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014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

Titel: 014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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er ganz erstaunt. »Ich verstehe Sie nicht ganz. Selbstverständlich würde ich in einer Nacht wie dieser nicht ausgehen. Es ist ein unglaublich dichter Nebel, den wir heute haben!«
    »Kennen Sie Paddington überhaupt?«
    »Nein, ich weiß nur, daß dort eine Eisenbahnstation ist, von der ich manchmal abfahre. Aber bitte, sagen Sie mir, warum Sie zu mir gekommen sind!«
    »Ich bin heute abend von einem Mann angegriffen worden, der zweimal ganz aus der Nähe auf mich feuerte. Der Mann hatte dieselbe Größe und Gestalt wie Sie. Ich habe ein amtliches Schreiben in der Tasche« - Mr. Milburgh kniff die Augenlider zusammen -, »ich habe den Auftrag, Ihr Haus zu durchsuchen.«
    »Wonach?« fragte Milburgh kühl.
    »Nach einem Revolver oder einer automatischen Pistole. Vielleicht kann ich bei dieser Gelegenheit auch noch etwas anderes finden.«
    Milburgh erhob sich.
    »Sie können das ganze Haus von einem Ende zum ändern durchsuchen. Sie werden bald damit fertig sein, denn es ist nur klein. Mein Gehalt erlaubt mir keine teure Wohnung.«
    »Wohnen Sie allein hier?« fragte Tarling.
    »Ja. Nur morgens um acht Uhr kommt eine Aufwartefrau, die mir das Frühstück macht und die Zimmer reinigt. Sie schläft aber nicht hier. - Ich fühle mich aber durch diesen Durchsuchungsbefehl aufs schwerste verletzt.«
    »Wir werden Sie noch mehr verletzen müssen«, erwiderte Tarling trocken und begann mit einer genauen Durchsuchung der Räume.
    Er hatte aber wenig Erfolg, denn er konnte keine Waffe entdecken. Auch gelang es ihm nicht, eins der kleinen roten Papiere zu finden, die er sicher im Besitz Milburghs glaubte. Denn er war viel begieriger, den Mörder Thornton Lynes zu fangen, als den Mann, der ihm heute aufgelauert hatte.
    Er ging zu dem kleinen Wohnzimmer zurück, in dem er Milburgh mit dem Inspektor zurückgelassen hatte. Anscheinend machte er sich nicht viel aus dem Mißerfolg.
    »Mr. Milburgh«, sagte er schroff, »haben Sie jemals ein solches Papier gesehen?«
    Er nahm den kleinen roten Zettel aus der Tasche und legte ihn auf die Tischplatte. Milburgh betrachtete ihn genau und nickte.
    »Sie kennen solche Papiere?« fragte Tarling überrascht.
    »Jawohl, Mr. Tarling! Ich würde lügen, wenn ich es in Abrede stellte, und ich hasse nichts mehr, als andere Leute zu hintergehen.«
    »Daran zweifle ich nicht«, meinte Tarling ironisch.
    »Es tut mir leid, daß Sie meinen Worten keinen Glauben schenken«, sagte Milburgh vorwurfsvoll, »aber ich kann Ihnen nur noch einmal versichern, daß ich es hasse, die Unwahrheit zu sagen.«
    »Wo haben Sie solche Papiere schon gesehen?«
    »Auf dem Schreibtisch von Mr. Lyne.«
    Tarling war über diese Antwort ziemlich erstaunt.
    »Der verstorbene Mr. Lyne brachte von seiner Weltreise viele Kuriositäten aus dem Osten mit. Darunter befand sich auch eine Anzahl solcher Zettel mit chinesischen Schriftzeichen. Ich verstehe chinesisch nicht und hatte auch niemals Gelegenheit, nach China zu kommen. Für mich unterscheiden sie sich gar nicht voneinander.«
    »Sie haben diese Papiere auf Lynes Schreibtisch gesehen? Warum haben Sie denn das nicht der Polizei gesagt? Sie wissen doch, daß Scotland Yard großen Wert auf die Tatsache legte, daß man ein solches Blatt in der Tasche des Toten fand?«
    »Es stimmt, daß ich es der Polizei gegenüber nicht erwähnte. Aber Sie müssen begreifen, Mr. Tarling, daß ich durch das traurige Ereignis so verwirrt war, daß ich an nichts anderes dachte. Es wäre auch möglich gewesen, daß Sie mehrere dieser merkwürdigen Zettel hier in meinem Hause gefunden hätten.« Bei diesen Worten lachte er dem Detektiv ins Gesicht. »Mr. Lyne machte sich ein Vergnügen daraus, Kuriositäten, die er aus dem Osten mitbrachte, an seine Freunde zu verteilen. Er schenkte mir auch das Schwert, das Sie dort an der Wand hängen sehen. Wahrscheinlich hat er mir auch mehrere solcher roten Zettel geschenkt. Er erzählte mir auch eine Geschichte darüber, aber ich kann mich im Augenblick nicht mehr darauf besinnen.«
    Er hätte sich noch mehr in alte Erinnerungen an seinen verstorbenen Chef verloren, doch Tarling verabschiedete sich kurz. Milburgh begleitete ihn bis zu dem großen Tor und schloß es hinter den Leuten. Dann ging er zum Wohnzimmer zurück und lächelte vergnügt vor sich hin.
    »Es ist ganz sicher, und ich bin fest davon überzeugt, daß Milburgh das Attentat auf mich verübte. Es ist so gewiß, wie ich hier stehe«, sagte Tarling.
    »Haben Sie denn irgendeine Ahnung, warum

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