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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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half.
    Palm Springs ist ein kleiner Platz. Es wohnen höchstens 15 000 Menschen dort. Wenn Joan Sinclair sich hier aufhielt, so konnte es nicht schwer sein, sie zu finden. Ich änderte mein Vorhaben, holte meinen Wagen aus dem Hotel und fuhr zum Polizeihauptquartier. Dort hatte Lieutenant Haverley ein paar Neuigkeiten für mich.
    »Die California Banking Corp. hat Marinos Schecks über je 150 Dollar eingelöst. Bis Ende Dezember wurden diese durch eine Chicagoer Bank verrechnet. Der letzte ist am Schalter kassiert worden. Leider erinnert sich niemand mehr daran, von wem.«
    »Das scheint mir der Beweis dafür zu sein, dass Sinclairs Frau sich hier aufhält«, meinte ich.
    »Hier oder in Los Angeles, und dort wird sie schwer zu finden sein.«
    »Ich werde mich sofort mit unserer dortigen Filiale in Verbindung setzen«, meinte ich.
    »Da ist übrigens noch eine Angelegenheit, von der ich nicht weiß, ob sie mit unserem Fall zusammenhängt. In einer Straße im älteren Teil der Stadt wurde ein alter Ford, Baujahr 35, gefunden. Er ist fahrtüchtig, stand aber verlassen auf einem unbebauten Grundstück. Ihr Kollege ist bereits hingefahren.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Er ist schon vierzig Minuten unterwegs.«
    Ich schrieb mir die Adresse auf. Es war die Via Entrada am Fuß der Berge und gar nicht weit von der Stelle, an der der Überfall auf Marinos Auto stattfand. Ich hatte das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein, und rauschte los.
    Fünfzehn Minuten später bog ich in die Via Entrada ein und sah sofort, dass etwas faul war. Vor einem der Fachwerkhäuser stand eine erregt diskutierende Gruppe von Menschen. Englische, spanische und indianische Laute schwirrten durcheinander. Ich drängte mich durch die Menschenmenge, die auch den Hausflur und die halbe Treppe füllte.
    Vor der Flurtür im zweiten Stock stand ein bärbeißiger Cop, der mir den Eintritt verwehren wollte, aber bevor ich noch meine Legitimation zücken konnte, kam Phil heraus.
    ***
    Bericht von Phil Decker:
    Lieutenant Haverley berichtete mir von dem herrenlos aufgefundenen Ford. Dabei fiel mir ein, dass bei Lucias Entführung ein Ford eine Rolle gespielt hatte. Ich wollte mir die Sache ansehen und fuhr hierher. Es war nicht schwer, den Schlag aufzubekommen, und dann fand ich in dem Hohlraum unter den Sitzen eine Maschinenpistole, die erst kürzlich benutzt worden war.
    Ich fragte also herum, wem der Wagen gehöre, und ich bekam von ein paar Kindern die Auskunft, er sei von einem Mann und einer Frau abgestellt worden, die im Haus Nummer 23 wohnten. Sie wohnten, wie die Jungen mir sagten, erst seit ungefähr zehn Tagen dort, und niemand kannte sie. Ich erkundigte mich im Haus und wurde in den zweiten Stock verwiesen. Dort gab es zwei Wohnungen, an der linken war ein Schild mit Namen Miller. Das Schild war alt und ewig nicht mehr geputzt. Von drinnen ertönte das Geplärr eines Säuglings. Da war es bestimmt nicht.
    An der zweiten Wohnung befand sich eine Klingel, aber kein Name. Ich drückte auf den Knopf und fasste gewohnheitsmäßig nach meiner Smith & Wesson, aber die lag immer noch im Koffer. Dann ging die Tür auf, eine braunhaarige Frau von etwa 33 Jahren öffnete.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie.
    Ich versuchte es mit einem Bluff.
    »Mrs. Sinclair?«
    »Da sind Sie an der falschen Adresse. Ich heiße Cornich.«
    »Gehört Ihnen der Ford, der nebenan steht?«
    »Was geht Sie das an?«
    Das genügte mir. Ich setzte die Schulter gegen die Tür, drängte sie beiseite und war drinnen.
    »Mac«, rief sie und huschte durch eine Tür, die in ein Zimmer führen musste.
    Natürlich folgte ich ihr. In einem Sessel räkelte sich ein Kerl. Er war schlank und groß, mit welligem, schwarzem Haar und braunen Augen, die so unschuldig blickten wir die eines Kindes. Er war ein hübscher Junge, aber er hatte einen Ausdruck, als ob er nicht einmal ein Lächeln umsonst verschenke.
    »Ein Schnüffler«, zischte die Frau. »Wirf ihn raus.«
    Das alles sah und hörte ich, aber im Augenblick interessierte es mich nicht. Auf dem Tisch lag die silberne Zigarrenkiste, oder besser ihre Bestandteile, in die sie zerlegt worden war.
    »Was ist das?«, fragte ich und wies darauf, aber ich bekam keine Antwort.
    Der Bursche, der mindestens fünf Jahre jünger war als die Frau, hielt eine 32er Pistole in der Hand, deren Mündung genau auf meinen Bauch zeigte. Es war eine verteufelte Situation. Einen Augenblick dachte ich daran, einen überraschenden Angriff zu starten, aber

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