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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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seine Abkunft von der grünen Insel nicht verleugnen konnte. Sein Bier war kalt und die Salzmandeln, die er dazu anbot, noch warm und knusprig. Wir unterhielten uns mit den beiden Fahrern und fühlten uns wohler als in dem hochvomehmen »Oasis«.
    Plötzlich stieß Phil mich an.
    »Sieh dich mal ganz vorsichtig um. Da hinten in der Ecke sitzt ein Pärchen, dessen männlichen Teil ich zu kennen glaube.«
    Ich tat, wie er gesagt hatte, und blickte schnell wieder weg. An dem Tisch saß ein Mädel mit weißer Schürze und denselben roten Haaren wie der Wirt. Es war zweifellos seine Tochter. Der Mann daneben aber, der verliebte Augen machte wie ein Kater auf Brautschau, war kein anderer als unser Bekannter Mr. Gainor, der Familienanwalt der Marinos, der sich so um Tante Bianca bemühte. Der Gute schien zweigleisig zu fahren.
    »Was meinst du, wenn seine liebe Klientin das wüsste«, grinste Phil. »Aber lassen wir ihm sein Vergnügen.«
    Das war auch meine Ansicht. Jedenfalls entwickelte Mr. Gainor einen besseren Geschmack, als ich ihm zugetraut hatte.
    Als wir um ein Uhr abtrudelten, saßen die beiden immer noch in ihrer Ecke. Wir taten so, als hätten wir nichts gesehen.
    Ich schlief herrlich und lange. Erst als Phil sehr energisch klopfte, vermochte ich mich aufzurappeln.
    »Willst du eigentlich deinen ganzen Urlaub verschlafen?«, sagte er. »Du schläfst und weißt überhaupt nicht mehr, was passiert.«
    »Wieso? Was ist denn los?«, fragte ich.
    »Allerhand. Erstens wird morgen früh Lucia aus dem Krankenhaus entlassen. Zweitens findet morgen Nachmittag die Eröffnung des Testaments des toten Obergangsters statt, und drittens scheint Lucias Busenfreund King doch nicht das harmlose Schäfchen zu sein, für das wir ihn gehalten haben.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Gainor rief vorhin an und berichtete, man habe den jungen Mann wegen Fälschung eines Schecks mit der Unterschrift Marinos verhaftet. Es kam dadurch heraus, dass der Anwalt bei Durchsicht der Hinterlassenschaft feststellte, dass eines der drei Scheckbücher fehlte. Er prüfte nach und fand, dass der letzte Scheck über 2000 Dollar, der vor sieben Tagen präsentiert und bezahlt wurde, in Marinos Bankbuch nicht notiert war. Erst als er deshalb bei der Los Angeles Banking Corp. nachfragte, kam es zu einer Prüfung, und der mit Paul King quittierte Scheck stellte sich als gefälscht heraus. Der Jüngling sitzt bereits.«
    »Mein Gott«, sagte ich. »Meine Menschenkenntnis scheint gewaltig nachzulassen. Diesem King hätte ich niemals etwas Derartiges zugetraut, und wenn schon, so hätte ich ihn nicht für dumm genug gehalten, mit seinem richtigen Namen zu quittieren.«
    »Dafür gibt es eine Erklärung. Wie aus dem Konto hervorgeht, hat er von seinem zukünftigen Schwiegervater schon öfters größere oder kleinere Beträge bekommen. Insgesamt gibt es neun Schecks, die er eingelöst hat, aber diese sind echt.«
    »Trotzdem begreife ich das nicht. Wenn er so dringend Geld brauchte, so hätte es bestimmt auch andere Wege gegeben. Als zukünftigem Ehegatten Lucias hätte ihm jeder Kredit gewährt.«
    »Da ist ja gerade der wunde Punkt. Als er den Scheck präsentierte, war Lucia noch nicht in der Verfassung, dass sie die Verlobung hätte bestätigen können, und das wäre ja die Vorbedingung gewesen.«
    »Weiß sie schon davon?«
    »Gainor sagte mir, er werde es ihr mitteilen. Das arme Ding tut mir leid. Sie scheint nichts als Pech zu haben, denn mit der Heirat ist es jetzt aus. Selbst wenn sie ihm die Sache verzeiht, so kann sie ihn schon des Testaments wegen nicht mehr heiraten. Marino hatte doch ausdrücklich bestimmt, dass sie nur dann erben werde, wenn ihr Mann unbescholten und einwandfrei ist.«
    »Und das passte sowohl Mr. Gainor als auch Tante Bianca herrlich in den Kram«, meinte ich nachdenklich. »Hat er die Sache denn eingestanden?«
    »Das wusste Gainor nicht.«
    »Dann werden wir uns mal danach umtun«, sagte ich und ließ mich mit der Staatsanwaltschaft in Los Angeles verbinden.
    Es dauerte eine Zeit, bis ich den zuständigen Assistent Districts Attorney, Weilar hieß er, an der Strippe hatte.
    Er wollte nicht mit der Sprache heraus, und so bat ich ihn, bei unserer Dienststelle in Los Angeles rückzufragen, und dann wieder durchzurufen. Nach zehn Minuten war es so weit.
    »Die Sache liegt klar«, sagte er. »King war seit fast einem Jahr mit Miss Lucia Marino befreundet und seit vier Monten mit ihr verlobt. Er besucht die Universität in Los Angeles,

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