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014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

Titel: 014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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merkwürdige Geschichte. Ein unbekannter Herr sei plötzlich aus der Dunkelheit aufgetaucht und habe das Auto bezahlt, das daraufhin abfuhr. Er hatte aber das Gesicht des Herrn nicht sehen können. Der unbekannte, geheimnisvolle Wohltäter sei dann in der entgegengesetzten Richtung davongegangen und wieder im Dunkel verschwunden. Tarling runzelte die Stirn.
    »Das ist sehr sonderbar. Holen Sie mir ein anderes Auto.« »Ich fürchte, das wird augenblicklich sehr schwierig sein.« Der Portier schüttelte den Kopf. »Sie sehen, wie dicht der Nebel ist -in unserer Gegend ist er immer am dichtesten -, es ist eigentlich sehr spät für dieses Jahr, sonst haben wir um diese Zeit keinen Nebel mehr -«
    Tarling unterbrach ihn kurz in seinen Betrachtungen über das Wetter, knöpfte seinen Mantel bis unter das Kinn zu und machte sich auf den Weg zur nächsten Untergrundstation.
    Das Hotel, zu dem er das junge Mädchen gebracht hatte, lag in einer ruhigen Wohngegend, und um diese Abendstunde waren die Straßen gänzlich verlassen. Das neblige Wetter lockte niemand ins Freie.
    Tarling war noch nicht besonders gut mit dem Stadtplan Londons vertraut, aber er wußte ungefähr, in welcher Richtung er gehen mußte. Er konnte die Straßenbeleuchtung verschwommen erkennen, und er befand sich gerade in der Mitte zwischen zwei Laternen, als er leise Schritte hinter sich vernahm.
    Das Geräusch war nur schwach, aber er drehte sich sofort um, als er es hörte. Instinktiv trat er zur Seite und hielt die Hände zur Abwehr vor.
    Ein schwerer Gegenstand flog an seinem Kopf vorbei und schlug hart auf dem Gehsteig auf.
    Tarling sprang sofort auf seinen Angreifer zu, der sich ihm durch schnelle Flucht zu entziehen suchte. Als er ihn faßte, erscholl eine betäubende Explosion, und seine Füße waren von glühendem Kordit bedeckt. Einen Augenblick ließ er seinen Gegner los, den er schon an der Kehle gepackt hatte.
    Er fühlte mehr als er sah, daß der andere die Pistole wieder gegen ihn erhoben hatte und griff schnell zu einer Kriegslist, die er von den Japanern beim Jiu-Jitsu gelernt hatte. Er warf sich auf die Erde und rollte sich auf dem Boden, als der Revolver zum zweitenmal krachte. Er wollte seinem Gegner mit voller Wucht vor die Kniescheibe treten. Es war ein schlauer und gewandter Trick, aber der geheimnisvolle Fremde war zu schnell, und als Tarling wieder aufsprang, war er allein.
    Aber er hatte das Gesicht des ändern gesehen - ein großes weißes, von Rachedurst verzerrtes Gesicht. Es war nur einen Augenblick sichtbar gewesen, aber er kannte nun seinen Gegner. Er eilte in der Richtung weiter, in der der andere vermutlich verschwunden war. Doch der Nebel war zu dicht, und er verfehlte ihn. Plötzlich hörte er jemand die Straße entlangkommen, ging auf ihn zu und traf einen Polizisten, der durch die Schüsse herbeigelockt worden war.
    Der Beamte hatte niemand gesehen.
    »Dann muß er in der anderen Richtung geflohen sein«, sagte Tarling und eilte so schnell er konnte dorthin, um den Attentäter zu verfolgen. Aber auch diesmal hatte er keinen Erfolg.
    Langsam ging er zu der Stelle zurück, wo der Angriff auf ihn verübt worden war. Der Polizist hatte inzwischen das Pflaster mit seiner Taschenlampe nach irgendwelchen Anhaltspunkten über die Person des Attentäters abgesucht.
    »Es ist nichts zu entdecken. Ich habe nur dieses kleine rote Papier gefunden.«
    Tarling nahm es in die Hand und betrachtete es im Licht der Straßenlaterne. Es war ein viereckiger roter Zettel, auf den vier schwarze chinesische Schriftzeichen geschrieben waren: ›Er hat es sich selbst zuzuschreiben.‹
    Es war dieselbe Inschrift, die auf dem Stückchen Papier stand, das Thornton Lyne in der Tasche hatte, als er an jenem Morgen tot und steif im Hydepark gefunden wurde.

14
    Mr. Milburgh bewohnte ein nicht allzu großes Haus in einer der Fabrikstraßen von Camden Town. Die Straße wurde fast in ihrer ganzen Länge von glatten Mauern begrenzt, die von Zeit zu Zeit durch große eisenvergitterte Tore unterbrochen wurden, durch die man einen Ausblick auf Fabriken und verräucherte Fabrikschornsteine hatte.
    Mr. Milburghs Haus war das einzige Wohnhaus hier, wenn man die kleinen Diensthäuser der Wachleute und Beamten nicht mitzählte. Allgemein nahm man an, daß Mr. Milburgh einen guten Hauswirt hatte, denn das Grundstück war sehr gepflegt.
    Das Haus war weitläufig auf einem etwa einen Morgen großen Grundstück errichtet. Es war nur ein Stockwerk hoch, und da alle

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