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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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seines Lebens.
    Er nutzte den unfreiwilligen
Urlaub, ein paar alte Bekannte zu sprechen und einen Whisky mit ihnen zu
trinken. Außerdem hatte er sich länger bei Mark Shelly herumgedrückt, als er
zunächst beabsichtigte.
    Während seiner Anwesenheit hatte er
Iwan Kunaritschew getroffen, der auf einer Zwischenlandung in New York das
Hauptquartier aufsuchte, um dort persönlich seinen Bericht abzuliefern.
    Eine Stunde später schon war der
sympathische Russe wieder in den Wolken, Richtung Neufundland, wo er einem
interessanten Fall nachging.
    Es war fast acht Uhr, als Larry
Brent endlich die PSA verließ.
    Als er den Lift betrat, hörte er
rasche Schritte hinter sich und eine Stimme, die rief: »Ist noch ein Plätzchen
frei?«
    X-RAY-3 wandte sich um. Eve eilte
durch den hellbeleuchteten Gang. Das Maxikleid hinderte sie daran, noch
schneller zu rennen.
    Grinsend wartete Larry ab, bis die
Sekretärin ihn erreicht hatte. Er fing sie in seinen ausgebreiteten Armen auf.
    »Immer langsam, denken Sie an den
Herzinfarkt! Aber den können Sie ja nicht bekommen – bei diesem Kleid.«
    Eve blitzte ihn an. »Fangen Sie
schon wieder an, Larry?«
    Gemeinsam betraten sie den Lift.
»Nach oben oder nach unten?« fragte der Agent.
    Eve stieß hörbar die Luft durch die
hübsche Nase. »Zum Glück ist hier Endstation. Wenn es noch eine Etage gäbe,
dann müßten wir nur noch mehr schuften – bei dem Personalmangel von heute und
den Sparmaßnahmen, die X-RAY-1 sich auferlegt, ist garantiert damit zu
rechnen.«
    Lautlos glitt der Lift nach oben.
    »Sie sind heute verdammt spät
dran«, bemerkte Larry.
    »Sie auch.«
    »Das ist Zufall. Mein Gespräch mit
Doktor Shelly hat ein bißchen länger gedauert, dann haben mich noch ein paar
Freunde zu einem Drink eingeladen – und so ist es Abend geworden.«
    »Sie sehen topfit aus, Larry.« Eve
musterte ihn eingehend. »Wenn Shelly Sie entlassen hat, ist das kein gutes
Zeichen. Dann sind Sie bald wieder auf Achse.«
    »Schon möglich.«
    »Vielleicht schon morgen?
Karatschi? Hongkong? Kuala Lumpur? Wohin geht es diesmal?«
    »X-RAY-1 hüllt sich noch in
Schweigen. Shelly will ihm plausibel machen, daß ich noch pflegebedürftig bin.«
    Eve lachte leise. »Das wird ihm
nicht gelingen. X-RAY-1 kann niemand hinters Licht führen. – Ich glaube, man
sollte Sie festnageln, wenn man Sie erwischt, Larry. Ich habe das dumpfe
Gefühl, daß morgen abend aus unserer Verabredung nichts wird.«
    »Kann sein.«
    »Dann verlegen wir sie vor. – Sie
sind einwandfrei angezogen, Larry. So kann man sich mit Ihnen sehen lassen. Ich
brauche mich zu Hause nur noch ein bißchen frisch zu machen, ein anderes Kleid
anzuziehen und schon ist es passiert. In der Zwischenzeit warten Sie auf mich
bei einem Drink. Einverstanden?«
    »Ich habe schon zwei Doppelte
hinter mir. Das wäre für heute schon der dritte Drink. Bei diesem
Alkoholspiegel im Blut pflege ich mich grundsätzlich nicht mehr ans Steuer
eines Wagens zu setzen, Eve.«
    »Dann bleiben wir zu Hause, bei
mir.«
    »Haben Sie Tanzplatten?«
    »Mehr als Sie vermuten.«
    »Okay. Ich ergebe mich.«
     
    ●
     
    Normalerweise fuhr sie mit dem Taxi
nach Hause. Es war das erste Mal, daß sie im Lotus Europa Larry Brents saß. Sie
war so begeistert, daß nur ein Ooh über ihre Lippen kam.
    Larry lächelte vergnügt vor sich
hin. »Mit diesem Apparat kann ich zum Mond fliegen, wenn ich will.«
    »Das bezweifle ich nicht mal. Der
Wagen sieht einer Rakete ähnlicher als einem Auto.«
    Aber gegen den zähen Verkehrsfluß
richteten auch die PS des Lotus nichts aus. Innerhalb der Stadt kamen sie
stellenweise nur im Schrittempo voran. Es dauerte fast vierzig Minuten, ehe sie
das Haus erreichten, in dem Eve wohnte. Es war ein zwölfgeschossiges
Apartmenthaus. Sie hatte eine Wohnung im neunten Stockwerk. Klein aber schick.
Die Zweizimmerwohnung war mit Geschmack und Einfühlungsvermögen ausgestattet.
    Das Wohnzimmer wirkte einladend,
gemütlich und bequem, und wenn man erst mal auf dem breiten weichen Diwan saß –
der Eve auch als Bett diente –, dann vergaß man gerne das Fortgehen.
    »Man fühlt sich gleich wie zu
Hause.« Larry lehnte sich zurück. Zwei Minuten später stand ein Whisky vor ihm
auf dem Tisch. Eve löschte die Deckenleuchte und schaltete die Stehlampe in der
Ecke an, ein seltenes Stück mit einem brüchigen, verblaßten Schirm aus
Büffelleder.
    »Ich bin gleich zurück, Larry …«
    Das gleich dauerte in der Tat auch
nur zehn Minuten. Eve kam zurück,

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