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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
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trennten und die Unfallstelle in immer weiteren Kreisen spiralförmig umgingen, Rainey rechts und ich links herum. In nächster Nähe war der Erdboden zertrampelt, aber je weiter wir uns entfernten, umso unberührter erschien er.
    Es war bereits eine halbe Stunde vergangen, und wir hatten uns etwa eine Meile von dem Krater entfernt, als ein lauter Ruf mich aufblicken ließ. In der Feme stand der Versicherungs-Teck und winkte aufgeregt. Ich machte, dass ich hinüberkam, trat dabei in ein paar Sumpflöcher und war bis zu den Knien durchnässt und mit Schmutz bedeckt, als ich bei ihm ankam.
    »Was halten Sie davon?« fragte er und deutete auf einen kleinen Haufen Asche, aus dem noch einige halb verbrannte Zweige und Holzstücke hervorsahen. Ich bückte mich und sagte:
    »Es sieht aus, als habe hier jemand etwas verbrannt. Es wurde Holz zusammengetragen und - sehen Sie hier, das Stückchen Papier - dieses wurde angesteckt. Es ist aber nicht nur Holz. Zwar hat jemand mit den Füßen darin herumgetreten, aber es sieht immer noch aus, als habe man Stoff oder Gewebe irgendwelcher Art vernichten wollen.«
    Ich schnappte mir einen Starken Ast und fing an, darin herumzustochem. Ich traf auf etwas Hartes, das sich in der Spitze des Astes verfing. Ich angelte es heraus, nahm es auf, und dann sahen wir uns einen Augenblick entgeistert an. Was ich da zwischen den Fingern hielt, war der Verschluss eines Fallschirmgürtels. Fieberhaft suchten wir weiter. Diesmal scheute ich mich nicht davor, meine Hände zu gebrauchen, obwohl diese im Nu kohlrabenschwarz waren. Unsere Anstrengung hatte Erfolg.
    Zehn Minuten danach hatten wir auch die Haken und Schnallen, mit denen die Gurte befestigt wurden, gefunden, ebenso die Messingringe, durch die die Reißleine lief.
    »Einer hat hier einen Fallschirm verbrannt, und zwar ganz kürzlich«, sagte ich.
    »Ich hatte also doch Recht. Dieser Fallschirm war das Mittel, mit dem Belter die Maschine verließ«, triumphierte Rainey.
    »Er muss also kurz vor der Explosion abgesprungen sein.« Ich griff mir an den Kopf. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Die Capital Air Lines haben vor einiger Zeit bekannt gemacht, dass sie an sämtlichen Flugzeugen vier Notausgänge angebracht haben, zwei rechts und zwei links, damit die Passagiere bei einer Bruchlandung, bei der sich die Tür verklemmen könnte, schnell nach draußen kommen. Diese Notausgänge sind von innen zu öffnen. Der Kerl hatte also nur nötig, die Sicherung zu lösen und die Tür aufzuschließen. Er muss seine Höllenmaschine so genau eingestellt haben, dass er fast auf die Sekunde genau wusste, wann sie hochgehen werde, und das bedeutet, dass eine Uhr darin angebracht war, die mit dem Zünder gekoppelt war.«
    »Sie haben Recht, Cotton.« Der-Teck packte mich schmerzhaft am Arm. »Zwischen den Trümmern fand man ein paar Rädchen und andere, kleine Teile, die nur von einer Weckeruhr stammen konnten, aber man nahm an, einer der Passagiere habe diesen in seinem Gepäck gehabt.«
    »Er brauchte also nur seine Taschenuhr mit dem Wecker abzustimmen, um genau zu wissen, wann er springen musste.«
    »Und stellen Sie sich vor, Belters Uhr sei nur um eine Minute nachgegangen«, überlegte Rainey.
    »Das wird er wohl vorher ausprobiert haben, aber jetzt kommt erst der schwierigste Teil unserer Aufgabe. Auf irgendeine Art und Weise musste der Kerl ja wegkommen. Holdcroft ist der nächste Platz. Es liegt nur fünf Meilen entfernt. Es ist auch der einzige Ort, der für einen Mann, der zu Fuß gehen muss, in kurzer Zeit erreichbar ist. Alle anderen Dörfer und Städtchen befinden sich wenigstens zwanzig Meilen außerhalb des Sumpfes. Wenn ich mich in die Situation des Verbrechers hineindenke, so wäre ich nach Holdcroft getippelt und von dort ganz gemütlich per Bahn oder Bus, vielleicht auch mit einem Leihwagen abgehauen.«
    Wir suchten die Umgebung ab, immer in der Hoffnung, Fußspuren oder irgendetwas anderes aufzustöbern, aber die Fußspuren waren inzwischen im Sumpf verschwunden, und sonst war nichts zu finden. Außerdem dämmerte es bereits, und so gingen wir zu unserem Wagen zurück, wo wir klatschnass und frierend ankamen. Ich war glücklich, dass ich einen zweiten Anzug und Schuhe in meinem Koffer hatte. Es war das Köfferchen, das für unvorhergesehene Reisen stets gepackt im Office steht. Rainey war nicht so glücklich. Er würde sich ein paar Schuhe und wenigstens eine Hose im Ort kaufen müssen.
    Das tat er denn auch, und dann nahmen wir Zimmer im

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