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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
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bei weitem nicht hin.«
    »Sie haben da einen Punkt berührt, an dem etwas sein könnte«, sagte ich nachdenklich zu dem Versicherungsdetektiv. »Nehmen wir aber an, Sie hätten Recht. Wie sollte Belter es geschafft haben, heil aus dem Flugzeug zu kommen? Er konnte ja nicht einfach aussteigen. Es sei denn, er wäre insgeheim zurückgeblieben und hätte an seiner Stelle einen Ersatzmann geschickt. Dann aber ist Ihre Annahme, er sei der achtundvierzigste, nicht richtig.«
    Ich suchte mir die bei den Akten liegende Passagierliste heraus. Es waren achtundvierzig Namen, einschließlich der vier Mann Besatzung. Ich rief, um ganz sicherzugehen, die Capital Air Lines an und fragte an, ob es eine Möglichkeit gäbe, dass ein Passagier in letzter Sekunde unbemerkt zurückbleibt. Meine Frage wurde energisch verneint.
    »Die Stewardess ist verpflichtet, die Anzahl der Passagiere nachzuprüfen, nachdem die Tür geschlossen und die Gangway weggerollt ist. Sie hat das zweifellos getan. Außerdem war die Maschine ausverkauft, und sie wusste das. Sie hätte merken müssen, wenn ein Sitz frei war.«
    »Nun sagen Sie mir um Gottes willen, wie dieser achtundvierzigste Passagier, der ja in der Maschine gewesen sein muss, dem Tod entronnen sein soll!« sagte ich zu dem Versicherungsdetektiv.
    »Das ist es, was ich mir auch nicht erklären kann, aber er muss es geschafft haben.«
    »Ich kann mir nicht denken, dass Ihre Theorie die richtige ist«, meinte Phil. »Aber es wäre immerhin der Mühe wert, wenn einer von uns beiden mit Ihnen nach Holdcroft fliegt und sich dort umtut. Wenn Belter ein Zauberkünstler ist und in fünfzehnhundert Yard Höhe aus dem Flugzeug verschwinden konnte, so nehme ich doch an, dass er danach irgendwo gesehen worden sein müsste. Holdcroft ist ein kleiner Platz. Es hat eine Station, an der nur Personenzüge halten, und wahrscheinlich eine Busverbindung. Wenn ein Fremder nicht lange nach dem Absturz dort aufgetaucht und weggefahren ist, so muss er aufgefallen sein.«
    »Er könnte auch einen Wagen dorthin bestellt haben«, widersprach Rainey.
    »Ausgeschlossen. So dumm ist kein Mensch. Erstens müsste er dann einen Mitwisser gehabt haben, und zweitens gäbe es wenigstens zwanzig Leute die mit ihrer Wissenschaft sofort zur Polizei gelaufen wären. Was meinst du, Jerry? Ich bin dafür, dass du zusammen mit unserem Freund hier einen schnellen Trip nach Holdcroft machst, während ich hier bleibe und versuche, die verschiedenen Enden zusammenzusuchen.«
    Gesagt, getan. Wir berichteten unserem Chef, der sein Einverständnis erklärte, obwohl auch er der Ansicht war, die Theorie des Versicherungsdetektivs sei etwas reichlich phantastisch.
    ***
    Holdcroft hat nur einen kleinen Flugplatz, auf dem nur Zweimotorige landen können, und zu unserem Pech war die einzige Maschine, die dort Station machte, bereits weg.
    Ich setzte mich vom Laguardia-Flugplatz aus mit Mr. High in Verbindung, der veranlasste, dass uns eine Kuriermaschine zur Verfügung gestellt wurde. Als wir um drei Uhr fünfzehn in Holdcroft landeten, war es bereits höchste Zeit. In zwei Stunden würde es dunkel sein.
    Taxis gab es nicht, sondern nur einen Autoverleih. Nach einer Fährt von einer halben Stunde mussten wir den Wagen verlassen und über einen schmalen Pfad, dem man ansah, dass er in den letzten Tagen häufig benutzt worden war, quer durch das mit Büschen und Ginster bewachsene Sumpfgelände traben.
    Es war eine trostlose Gegend, tot und verlassen bis auf die Vögel, die auf der Suche nach Würmern im hohen Gras herumstöberten und bei unserem Näher kommen mit Protestgeschrei aufflogen.
    »Wie weit ist es noch?« fragte ich.
    »Knappe zehn Minuten.«
    Bisher war der Boden fest gewesen, jetzt wurde er nass. Bei jedem Schritt, den wir taten, federte der Sumpf, und immer wieder musste ich meine Füße von dem Boden losreißen, der sich bemühte, sie festzuhalten.
    »Dort drüben«, sagte Rainey. »Sie können noch den Krater sehen, den die Motoren geschlagen haben.«
    Es war ein Loch von etwa drei Meter Durchmesser, das sich bereits bis zum Rand mit Wasser gefüllt hatte. Ringsum waren die Pflanzen verkohlt, und die Büsche reckten schwarze Aststümpfe wie anklagende Finger empor.
    Was nun?Von den Trümmern der Maschine war nichts mehr zu sehen. Man hatte sie zum Zweck der Untersuchung aufgesammelt und abtransportiert, aber diese Trümmer hätten uns ja auch nichts sagen können. Ohne jede Hoffnung auf Erfolg machte ich den Vorschlag, dass wir uns

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