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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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aber er verfügt nur über geringe Mittel. Darum hat Marino ihm allmonatlich einen größeren oder kleineren Scheck gegeben. Mit dem Tod es zukünftigen Schwiegervaters hörte das natürlich auf, und so kam er auf die Idee, sich selbst zu helfen. Er muss das Scheckbuch gestohlen haben und die Schrift nachgemacht haben. Auf der Bank kannte man ihn und zahlte ohne Weiteres aus. Nur dem Umstand, dass der Testamentsvollstrecker das Scheckbuch vermisste, ist es überhaupt zuzuschreiben, dass der Schwindel gemerkt wurde.«
    »Hat King bereits gestanden?«, fragte ich.
    »Nein, er spielt den Entrüsteten und behauptet, das Opfer einer Intrige zu sein, aber solche Ausreden haben sie alle. Es wird ihm nichts helfen.«
    »Wie ist es mit Fingerabdrücken?«
    »Die brauchen wir nicht. Er hat ja quittiert.«
    »Und ist seine Unterschrift echt?«
    »Er behauptet natürlich, sie sei gefälscht, aber sie stimmt haargenau mit den früheren überein.«
    »Von welchem Datum ist dieser Scheck?«, fragte ich.
    »Vom 7.Febraur, aber er wurde erst ungefähr eine Woche später kassiert.«
    »Können Sie mir sagen, warum er so lange damit gewartet haben sollte?«
    »Vielleicht überlegte er es sich noch. Vielleicht hatte er Angst.«
    »Und was soll er mit dem Geld gemacht haben?«
    »Das weiß kein Mensch. Er hatte nur noch dreihundert Dollar in der Tasche. Wo der Rest geblieben ist, mögen die Götter wissen. Vielleicht hat er sie verjubelt, oder vielleicht hat er noch eine Freundin.«
    »An ihrer Stelle, Mr. Weilar, wäre ich nicht so sicher«, meinte ich vorsichtig. »Die Sache klingt mir zu unwahrscheinlich. Vielleicht sehen wir uns heute noch. Wenn nicht, kommen wir, mein Freund und ich morgen zu Ihnen.«
    »Wie Sie wünschen, aber ich würde mir keine Mühe geben«, entgegnete er. »Die Beweise sind erdrückend.«
    Kaum hatte ich aufgelegt, als Lucia anrief. Gainor war gerade bei ihr gewesen und hatte sie von dem Vorfall unterrichtet. Sie war vollständig außer sich und davon überzeugt, es müsse sich entweder um ein schreckliches Missverständnis handeln oder King sei absichtlich hineingelegt worden.
    »Von wem?«, fragte ich. »Wer könnte daran interessiert sein?«
    »Ich weiß nur eine Person, und das ist Tante Bianca. Sie hat schon monatelang bei Daddy gehetzt und wollte unter allen Umständen verhindern, dass wir heiraten. Warum weiß ich nicht.«
    »Ich werde mich um die Angelegenheit kümmern. Spätestens morgen bin ich beim Staatsanwalt in Los Angeles«, versprach ich. »Wenn Ihr Freund unschuldig ist, so werde ich das herausbekommen.«
    »Er hat das bestimmt nicht getan«, beharrte sie. »Sie werden uns helfen, Mr. Cotton. Bitte, versprechen Sie mir das. Paul ist kein Betrüger.«
    »Ich habe bereits gesagt, dass ich mein Möglichstes tun werde, aber ich kann mir nur Mühe geben, die Wahrheit zu ermitteln. Übrigens werden Sie morgen früh entlassen, wie ich höre.«
    »Ja, ich möchte fast sagen, leider. Mir graut davor, nach Hause zu kommen und Tante Biancas spitze Redensarten anhören zu müssen. Morgen Nachmittag wird auch Daddys Testament eröffnet.«
    »Ja, wahrscheinlich werden wir dann auch da sein.«
    »Dann bin ich wenigstens endlich unabhängig«, sagte sie. »Daddy kannte ja seine liebe Schwester und wird dafür gesorgt haben, dass sie keine Macht über mich hat.«
    »Warten wir ab«, sagte ich.
    Im Gegensatz zu Bianca schien sie nichts von dem Inhalt des Testaments zu wissen. Wenn King die Fälschung wirklich begangen hatte, würde sie Gainor und damit ihrer Tante auf Gnade und Ungnade ausgeliefert sein. Sollte es so weit kommen, so nahm ich mir vor, mich mit dem Erbschaftsgericht in Verbindung zu setzen, denn Marino hatte bestimmt nichts von dem Verhältnis zwischen seiner habgierigen Schwester und seinem Anwalt gewusst. Er hatte das Testament in dieser Form abgefasst, um einerseits zu verhindern, dass Lucia in falsche Hände gerate, und andererseits, um gerade das auszuschalten, was nun geschehen musste. Ich war überzeugt davon, dass Gainor tun würde, was Bianca wollte, und dann hätte ich nicht in Lucias Haut stecken mögen.
    Lieutenant Haverley konnte uns nicht Neues berichten, und so fuhren wir gegen elf nach Los Angeles. Es war genauso, wie der Staatsanwalt mir am Telefon gesagt hatte. Der Scheck war vor sieben Tagen kassiert und mit Paul King quittiert worden.
    Er hatte diesen sowie einen echten zum Vergleich in den Akten. Die Schrift war fast täuschend nachgeahmt, aber eben nur fast. Ein Graphologe

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