014 - Planet der Götter
wir unsere Aufgabe nicht erfüllen, weil keine Reisenden von den Sternen mehr kamen. Jetzt endlich sind sie wieder da. Sie sind anders und ihre Sprache ist ungebräuchlich, aber sie sind Sternengötter, denn sie kamen durch das Sternentor.
Wir dienen ihnen gern. Nur durch die Götter, die Reisenden, leben wir wieder auf, die wir in tiefe Trauer verfallen und aussterben wollten, weil wir keine Aufgabe mehr für uns sahen. Nichts Neues kam durch die Sternengötter zu uns Sonnenkindern.
Doch jetzt wird alles wieder gut.
Sie werden uns reich belohnen. Neue Dinge werden Einzug halten, wir werden reichlich entschädigt werden durch die Gaben, die sie uns bringen.
Aber wann endlich werden sie sie uns überreichen?
Wie lange wollen die Sternengötter uns noch warten lassen?
Hoffentlich nicht zu lange , denn unsere Verzweiflung ist so stark wie unsere Hoffnung.
*
Entsetzt starrten die beiden Männer in der verglasten Steuerkanzel die Frau an, die auf sie zustürmte. Mit einer lahmen Bewegung versuchte Earl Nott, die Tür zu verriegeln. Aber die Frau war unglaublich schnell, so schnell, wie weder Nott noch Corinno jemals einen Menschen gesehen hatten.
Die Frau riss die Tür auf und drängte sich in die kleine Kanzel. Mit hartem Ruck stieß sie Nott die Pistolenmündung in den Leib. Nott sank aufstöhnend zusammen. Die Frau stieß ihn vor sich her, dass er gegen Corinno stürzte.
»Sind Sie wahnsinnig?«, schrie Dan Corinno auf. »Wollen Sie uns alle umbringen? Verschwinden Sie hier, oder es gibt eine Katastrophe!«
»Hände weg von den Schaltern«, sagte die Frau kalt. »Oder es knallt.«
»Sie müssen den Verstand verloren haben«, keuchte Nott. »Wenn wir nicht sofort Energie umleiten, geht der Transmitter hoch und mit ihm das gesamte Gelände.«
»Sie sollen die Finger von den Schaltern lassen. Fassen Sie sie an, sind Sie im gleichen Moment tot.«
Das schwarze Mündungsloch der großkalibrigen Pistole drohte.
X-20.
»Sie verstehen nicht«, flüsterte Corinno erschüttert. »Alles explodiert, wenn wir nicht sofort eingreifen. Segment Ce-ce wird überkritisch! Wir sterben alle. Und die Mondstadt wird beschädigt. Lassen Sie uns …«
»Still«, sagte die Frau nur.
Sie überflog die Instrumente mit einem schnellen Blick. Die Anzeigen der Skalen sagten ihr nichts, um so mehr aber die Furcht der beiden Männer. »Wenn Sie tun, was ich sage, überleben Sie. Die Kanzel wird ja wohl geschützt sein.«
»Ist sie nicht«, flüsterte Earl Nott bestürzt.
Die Frau zuckte mit den Schultern. »Dann können wir das jetzt auch nicht mehr ändern. Finger weg von den Schaltern! «
Doch Nott drehte sich dem Pult zu und fasste nach drei Steuerschaltern. Er hatte mit seinem Leben abgeschlossen. Er würde so oder so sterben. Entweder tötete ihn die Explosion des Star Gates, dessen Energien sich dem überkritischen Punkt entgegen stauten, oder diese Wahnsinnige erschoss ihn. Aber wenn er abschaltete, konnte er noch etwas retten.
Die Frau schoss.
Der Einschlag schleuderte Nott an die gegenüberliegende Wand.
X-3.
Jetzt ließ sich nichts mehr aufhalten. Die Explosion musste erfolgen. Und die Wahnsinnige, die Attentäterin, lachte in schriller Hysterie auf und zählte mit.
»Zwei …
Eins … Zündung!«
*
»Fast habe ich das Gefühl, als sollten wir hier tatsächlich und unbedingt festgehalten werden – allerdings völlig ohne nähere Begründung«, brummte Dr. John Trayce verdrossen. Wollte er sich nun doch der Theorie öffnen, sie wären von dem Computer als Unbefugte eingestuft worden? »Es ist einfach unmöglich, Zugriff zu diesem verdammten Computer zu bekommen. An dem würden die gewieftesten Hacker verzweifeln.«
»Das sagen Sie lieber nicht zu laut«, schmunzelte Rayfield. »Ich kann mich da an einen Fall vor ein paar Jahren erinnern, wo ein Hacker sich in den Rechnerverbund von Flibo eingeschlichen hat und den Konzern um zehn Milliarden Verrechnungseinheiten erleichterte. Der Mann soll sogar Zugriff zu Top-Secret-Daten erlangt haben, war aber dann so dumm oder so klug, das nicht auszunutzen. Er hätte, wenn er mit diesen Daten zu Dai-Mi-Su oder Mechanics gegangen wäre, mit Leichtigkeit noch einmal ein paar Milliarden kassieren können.«
»Und?«
»Sie haben ihn erwischt. Er hatte das Pech, dass die Flibo-Leute in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den Abrufkode für sämtliche Daten änderten und ein Fallenprogramm einrichteten. Als er wieder zulangte, lockte er sich mit dem Abrufkode
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