Gedanken, nämlich Hilfe herbeizurufen. Mit letzter Kraft packte ich die Kante des Nachttisches und gab ihm einen Stoß. Ich hörte noch das Klirren und Poltern. Dann wurde es schwarz vor meinen Augen.«
    Sie schwieg erschöpft.
    »Haben Sie die Frau erkannt?«, fragte ich.
    Sie schüttelte nur leise den Kopf und schloss die Augen.
    Der Professor stand hinter mir, und ich fühlte sein Hand auf der Schulter.
    »Das ist genug«, sagte er. »Ich muss Sie bitten, zu gehen.«
    Ich verzog mich genauso leise, wie ich eingetreten war. Natürlich hätte Lucia die Spritze mit dem Gegenmittel auch dann nicht bekommen, wenn sie die Wahrheit gesagt haben würde. Leider hatte ich die Hauptsache vergessen, und das war, sie zu fragen, ob sie wirklich etwas von diesem zweiten Silberkasten wisse. Ich glaubte es jedenfalls nicht.
    Was mir viel größere Sorgen machte, war die Frage, wer die falsche Schwester gewesen war. Ich war fast sicher, es zu wissen. Al Sinclair war vor sechs Wochen gestorben und seine Frau Joan mit unbekanntem Ziel verzogen. Sinclair hatte im Zuchthaus darüber gesprochen, er fürchte, Marino-Scota habe ihn um seinen Anteil an den dunklen Geschäften, die beide zusammen gemacht hatten, betrogen. Er selbst war wohl zu krank gewesen um etwas zu unternehmen, und hatte seine Frau damit beauftragt. Diese aber war nicht allein. Es gab auch einen Mann, der ihr

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