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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der durch das Tor den Park betrat, erreichte die
beiden Kämpfenden eine Sekunde vor Aston.
    Der Fremde bückte sich, riß den auf
Miriam Brent liegenden Mann am Kragen auf die Seite.
    Die Hand löste sich von Miriams
Gesicht.
    Die Dinge überstürzten sich.
    Miriam Brent, benommen und halb
bewußtlos vor Luftmangel, wurde aufgerichtet. Mit sanfter Hand griff Aston zu.
    »Es ist ungeheuerlich«, murmelte
der Psychotherapeut. »Wie furchtbar hätte das ausgehen können! Chuck Barners
hätte die Tür nicht mehr öffnen sollen. Ich habe Ihnen vorhin gesagt, daß ich
mich dringend um jemand kümmern müsse. Zu einer ganz bestimmten Zeit – auf den
Glockenschlag genau sechs Uhr – macht dieser Mann Tag für Tag einen furchtbaren
Anfall durch. Als ich in sein Zimmer kam, war er weg. Durch die Hintertür war
er in den Park gelaufen. Ehe ich Chuck Barners warnen konnte – befanden Sie
sich schon im Freien. Und da geschah es.«
    Astons Stimme klang aufgeregt.
Benommen torkelte Miriam auf den nächsten Baum zu und stützte sich dort ab.
    Der Fremde, der von der Straße her
in den Park zu Hilfe geeilt war, schlug sich mit dem Wahnwitzigen herum,
brachte aber nicht die Kraft auf, ihn ernsthaft zu bedrängen.
    Ein lauter, unverständlicher Zuruf
Astons klärte die Situation. Der Geistesgestörte ließ von dem unbekannten
Eindringling ab, stieß ihm aber noch mal vor die Brust, daß er zurückflog. Dann
verschwand der Verrückte in den Büschen, als würden ihn Furien jagen.
    »Schon gut, es geht wieder«, murmelte
Miriam. Sie klopfte den Sand von ihrem Kostüm, wandte sich um, und blickte auf
den älteren Mann, der sich ächzend erhob.
    Er grinste, obwohl er sich verletzt
hatte. Er blutete aus dem Mundwinkel.
    »Glück muß der Mensch haben – damit
meine ich Sie, Miß …« sagte der Mann. Er war etwa sechzig Jahre alt und hatte
schlohweißes, dichtes Haar, das seinem gebräunten, noch jugendlich wirkenden
Gesicht etwas Markantes verlieh. Beachtlich war die etwas übergroße Nase, die
aus seinem Gesicht wuchs. Aber sie störte nicht, sie wirkte nicht häßlich.
»Wenn mein Motor nicht gestreikt hätte, würde ich Ihre Hilferufe und Schreie
nie vernommen haben. Ich habe mein Vehikel sofort verlassen und bin hierher
gestürzt. Ein Glück, daß das Tor offenstand! Sonst hätte ich mich auch noch als
Tarzan präsentieren müssen. Und das in meinem Alter! Die brüchigen Knochen und
zusammengeschrumpelten Muskeln machen da nicht mehr mit.«
    Er dehnte und reckte sich, kam ein
paar Schritte näher. Dr. Aston war offensichtlich wie vor den Kopf geschlagen.
Er machte einen unglücklichen Eindruck.
    »Manchmal überstürzen sich die
Dinge, und ein Unglück folgt dem anderen.« Aston schüttelte den Kopf. »Ich bin
froh, daß es keine ernsthaften Verletzungen für Sie beide gab.«
    »Sie sollten Ihre Kranken besser einsperren,
Doktor Aston, dann kommt es nicht mehr zu solchen Vorfällen.« Der Grauhaarige
nahm Miriam Brent bei der Hand. »Ich werden Sie zu Ihrem Wagen bringen. Und
Sie, Doktor, machen sich am besten auf den Weg und sorgen dafür, daß solche
gemeingefährlichen Geschöpfe nicht mehr frei herumlaufen.«
    »Ich bedaure die Vorfälle
außerordentlich.« Aston konnte nicht verhindern, daß seine Stimme zitterte.
Doch es war nicht zu erkennen, ob aus Wut, Ärger oder Überforderung. Sein
teuflischer Plan war gescheitert. Verschiedene Umstände waren dafür
verantwortlich zu machen. Die Dummheit Chuck Barners hätte er einkalkulieren
sollen. Doch noch war nicht aller Tage Abend. Diesmal noch verließ Miriam Brent
das Gelände. Aber er selbst würde sie zurückholen! Auf dem schnellsten Weg! Er
mußte die Dinge selbst in die Hand nehmen …
     
    ●
     
    »Mein Name ist Josef Meyerling«,
stellte sich der Weißhaarige vor. Er begleitete Miriam Brent zu dem
dunkelbeigen VW am Fahrbahnrand, mit dem die Schauspielerin gekommen war. Keine
fünfzig Meter weiter vorn stand ein alter Ford, ein klappriges Fahrzeug, das
schon gut und gerne seine zehn Jahre auf dem Blechbuckel hatte.
    »Meyerling. Sie sind Deutscher?«
    »Okay, der Name verrät es.«
    Miriam hatte das Gefühl, an der
Seite eines jungen Mannes zu gehen. Meyerling bewegte sich mit einer
Leichtigkeit, die bewies, daß er ausgiebig Sport trieb, um sich fit und
beweglich zu halten.
    »Aber man merkt es nicht mehr im
geringsten an der Sprache.«
    »Ich habe mich in meinem Leben mehr
in Amerika und im englisch sprechenden Ausland aufgehalten, als Sie alt sind,
mein

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