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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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wissen. Schön, er konnte die Wahrheit sagen. Aber ich machte ihm klar, dass ihn die Geschworenen für mitschuldig ansehen würden, wenn er uns nicht den nächsten Coup seiner Bande erzähle.«
    »Du meinst, dass die Bombe bei dem nächsten Coup eine Rolle spielen sollte?«
    »Ich rechnete immerhin mit dieser Möglichkeit.«
    »Richtig. Durchaus richtig. Es wäre nicht das erste Mal, dass Banden bei Überfällen Bomben und Dynamitladungen verwendet hätten. Wie geht deine Geschichte weiter?«
    »Der Verhaftete berichtete uns, dass um elf das Büro einer Versicherungsgesellschaft überfallen werden sollte. Na, natürlich kamen sie diesmal an die falsche Adresse. Das FBI empfing sie in den Räumen der Versicherung.«
    »Und die Bombe?«
    »Das ist es ja! Die Gangster hatten weder eine Bombe bei sich, noch konnten wir in Verhören etwas von einer Bombe herauskriegen.«
    »Also steht ihr mit dieser Bombengeschichte wieder am Anfang?«
    »Genauso ist es.«
    »Und das hier ist der Mann, der euch heute früh die Sache mit der Bombe erzählte?«
    »Richtig.«
    Roy schob sein massiges Kinn vor und schnalzte mit der Zunge.
    »Es könnte eine Verbindung geben«, sinnierte er. »Vielleicht hat jemand aus der Unterwelt spitzgekriegt, dass dieser Mann euch den Tipp gab. Daraufhin rächten sich Freunde oder sonstige der Bande nahestehende Kreise für den Verrat.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, gab ich zu.
    »Na, wir werden ja sehen. Jetzt wollen wir uns hier mal an die Arbeit machen.«
    »Bevor du deine Anweisungen gibst, Roy«, unterbrach ich ihn, »teil uns ein oder zwei Mann vom Spurensicherungsdienst zu! Wir sind einer Spur nachgegangen und müssen sie deinen Leuten zeigen. Sonst untersuchen deine Männer eifrig eine Spur, die von unseren Füßen stammt.«
    Baxter nickte und teilte uns einen Mann vom Spurensicherungsdienst zu. Zusammen mit diesem gingen wir nun noch einmal den Eindrücken im Gras nach bis zu der Stelle, wo die Spur auf den Weg führte.
    »Okay«, sagte er. »Ich weiß jetzt, was eure Spur ist.«
    Zusammen mit ihm gingen wir wieder zurück. Die Mordkommission war bereits in voller Tätigkeit. Der Arzt diktierte seinen Befund von der ersten, flüchtigen Untersuchung, der Fotograf machte die Nahaufnahmen, und einige andere Leute rutschten bereits auf den Knien über die Lichtung, um mit ihren Lupen Quadratzentimeter für Quadratzentimeter des feuchtkalten Bodens abzusuchen.
    Phil und ich wandten uns an den Cop, der die Mordkommission hergeführt hatte.
    »In welchem Café sitzt Ihr Sergeant mit dem Mädchen?«, fragte ich. »Er sollte doch herkommen?«
    »Er versprach es auch, Agent! Er wollte nur noch schnell seine Tasse Kaffee austrinken und bezahlen. Übrigens kommt er da vorn mit dem Mädchen, Agent.«
    »Danke.«
    Wir drehten uns um und gingen auf die Ecke des Parks zu, durch die wir selbst gekommen waren. Soeben bog ein stämmiger Sergeant der Stadtpolizei um die Kurve des Hauptweges. Neben ihm ging ein Mädchen von annähernd einundzwanzig Jahren. Sie war zierlich, hatte aber ein Gesicht, das nicht nur hübsch war, sondern auch eine gehörige Portion Energie verriet.
    »Guten Morgen, Miss«, sagte ich. »Ich bin Cotton vom New Yorker FBI. Das ist mein Kollege Decker. Wir müssen uns ein paar Minuten mit Ihnen unterhalten.«
    Das Mädchen nickte. Sie sah blass aus und war reichlich nervös.
    »Wie ist Ihr Name?«, fragte ich.
    Phil hatte sein Notizbuch gezogen und den Bleistift gezückt, um sich Notizen zu machen.
    »Ich heiße Daisy Leaven. Mit E-A.«
    »Beruf?«
    »Reporterin. Für den Morning Standard.«
    »Haben Sie Bilder vom Tatort aufgenommen?«, erkundigte ich mich und zeigte auf die Kamera, die sie in einer Ledertasche umgehängt trug.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich wollte es erst. Aber es gelang mir einfach nicht. Meine Hände zitterten so sehr, dass es keine brauchbare Aufnahme geworden wäre. Es sah zu schrecklich aus.«
    »Da haben Sie zweifellos recht, Miss Leaven. Sie haben so etwas noch nie gesehen?«
    »Noch nie.«
    »Aha. Wann haben Sie den Leichnam gefunden?«
    »Vor etwa fünfundzwanzig Minuten«, sagte sie nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich rief sofort die Stadtpolizei an.«
    »Was sagten Sie?«
    »Dass ich hier die Leiche eines Mannes gefunden hätte, der anscheinend wohl Ronnegan hieße.«
    »Woher wussten Sie denn das?«
    »Vor den Büschen lag ein alter Führerschein, nicht mehr gültig und wer weiß wie alt. Aber er schien mir der Führerschein des Toten

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