0139 - Die Laurins kommen!
Mannschaften bilden, die sich auf verschiedenen Wegen zurückziehen. Jede Gruppe wird von einem Teleporter begleitet. Atlan, du versuchst einen Teil der Männer direkt von hier aus auf den Stützpunkt zuzuführen, während wir einen Bogen schlagen, um in die Nähe der Schlucht zu kommen, in der das Raumschiff explodierte.” Rhodan teilte die Männer ein. Dann gab er seiner Gruppe den Befehl zum Aufbruch. Er und Atlan sahen sich wortlos an.
„Es sieht so aus, als würde sich auf unsere Notrufe niemand melden”, sagte der Arkonide schließlich. „Wir sind nach wie vor auf uns selbst angewiesen.” Rhodan schloß sich den Männern an, die bereits den Hang hinabstiegen.
„Wir treffen uns zwischen der Schlucht und den Eingängen zum Stützpunkt”, rief er Atlan zu.
„Einen Moment noch, Perry”, sagte Atlan. „Wir wollen diesem ungastlichen Planeten einen Namen geben: Ich schlage vor, daß wir ihn Surprise nennen, denn vor Überraschungen sind wir hier nicht sicher.” „Einverstanden”, stimmte Rhodan zu.
Langsam stieg er den Hang hinunter. Fyrn war bei seiner Gruppe, er hielt sich dicht an Rhodans Seite. Nach einer Weile, als Atlan und seine Begleiter nicht mehr zu sehen waren, sagte der Akone: „Einer der Männer, die den Arkoniden begleiten, war kurz vor dem Zusammenbrechen.” „Ich habe es gesehen”, erwiderte Rhodan ruhig.
Fyrn blieb stehen. „Ich hatte das Gefühl, daß der Mann nicht mehr weit kommen wird. Wir hätten ihm helfen sollen.” „Wie?” erkundigte sich Rhodan.
„Nun, Sie hätten eine längere Ruhepause einlegen können, Rhodan”, schlug der Spion vor. „Das hätte ihm vielleicht neue Kraft gegeben.” Es schien Rhodan, als sei die Temperatur noch weiter gestiegen. Während er weiterging, sagte er zu Fyrn: „Die Laurins geben uns keine Zeit für eine Ruhepause. Außerdem ist es gefährlich, in einem solchen Stadium anzuhalten. Es kann sein, daß man überhaupt nicht mehr auf die Beine kommt.” Fyrn sagte spöttisch: „Sie sind ein harter Mann, wie?” „Denken Sie, was Sie wollen”, entgegnete Rhodan. „Ich führe dieses Kommando. Wenn Ihnen meine Maßnahmen nicht gefallen, dann müssen Sie sich selbständig machen.” 21 Fyrn schaute gedankenverloren über das glühende Land. „Ich glaube, Sie geben niemals auf”, meinte er nachdenklich.
„Sie würden sich bis zur letzten Sekunde durch die Hölle vorwärtsquälen, selbst wenn keine Hoffnung mehr bestünde.” „So ist es”, sagte Rhodan.
Fyrn stolperte über einen Felsbrocken und mußte sich einen Augenblick an Rhodan festhalten. „Ich wünschte, daß mich Bosaar so sehen könnte”, sagte er und lachte.
„Wer ist das?” fragte John Marshall, der vor Rhodan ging.
„Der Anführer der Untergrundbewegung”, erklärte Fyrn. „Ich glaube jedenfalls, daß er der Anführer ist, obwohl der alte Brosanor auch viel Einfluß besitzt.” „Sie verraten die Namen Ihrer politischen Freunde ziemlich leichtfertig”, meinte Tschubai verdrossen, dem die Unterhaltung Rhodans mit Fyrn offensichtlich wenig behagt hatte.
Fyrn lächelte. „Warum auch nicht? Was können Sie schon mit meinen Informationen anfangen? Wenn unsere Knochen hier in der Hitze bleichen, wird Bosaar wahrscheinlich schon neue Pläne ausgedacht haben.” Er schwieg, aber als Rhodan dachte, daß der Akone des Gesprächs überdrüssig sei, sagte Fyrn: „Wissen Sie, Rhodan, hier auf dieser Welt erhält die ganze Angelegenheit ein anderes Gesicht. Bosaar und das Blaue System sind unendlich weit entfernt. Fast könnte man annehmen, meine ehemaligen Freunde wären aus einem Traum.
Unsere Lage ist zu endgültig, als daß ich mir noch Gedanken über die Allianz oder andere Dinge mache.” In seiner trockenen Art sagte Marshall: „Ihre Lage wird gleich noch endgültiger sein, wenn Sie nicht schneller gehen. Wir werden verfolgt.” Fyrn beeilte sich, zu den anderen aufzuschließen. Tschubai führte einen kurzen Teleportersprung aus, um sich umzusehen. Er hatte den Auftrag, geeignete Deckungsmöglichkeiten zu suchen. Rhodan nahm an, daß sie auf ihrem Marsch mehr als einmal von den Laurins aufgehalten werden wurden.
Mit schwacher Hoffnung blickte Rhodan auf das Armbandfunkgerät. Hier bewies sich wieder einmal, daß keine Macht in der Lage war, die gesamte Galaxis zu kontrollieren. Die Zahl der Schiffe, die dazu nötig gewesen wäre, war unvorstellbar.
Rhodan konnte sich kein lebendes Wesen vorstellen, von dessen Standpunkt aus ihre Galaxis klein erschienen
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