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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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hatte festgestellt, dass sie nicht echt war.
    Er legte uns diese beiden Schecks vor, und dabei konnten wir bei einiger Aufmerksamkeit die Fälschung feststellen. Dann bemerkte ich plötzlich, wie Phil die Brauen zusammenzog, sein Notizbuch herausnahm und etwas auf schrieb. Es waren die Nummern der beiden Schecks. Der echte trug die eingeprägte Kontrollzahl 379 843 und der falsche 379 844 und beide das Datum des 7. Februar.
    Der echte lautete über 47 Dollar und war an eine Firma Grossvenor Inc. und zur Verrechnung ausgeschrieben. Es musste unbedingt festzustellen sein, wann Marino diesen ersten Scheck ausgeschrieben hatte. Wenn die Anschuldigung stimmte, so war King zwischen dieser Zeit und dem Besuch der Erpresser, während dessen Marino ein Herzschlag traf, im Haus gewesen und muss das Buch bei dieser Gelegenheit mitgenommen haben. Vielleicht hatte Marino es auf seinem Schreibtisch liegen lassen.
    Da Phil sich nicht dazu äußerte, sagte auch ich nichts. Wir ließen uns eine Besuchserlaubnis für den-Verhafteten geben, die der Districts Attorney nur widerwillig ausstellte. Er war wie viele dieser Herren voreingenommen gegen jeden, der sich in Dinge mischte, die sie als höchstpersönliche Aufgabe ansehen.
    Wir verabschiedeten uns und suchten als erstes einen Drugstore auf, in dem wir die Adresse der Firma Grossvenor feststellten. Es wareine Gesellschaft, die Büromöbel herstellte. Dort wurde uns bereitwilligst Auskunft gegeben. Marino hatte ein Aktenschränkchen bestellt, das am 7. Februar nachmittags um ungefähr 4 Uhr 30 gegen Quittung abgeliefert worden war. Der Bote hatte den Scheck mitgebracht, der dann an die Bank ging.
    Also musste King zwischen 4 Uhr 30 nachmittags und 1 Uhr nachts dort gewesen sein. Wir bedankten uns und fuhren zum Untersuchungsgefängnis.
    Es spielte sich die übliche Routine ab. Wir wurden durch viele verschlossene Türen und Gänge ins Besuchszimmer geführt und warteten. Als Paul King nach zehn Minuten hereingeführt wurde, ging ein Leuchten des Erkennens und der Hoffnung über sein bleiches Gesicht.
    »Wie geht es Lucia?«, war seine erste Frage. »Glaubt sie auch, ich sei ein Fälscher?«
    »Nein«, entgegnete Phil, »sie ist von Ihrer Unschuld überzeugt, und nur ihr haben Sie es zu verdanken, dass wir Sie auf suchen.«
    King bestritt leidenschaftlich, von der ganzen Sache etwas zu wissen. Den Scheck über 2000 Dollar wollte er niemals gesehen haben.
    »Nun geben Sie gut acht, Mr. King«, sagte ich. »Von der Beantwortung meiner nächsten Frage hängt es wahrscheinlich ab, ob Sie an dieser üblen Sache hängen bleiben oder nicht. Wo hielten Sie sich am 7. Februar, das ist der Tag, der dem Tod Marinos vorausging, zwischen 4 Uhr nachmittags und 1 Uhr nachts auf?«
    »Lassen Sie mich nachdenken. - Ich kam um zwei Uhr von der Universität zurück, aß in der Mensa zu Mittag und ging in das Studentenheim in der Ohionstreet wo ich ein Zimmer bewohne. An diesem Tag war es besonders heiß und dunstig, und so legte ich mich kurze Zeit schlafen. Ich weiß natürlich nicht mehr genau, wie lange. Dann erhielt ich den Besuch eines Kommilitonen, der in demselben Heim wohnt. Wir diskutierten über den Gegenstand der Vorlesung vom Vormittag und gingen gegen sieben zusammen essen.«
    »Wer war dieser Kommilitone, und wo aßen Sie?«, fragte ich.
    »Er heiß’t George Windermeere, und das Restaurant - lassen Sie mich einen Augenblick überlegen - ja, es heißt ›Sunset Grill‹. Wir saßen bis gegen 10 Uhr zusammen und gingen dann nach Hause. Ich schrieb ein paar Briefe, las und war gegen Mitternacht im Bett.«
    »Wenn Ihre Angaben und vor allem die Zeit, zu der Ihr Freund Sie verließ, stimmen, so dürfte sich keine Jury finden, die Sie verurteilt, und kein Richter, der eine Strafe ausspricht«, meinte ich. »Natürlich müssen wir zuerst alles nachprüfen.«
    Er fragte, ob wir ihm einen Anwalt empfehlen könnten, aber vorläufig hielten wir das noch nicht für nötig. Selbstverständlich würden wir es ge-48 gebenenfalls tun. Wir baten Paul King um Geduld und verfügten uns zuerst zur Los Angeles Banking Corp. Der Kassierer, der die 2000 ausgezahlt hatte, konnte keine positive oder negative Aussage machen. Er fertige alltäglich mehrere Tausend Personen ab, und es war immerhin schon mehr als eine Woche vergangen.
    Wir wiesen ihn daraufhin, dass im Protokoll stehe, der Scheck sei nur darum ohne Prüfung ausgezahlt worden, weil King derartige Anweisungen schon öfters kassiert habe und darum bei

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