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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weich. Ihr glaubt fast schon nicht mehr an die Kräfte, die ihr besitzt!«
    »Pa, du bist ungerecht«, widersprach Simon.
    »Vielleicht!« rief Regis. »Aber du warst doch selbst unfähig, Pete vor dem bannenden Blick zu schützen! Ab jetzt wirst du stärker trainieren. Und du wirst töten, Simon. Du wirst es lernen, bis du es so blitzschnell und unauffällig kannst, wie Pete es konnte!«
    »Ja«, murmelte sein Sohn.
    »Pete hätte nicht sterben müssen«, flüsterte Regis. »Irgendwo befindet sich ein Fehler. Es muß doch eine Verbindung geben, die uns verborgen blieb. Noch in dieser Nacht werden Mona, Patrick und Lynn eintreffen. Sie sollen ihre Talente zusammenschließen und diese Loew-Duval sondieren. Vielleicht wissen wir hinterher mehr.«
    »Die drei sind doch in Frisco«, wandte Simon ein. »Sie können doch unmöglich…«
    »Ich habe ihnen befohlen, den kurzen Weg zu benutzen«, fiel ihm Regis ins Wort. »Verdammt, Simon, wir besitzen die Fähigkeiten, und wir haben sie lange genug nur im Verborgenen benutzt und nur dann, wenn es unumgänglich war. Die Zeichen sind da, die Schwarze Familie gewinnt an Einfluß. Wir können mehr riskieren. Ab jetzt werden wir unsere Fähigkeiten stärker und offener einsetzen.«
    »Und dabei auffallen! Pa, die Menschen sind nicht dumm…«
    »Narr!« knurrte Regis kalt. »Willst du Clansoberhaupt werden, Simon?«
    Simon Caster duckte sich wie unter einem Peitschenhieb. So hatte sein Vater noch nie mit ihm gesprochen! Diese Frage war eine Herausforderung gewesen!
    Im Caster-Clan herrschte nur einer, die anderen hatten zu gehorchen. Widerspruch gab es keinen. Und wenn, dann gab es für den Widersprechenden nur die Alternativen, klein beizugeben oder um den Herrschaftsanspruch zu kämpfen!
    Simon Caster nahm die Herausforderung nicht an.
    Er verneigte sich vor seinem Vater und bat ihn um Verzeihung, aber seine Augen sprühten dabei Feuer. Regis Caster sah es nicht.
    »Kümmere dich um deine Gäste, Simon«, herrschte er ihn an. »Sofort! Und sorge dafür, daß sie sich in dieser Nacht nicht abschirmen können. Diesem Geisterjäger traue ich zu, daß er eine Barriere errichtet Vielleicht hat sogar er Pete… aber nein. Er ist kein Loew. Er ist überhaupt kein Dämon, kann keiner sein, denn sonst wäre er in seiner Existenz längst vergangen. Aber er ist gefährlich, Simon. Hüte dich!«
    Simon Caster verließ den Arbeitsraum. Er war entlassen worden.
    Schweigend schritt er die Treppe hinunter, die seinem Bruder zum Verhängnis geworden war.
    Es mußte Nicole Duval gewesen sein, die Pete getötet hatte; es gab keine andere Möglichkeit. Aber wie kam eine Nicht-Loew an Loew-Kräfte? Am Fuß der Treppe blieb Simon stehen und runzelte die Stirn. Der Caster hatte an seinen Zamorra-Köder, den Dybbuk, gedacht!
    ***
    Simon hatte seinen Verdacht, der in ihm plötzlich aufgekommen war, für sich behalten. Er war nicht umgekehrt, um seinen Vater davon in Kenntnis zu setzen, was er seit ein paar Minuten vermutete. Simon saß gemütlich am Tisch, auf dem die bestellten Speisen aufgetragen wurden, und unterhielt sich mit seinen Gästen, die er doch ursprünglich erst in seinem Wochenendhaus am Eriesee hatte treffen wollen.
    »Wie ist das jetzt mit diesem Dybbuk, von dem du erzählt hast, daß er dich bedroht?« fragte Bill Fleming.
    Simon Caster sah zu Nicole Duval. Bei dom Wort Dybbuk zeigte sie keine Reaktion. Die unnatürliche Blässe, die sie den ganzen Tag über ausgewiesen hatte, war auch jetzt noch vorhanden und fiel besonders bei Kerzenschein auf. Außerdem machte sie hin und wieder einen geistesabwesenden Eindruck.
    Simon wußte nicht allzuviel über Dybbuks, aber was er wußte, stimmte mit den Beobachtungen überein. Dennoch schwieg er und beobachtete weiter.
    »Ich wurde in den letzten Tagen von einem, mhm, Geistwesen bedroht«, erklärte er, seinen ursprünglichen Köder wieder aufgreifend, mit dem er Zamorra für sich hatte einsetzen wollen. »Jemand versuchte, mich parapsychisch zu überlappen und zu übernehmen. Mittlerweile weiß ich, um wen es sich bei dem Übernehmer handelte. Er ist heute bei einem Unfall in Akron-City getötet worden. Demzufolge ist die Bedrohung für mich nicht mehr existent. Mein Angebot, in meinem Bungalow ein Wochenende zu verbringen, bleibt selbstverständlich bestehen.«
    Zamorra schaltete sofort. »Ein Übernehmer… Unfall… Magie… Hieß Ihr Gegner zufällig Ramon Loew?«
    Caster beugte sich vor. »Woher wissen Sie davon?« stieß er

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