0139 - Die Laurins kommen!
nicht einmal unklug. Jede weitere Benutzung des Transmitters konnte die Spur, die zu Perry Rhodan führte, endgültig verwischen.
„Dort drüben ist es, Sir”, riß ihn die Stimme des Piloten aus seinen Gedanken. „Ich lande auf dem Parkplatz.” Das Taxi änderte seine Flugrichtung und steuerte auf ein flaches Dach zu, an dessen Rändern eine kleine Leuchtreklame angebracht war.
„Es ist ein sehr gemütliches Restaurant, Sir”, sagte der Pilot, als das Taxi aufsetzte. Bull zahlte, bedankte sich und stieg aus. Warmer Wind schlug ihm entgegen. Ein hochgewachsener Mann mit dunklen Augen begrüßte ihn am Eingang.
„Wünschen Sie einen besonderen Tisch, Sir?” erkundigte er sich.
Bully schob seinen untersetzten Körper in das schwach erleuchtete Lokal. Jetzt, in den frühen Abendstunden, war es kaum besetzt.
„Ich suche mir etwas”, erklärte er.
Er lenkte seine Schritte auf einen kleinen Tisch zu und ließ sich auf einem Sitzkissen nieder.
Der Kellner, ein vieräugiger Newraner, der gleichzeitig Attraktion und Anziehungspunkt des Restaurants war, kam an seinen Tisch.
„Hallo, Keechie”, grüßte Bull.
Keechie schloß verzückt seine Augen, als er seinen Gast erkannte. Sein goldbrauner bepelzter Körper schimmerte matt in der indirekten Beleuchtung.
„Wie geht es Ihnen, mein Mr. Bull?” fragte er in seinem schwerfälligen Englisch, dessen Worte er tief in der Kehle produzierte.
„Ich könnte eine Aufmunterung gebrauchen”, meinte Bull.
Keechie schaute ihn mit beinahe verzweifelter Sorge an.
„Mein Mr. Bull haben Kummer?” Über sein ovales Gesicht huschte das typische Newranerlächeln, voller Verständnis und Mitgefühl. „Es handelt sich um meinen Mr. Rhodan?” Bully lächelte gezwungen. „Ich glaube manchmal, daß du Gedanken lesen kannst, Keechie”, sagte er.
„Ich muß Sie nur ansehen, mein Mr. Bull”, gab der Newraner zurück, „dann weiß ich Bescheid.” Bull rückte sich auf dem Kissen zurecht. Die Verantwortung, die ihm aufgebürdet war, lastete schwer auf ihm. Eigentlich hätte er nicht hier sein dürfen, aber nur hier konnte er in Ruhe nachdenken, was er jetzt unternehmen mußte.
„Bringe mir etwas zum Trinken”, sagte Bully. „Etwas, wovon ich keinen dummen Kopf bekomme, das mich aber beruhigt.” „Sie wollen etwas Passendes zu Ihrer Stimmung, mein Sir?” erkundigte sich Keechie sanft. Seine Augen glühten wie Kristalle.
„Man könnte fast sagen, daß ich etwas verloren habe”, sagte Bull leise. „Verstehst du das, Keechie, alter Philosoph?” „Nichts ist verloren, was in unseren Gedanken fortlebt, mein Mr. Bull”, versicherte der Newraner weise. Dann huschte er mit eingezogenen Krallen davon.
Bull schaute geistesabwesend. Er rührte sich auch nicht, als Keechie ein Glas brachte und vor ihm auf den Tisch stellte.
19 „Mit einem einzigen Schuß”, sagte Fyrn, „könnte ich jetzt Geschichte machen. Was glauben Sie, wären die Folgen Ihres Todes, Rhodan?” Mit einer schnellen Bewegung hatte er die Waffe zu Rhodan in die Grube geschleudert.
„Für eine solche verpaßte Gelegenheit würden mich meine Auftraggeber wahrscheinlich töten”, erklärte er. „Vielleicht werden sie auch nie von dieser Situation erfahren, wenn es uns nicht gelingt, diesen Planeten zu verlassen.” Er lachte fast unhörbar. „Weder als Spion noch als Attentäter habe ich eine besondere Vollkommenheit erreicht.” Er schien darauf zu warten, daß Rhodan eine Reaktion zeigte, aber der Terraner blieb bewegungslos liegen.
„Was glauben Sie?” fragte Fyrn. „War ich zu feige, um auf Sie zu schießen, oder interessiert es mich, wie Sie sich aus dieser Affäre ziehen werden? Sie haben mir zweimal das Leben gerettet, einmal auf Arkon III, dann hier auf diesem höllischen Planeten. Das ist nicht der Grund, warum ich Sie geschont habe. Vielleicht hoffe ich auch, daß Sie hier etwas Entscheidendes über die Posbis erfahren.” Rhodan, der sich bereits mit seinem Tod abgefunden hatte, versuchte in den Worten des Akonen den gedanklichen Hintergrund zu entwirren. Der Spion war ein eigenartiger Mann, der durch unbekannte Umstände zwiespältige Charaktereigenschaften bekommen hatte.
„Da kommen Ihre Männer”, bemerkte Fyrn. „Ich werde sie jetzt hierher rufen. Dann liegt es bei Ihnen, ob Sie mich verhaften lassen.” Wenige Minuten später versammelten sich die ersten Gestalten am Rande des Loches. Rhodan winkte heftig, um Sie zu veranlassen, den Rand des Einbruches mit ihrem
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